Erektile Dysfunktion: Erektionsstörungen behandeln

Schätzungsweise jeder fünfte Mann entwickelt im Laufe seines Lebens irgendwann eine erektile Dysfunktion. Während jüngere Menschen, die zwischen 30 und 40 Jahren alt sind, selten betroffen sind, leiden mehr als 30 Prozent der über 60-Jährigen darunter. Um die Erektionsstörungen zu behandeln, gibt es unterschiedliche Therapieansätze. Neben einer Vakuumpumpe können die sogenannten PDE-5 Hemmer sowie psychotherapeutische Maßnahmen Anwendung finden.

Ursachen der erektilen Dysfunktion

Von einer erektilen Dysfunktion sprechen Medizinerinnen und Mediziner, sobald ein Mann keine ausreichende Erektion bekommt, um Geschlechtsverkehr zu haben. Für solch eine dauerhafte oder vorübergehende Erektionsstörung kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht. Bei älteren Männern sind oftmals organische Faktoren für die Erektionsstörungen verantwortlich. So gelten Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder hormonelle Störungen als ursächlich. Ebenso können Rauchen, Drogen sowie ein übermäßiger Alkoholkonsum Erektionsstörungen begünstigen. 

Bei jüngeren Männern sind Erektionsstörungen hingegen häufig psychisch bedingt. Empirische Studien bestätigen den Zusammenhang zwischen psychosozialen Faktoren und erektilen Dysfunktionen. Probleme in der Partnerschaft, aber auch beruflicher Leistungsdruck oder depressive Verstimmungen können die Erektionsstörungen auslösen.

Erleichterte Diagnosemöglichkeiten dank Telemedizin

Für Betroffene einer erektilen Dysfunktion ist es oftmals eine große Hürde, über ihre Beschwerden zu sprechen. Insbesondere älteren Männern bereitet es oft Probleme, einer Ärztin oder einem Arzt ihre Symptome zu schildern. Die Sorge ist wiederum unbegründet, da die Ärzte mit den Beschwerden vertraut sind und bereits andere Patienten therapeutisch betreut haben. Wer dennoch (vorerst) den Gang zum Arzt scheut, kann von der modernen Telemedizin Gebrauch machen. Obwohl diese noch bestimmten Einschränkungen unterliegt, können sich Patienten mit erektiler Dysfunktion legal im Internet von einem Arzt ihres Vertrauens beraten lassen. Auf diese Weise erhalten Männer schnell und zuverlässig eine Diagnose und erste Ansätze zu zukünftigen Behandlungsmöglichkeiten. Vorteilhaft hierbei ist, dass eine telemedizinische Behandlung zeitsparend ist und der Patient möglicherweise weniger Hemmungen dabei empfindet, seine gesundheitlichen Probleme offenzulegen.

Erektionsprobleme diagnostizieren

Nach der telemedizinischen Behandlung sollte zeitnah eine körperliche Untersuchung erfolgen. Einerseits untersucht der Mediziner hierbei die Urogenitalorgane, um körperliche Erkrankungen auszuschließen. Andererseits folgen oft weiterführende Untersuchungen der Leber- und Blutwerte, um beispielsweise den Hormonstatus zu überprüfen. Sollte diese Untersuchung keine Ergebnisse bringen, können weitere Tests wie bildgebende Verfahren oder psychische Untersuchungen sinnvoll sein. 

Erektionsstörungen behandeln

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um die Erektionsstörungen richtig zu behandeln. Entscheiden sich Ärzte und Patienten für eine medikamentöse Therapie, so kommen dabei die sogenannten PDE-5-Hemmer zum Einsatz. Diese bewirken, dass die Blutgefäße anschwellen und sich die Erektion bilden kann. Wie bei allen medikamentösen Behandlungen kann es infolge der Anwendung der PDE-5 Hemmer zu Nebenwirkungen kommen. Häufig treten etwa Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Hitzewallungen, Sehstörungen oder ein niedriger Blutdruck auf. Treten solche oder ähnliche Nebenwirkungen zutage, so sollten Patienten mit dem behandelnden Arzt Rücksprache halten, was für oder gegen eine Fortsetzung der medikamentösen Therapie spricht und gemeinsam das Risiko-Nutzen-Verhältnis abwägen. Im Allgemeinen hat die Therapie mit PDE-5-Hemmern, abhängig von der Dosierung, eine Erfolgsrate von durchschnittlich 56 bis 87 Prozent.

Auch gilt es, mögliche kardiologische Erkrankungsbilder auszuschließen, bevor die PDE-5-Hemmer angewendet werden. Ursächlich für diese medizinische Empfehlung sind vorangegangene Studien, die einen Zusammenhang zwischen erektiler Dysfunktion und Herzerkrankungen nahelegen. Wenngleich diese Annahme weiterer klinischer Studien bedarf, vermutet die Wissenschaft, dass die Erektionsstörungen in manchen Fällen Vorzeichen für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sein könnten. Dennoch: Eine Abklärung ist für die Low-Risk-Gruppe ohne Risikofaktoren wie beispielsweise Gefäßverkalkungen nicht notwendig, bei Hochrisiko-Patienten wiederum dringend erforderlich.

Für den Fall, dass eine medikamentöse Therapie mit Tabletten nicht anschlagen sollte, haben Patienten die Option, sich die Wirkstoffe nach ärztlicher Unterweisung selbst als Injektion zu verabreichen. Dafür wenden die Patienten die “Schwellkörperautoinjektion” etwa zehn bis 20 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr an. Eine Eigenanwendung ist hierbei in den meisten Fällen nicht schmerzhaft, da die Nadeln der individuell dosierbaren Fertigspritzen sehr dünn sind.

Alternativ oder ergänzend zu dieser Therapie kommen weitere Maßnahmen in Betracht. Dazu gehört etwa die Vakuumpumpe, die durch einen Unterdruck eine natürliche “Versteifung” des Geschlechtsorgans bewirkt. Zur Vakuumpumpe gehört außerdem ein Gummiring, der verhindern soll, dass das Blut abfließt. In besonders schwerwiegenden Fällen wenden Mediziner, oft als letztes Mittel, eine Penisprothese an. Diese wird in einem operativen Eingriff angebracht. Dabei handelt es sich meistens um hydraulische Schwellkörper-Implantate, die bei Bedarf manuell mit Flüssigkeit gefüllt werden.  

Sofern psychische Erkrankungen als Ursache vermutet werden, empfehlen die Leitlinien für eine diagnostizierte erektile Dysfunktion eine Behandlung in Form einer Psycho- oder Sexualtherapie. Da psychische und körperliche Ursachen oftmals nicht eindeutig voneinander abzugrenzen sind, können Ärzte eine Psychotherapie auch als ergänzende Maßnahme vorschlagen. Idealerweise sollte die Lebenspartnerin in den Therapieprozess eingebunden werden und bei den Sitzungen anwesend sein.

Erektionsstörungen mit gesundem Lebensstil vorbeugen

Damit Erektionsstörungen auch mit zunehmendem Lebensalter nicht zum Problem werden, gilt es, diesen mit einem gesunden Lebensstil vorzubeugen. Männer sollten, wenn sie eine erektile Dysfunktion vermeiden wollen, etwa mit dem Rauchen aufhören, vorhandenes Übergewicht abbauen und auf eine gesunde Ernährung achten. Auch eine zunehmende körperliche Aktivität durch Sport kann bestehende Erektionsstörungen verbessern. Hilfreich ist es ebenfalls, wenn Patienten Stressfaktoren vermeiden und dem Körper eine Pause gönnen.

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