Allergische Reaktion oder anaphylaktischer Schock – So reagieren Sie richtig

Spätestens im Frühling heißt es wieder ab nach draußen. Doch im Freien begegnen wir auch allerlei Dingen, die Allergien auslösen können. Ob Insektenstiche, bestimmte Lebensmittel oder Pflanzen, unser Körper kann auf fast alles allergisch reagieren. Schuld ist unser Immunsystem, dass sich plötzlich gegen Eindringlinge wert, die unserem Körper gar nichts anhaben können.

Bei besonders schweren Allergien kann das gefährlich werden. Schwillt der Hals zu oder fällt der Blutdruck sehr stark, droht ein anaphylaktischer Schock. Jetzt sollten Sie schnell und richtig reagieren, um dem Betroffenen zu helfen.

So zeigt sich eine allergische Reaktion

Die Symptome einer Allergie können ganz unterschiedlich sein. Bei einer leichten Reaktion zeigen sich zum Beispiel Veränderungen der Haut, wie Rötungen, Quaddeln oder Pusteln, oder die betroffene Stelle schwillt an. Ist die Allergie stärker ausgeprägt, kommen Beschwerden wie niesen, eine laufende Nase oder Kopfschmerzen hinzu. Auch Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden oder ein erhöhter Puls können Anzeichen sein.

Pulsveränderungen, ein erhöhter Blutdruck und Luftnot kommen auf der nächsten Allergie-Stufe hinzu. Der Kreislauf kann durch die Allergie so gestört werden, dass Betroffene Bewusstseinsstörungen empfinden oder in Ohnmacht fallen. Gerade bei Schwellungen im Halsbereich kommt es häufig auch zu Atemnot. Im schlimmsten Fall tritt ein anaphylaktischer Schock ein, bei dem der Kreislauf stillsteht oder die Atmung aussetzt.

Allergie ist nicht gleich Allergie

Doch nicht jede Allergie ist lebensbedrohlich. In den meisten Fällen verläuft sie relativ harmlos: Schwellungen, Rötungen oder Juckreiz gehen nach einiger Zeit von selbst zurück. Andere Symptome kommen oft gar nicht vor. Auch wenn die leichte allergische Reaktion ein paar Tage anhält, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Diese können Sie meist selbst behandeln.

Das hilft bei einer (leichten) allergischen Reaktion:

  • Den Auslöser möglichst meiden (zum Beispiel Bienenstachel entfernen, Medikamente absetzen, etc.)

  • Betroffene Stelle kühlen

  • Wenn nötig Antiallergie-Mittel aus der Apotheke einsetzen (Antiallergikum, Heuschnupfen-Kit, etc.)

  • Kein Alkohol und möglichst keine körperliche Anstrengung

  • Einen Allergietest machen lassen, um weitere Reaktionen zu vermeiden

Erste Hilfe bei schweren allergischen Reaktionen und anaphylaktischem Schock

Als Faustregel gilt: Zeigen sich die Symptome nicht nur an der betroffenen Stelle, sondern in einem anderen System des Körpers, zum Beispiel indem der Betroffene plötzlich stark schwitz oder ihm schwarz vor Augen wird, sollten Sie einen Arzt rufen. Auch wenn Atemnot besteht, ist unbedingt medizinische Hilfe nötig.

Das Wichtigste dabei: Ruhe bewahren. Oft wissen die Betroffenen von ihrer Allergie und haben ein Notfallset dabei. Dieses können sie selbst einsetzen, um die Symptome so schnell wie möglich zu stoppen. Danach sollten Sie als Ersthelfer noch eine Weile vor Ort bleiben. Falls sich doch wieder Beschwerden zeigen, können Sie so einen Arzt hinzuziehen. Hat der Betroffene kein Notfallset dabei, gehen Sie am besten so vor:

  1. Auslöser entfernen (zum Beispiel Insektenstachel herausziehen)

  2. Notarzt rufen

  3. Betroffenen beruhigen und bei ihm bleiben

  4. Entsprechend der Symptome reagieren
    Bei Atemnot: Betroffenen möglichst aufrecht hinsetzen und langsam mit ihm atmen
    Bei Anzeichen eines Schocks: Betroffenen möglichst auf den Rücken legen und Beine hochlagern
    Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage
  1. Lebenszeichen kontrollieren, im Notfall Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen

Allergien vorbeugen – so geht´s

Damit es gar nicht erst zu einer allergischen Reaktion oder einem anaphylaktischen Schock kommt, können Betroffene viel tun. Zunächst sollten Sie die Auslöser meiden, wenn Sie von einer Reaktion darauf wissen. Bei Lebensmitteln oder Medikamenten ist das relativ einfach. Aber auch bestimmten Insekten können Sie aus dem Weg gehen, wenn Sie etwas mehr über ihr Verhalten wissen. Sind Sie beispielsweise allergisch auf Wespenstiche, sollten Sie im Sommer nicht barfuß über die Wiese gehen und besonders vorsichtig sein, wenn Sie im Freien etwas essen, was sie anlocken könnte.

Zudem sollten Sie immer Ihre Notfallmedikamente bei sich tragen. Asthmasprays, cortisonreiche Cremes oder auch ein EpiPen mit Adrenalin können Notfälle oft verhindern. Bei besonders starken Allergien können Sie auch Freunde und Familie in die Benutzung einweihen, damit sie Ihnen gegebenenfalls helfen können. In einigen Fällen kann Ihr Arzt auch eine Hypersensibilisierung durchführen. Dabei setzt er Ihren Körper immer größeren Dosen des Allergie auslösenden Stoffes aus, bis er immun dagegen wird oder zumindest nicht mehr so stark reagiert. Ist die Behandlung erfolgreich, müssen Sie sich keine Sorgen mehr über eine plötzliche und heftige allergische Reaktion machen.

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