Annette Lartey

Annette Lartey

Heilpraktikerin

Als Heilpraktikerin entwickelt Annette Lartey individuelle Behandlungskonzepte für jeden Patienten. Schwerpunkte setzt sie dabei auf biologische Hormonregulationstherapie, Burn-Out-Therapie und Mitochondrien-Medizin.

Der lange Darm macht sich in unserem Bauch ganz klein. - © ALDECAstudio - stock.adobe.com

Warum entscheidet der DARM, ob glücklich oder krank?

Unsere Verdauungsorgane sind noch immer ein Tabuthema. Dabei hat gerade der Darm großen Einfluss auf unsere Gesundheit. ÄRZTE.DE EXPERTIN und Heilpraktikerin Annette Lartey erläutert die Ursachen:

Wir alle haben „IHN“, und solange alles einigermaßen mit der Verdauung funktioniert, reden die wenigsten von uns über „IHN“ - unseren DARM:

In unserer Körpermitte gelegen, entscheidet dieses so große, wie auch vielfältige Organ darüber, ob wir aus Mangel krank werden oder ob unser Körper genügend Vitalstoffe zur Erhaltung und zur Eigenreparatur erhält.

Hier einige Fakten zum Darm:

  • gesamte Länge: 9 Meter
  • Länge Dünndarm: 6,4 Meter
  • Länge Dickdarm: 1,5 Meter
  • gesamte Fläche: 350-500 m2   =   1/2 Fußballfeld
  • bis zu 2 kg Darmbakterien hat ein Erwachsener
  • 80 % der Immunzellen befinden sich im Darm
  • 40 verschiedene Hormone werden im Darm produziert
  • Während des gesamten Lebens transportiert der Darm ca. 30.000 Tonnen Essen und 50.000 Tonnen Flüssigkeit.

Jetzt tut sich vielleicht die Frage auf: Wie passt das alles in unseren Bauch? Stellen wir uns vor, das halbe Fußballfeld ist mit einer dünnen Folie überzogen. Diese knüllen wir maximal zusammen und platzieren diese im Bauchraum. So ähnlich können Sie sich den Darm vorstellen. Die Oberfläche unseres Darmes ist vielfach in alle Richtungen gefaltet, man sagt ausgestülpt.

Außerdem bildet die Darmschleimhaut eine starke Abwehrbarriere gegen Mikroben und Giftstoffe, die wir mit der Nahrung vielleicht aufnehmen.

Wie kann es sein, dass nun der Darm nicht mehr seine Funktion erfüllen kann, und was ist dann zu tun?

ALTER als Faktor:

Mit dem Alter lässt die Verdauungsleistung stückweise nach, der Körper produziert weniger Verdauungsenzyme.  Weniger Enzyme – weniger Verdauungsleistung. Und plötzlich liegt das Essen „wie ein Stein“ im Magen. Oder Nahrungsmittel werden weniger gut, vertragen als früher. Ein altes Hausmittel – der Kräuterbitter – hilft genau da nach und regt die Enzymproduktion an. (Es muss nicht immer der Kräuterschnaps sein – ein Bittertee hilft ganz genau so gut)

Meine Empfehlung: Bitte trinken Sie zum Essen wenig, damit die Magensäure und die Verdauungsenzyme nicht verdünnt werden…. Gut kauen und Essen einspeicheln. Gerne gut mit Kräutern würzen, falls Sie das vertragen.

Ernährungs-Fehler:

Dies betrifft zu einseitiges Essen – zu Fettiges – zu Süßes -  zu spätes Essen – Essen mit Zusatzstoffen – Fast Food…

Fertigprodukte belasten über die vielen Zusatzstoffe das Darm-Milieu. Die guten Darmbakterien haben es schwer, zu überleben.

Übermäßig Fett und Zucker lässt eine ungesunde Darmbakterien-Population gedeihen. Diese Bakterien (häufig Clostridien) vermehren sich bei einem Überangebot rasant und es entsteht im Darm eine Umgebung von Gärung und Fäulnis. Erkennbar an Durchfällen, Blähungen und übel riechendem Stuhlgang.

Meine Empfehlung: Bitte gestalten Sie Ihren Speiseplan abwechslungsreich. Gut sind Gemüse und Obst saisonal und aus der Region. Achten Sie auf eine ausgewogene Zusammenstellung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten sowie auf genügend Ballaststoffe.
Trinkmenge sollte über den Tag verteilt ca. 2,5 l Wasser betragen.
Meiden Sie Fertigprodukte. Kochen Sie bitte selbst.
1 Gabel rohes Sauerkraut am Morgen kauen – putzt den Darm und wirkt Verstopfung entgegen.

Medikamente:

Viele Medikamente haben Auswirkungen auf Ihren Darm.

ANTIBIOTIKA: helfen bei einer bakteriellen Infektion, greifen aber auch im selben Atemzug die guten Darmbakterien an – mit Durchfällen, Bauchschmerzen, Müdigkeit als Folge

BLUTDRUCKSENKER: senken den Blutdruck, verändern aber auch die Durchblutung der Darmschleimhäute.

ANTIDEPRESSIVA: werden zur Behandlung von Depressionen verordnet, verlangsamen aber gleichzeitig den Stoffwechsel und die Darmpassage und führen so häufig zu Verstopfung.

Meine Empfehlung: Falls Sie Medikamente nehmen, lesen Sie den Beipack und schauen, ob Ihre Beschwerden eine aufgelistete Nebenwirkung sind. Lassen Sie sich beim Arzt oder Heilpraktiker dazu beraten.
Ein Darmaufbau mit Zufuhr von Darmbakterien kann Ihre Beschwerden lindern.

STRESS und innere Anspannung:

Im Darm gibt es 100 Mill. Nervenzellen. Das ist die zweitgrößte Ansammlung von Nervenzellen neben der im Gehirn

Stehen wir unter Stress, wird der Kopf mehr – und der Bauch weniger durchblutet. Die Verdauungsleistung wird zugunsten der Kopfaktivität heruntergefahren. Laut Untersuchungen hat das einen ähnlich zerstörerischen Effekt wie die Einnahme eines Antibiotikums…. Viele Darmbakterien sterben an Mangelversorgung.

Und die Crux: Genau diese Bakterien brauchen wir, um Stressfolgen im Körper abzumildern. Bestimmte Darmbakterien produzieren Vitamin B2, B12, Folsäure und Biotin. Andere stellen Serotonin, unser Glückshormon her.  95 %, man höre und staune, unseres Serotonins wird im Darm, nicht etwa im Kopf produziert…. 

Wissenschaftliche Studien belegen, dass Reizdarmpatienten zu 40 % auch mit Ängsten und Depressionen zu tun haben.

Und noch etwas Interessantes: Im Ärzte-Journal wurde eine Forschungsarbeit beschrieben, welche den Darm während des Schlafes untersuchte und es wurde festgestellt, dass beim Träumen auch die Darmwände zusammenzucken.

Meine Empfehlung: Gesunde Ernährung hat einen Einfluss auf unsere Stimmung. Entspannungstechniken, Atemübungen und Bewegung helfen bei durch Anspannung verursachten Darmproblemen sehr gut.

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