Veröffentlicht: 05.05.2022 | Lesezeit: 4 Minuten
In Deutschland erkranken jährlich fast 500.000 Menschen an Krebs. Laut Erkenntnissen und Hochrechnungen des RKI zur Krebshäufigkeit und Zahl der Krebsneuerkrankungen wird es zwischen 2015 und 2030 einen Anstieg von rund 23 Prozent geben.
Die häufigste Krebserkrankung bei Frauen ist Brustkrebs mit circa 30 Prozent aller Krebsneuerkrankungen. Dicht gefolgt von hellem Hautkrebs. Darmkrebs liegt bei rund 11 Prozent und Lungenkrebs bei etwa neun Prozent. Die Statistik bei Männern dominiert mit etwa 25 Prozent der Prostatakrebs. Darmkrebs und Lungenkrebs liegen gleichauf bei 13 Prozent.
Welche Behandlungstherapie wird bei Krebs bevorzugt eingesetzt?
Neben den standardisierten Therapien aus der Schulmedizin, wie Chemotherapie, Strahlentherapie und Operationen, zeigen Zahlen aus dem Jahr 2020, dass rund zwei Drittel der Krebserkrankten mit Generika behandelt werden.
Die onkologischen Generika betreffen meist gängige Wirkstoffgruppen, die bei der Therapie zum Einsatz kommen. Diese beinhaltet folgende Indikationsgruppen:
- antineoplastische Mittel
- Mittel zur endokrinen Therapie
- Multiples Myelom zugelassene Immunsuppressiva
Brustkrebs-Patientinnen, die an einer hormonsensitiven Form erkrankt sind, werden nach einer Operation meist mit einem Generikum behandelt. Der Anteil der Generika variiert je nach Art der Erkrankung.
Welche Ziele hat die Komplementärmedizin?
Die Krebstherapien haben sich in den letzten Jahrhunderten wiederholt und einige unerwünschte Begleiterscheinungen konnten gut eingedämmt werden. Trotzdem leiden viele Patienten bzw. Patientinnen unter starken Nebenwirkungen wie:
- Übelkeit
- Durchfall
- Entzündung der Mundschleimhaut
- Gelenk-, und Muskelschmerzen
- Nervenstörungen: Nervenschmerzen und Missempfindungen (Polyneuropathie)
- Infektanfälligkeit
- Schlafstörungen
- Schweißausbrüche
- Schwäche
- Konzentrationsschwierigkeiten
Der Einsatz von Naturheilkunde soll die klassische Krebsmedizin nicht ablösen, sondern ergänzen, um eine Linderung der oben genannten Nebenwirkungen zu schaffen.
Wie stehen Fachkräfte im Gesundheitswesen zur Komplementärmedizin?
„MEDWING“ ein Job- und Karriereportal für Gesundheitsberufe befragte vom 21. Februar 2022 bis 07. März 2022 online bundesweit Fachkräfte im Gesundheitswesen zu ihrer Einstellung zur Alternativmedizin. Von den 1.431 eingegangenen Antworten hielten 56 Prozent alternative und ergänzende Medizin für sinnvoll. 29 Prozent standen den Therapiemöglichkeiten neutral gegenüber. Gerade mal 15 Prozent bewertete Komplementärmedizin dagegen als erfolglos.
Welchen Mehrwert bietet die Komplementärmedizin?
Im Mai 2020 veröffentlichte Prof. Dr. med. Joachim Drevs in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Oncology“ mit Kollegen und Kolleginnen eine Pilotstudie. Er stellte Ergebnisse zur Wirkung und Verträglichkeit einer Immuntherapie, hergestellt aus den eigenen Krebszellen bei verstärkter Krebserkrankung, vor. Bei 58 Prozent der Patienten und Patientinnen war die Therapie ein Erfolg. Es wurden keine bis minimale Nebenwirkungen in Form von grippeähnlichen Symptomen festgestellt. Diese Studie wurde ebenfalls beim größten internationalen Krebskongress (ASCO) präsentiert.
Welche komplementär onkologischen Therapien sind sinnvoll?
Die Liste der Alternativen, die während der Krebstherapie die Lebensqualität unterstützen, ist lang. Welche Therapie sinnvoll ist, muss im Einzelfall entschieden werden. Einige der erwarteten komplementär onkologischen Therapien, in der integrativen Medizin sind:
- Hyperthermie (Überwärmungstherapie des Krebses)
- Misteltherapie (Komplementäre Krebstherapie zur Stärkung der Immunabwehr)
- Aromatherapie
- basische Kost und Intervallfasten
- Entspannung und Meditation (Psychonkologische Verfahren)
- Manuelle Therapie (Physiotherapie)
- Sport, Yoga, Thai-Chi
Warum Komplementärmedizin für Ihre Patienten und Patientinnen sinnvoll sein könnte
Die UNIFONTIS und einige Kliniken deutschlandweit verfolgen das Behandlungsverständnis und die Heilung der Patienten bzw. Patientinnen. Es steht der Mensch im Mittelpunkt der Behandlung. Ärzte bzw. Ärztinnen und Team nehmen sich Zeit für eine ausführliche Beratung. Aus Verfahren der Schulmedizin, Naturheilkunde, komplementärer und alternativer Medizin, mentaler und tiergestützter Therapien wird eine individuelle persönliche Therapie für den Patienten oder die Patientin maßgeschneidert.
Der Fokus liegt nicht nur darin, sich auf die Krebserkrankung zu konzentrieren, sondern auch auf Entgiftung, Immunaktivierung und Regeneration.
Durch den Einsatz der Alternativmedizin sollen die Lebensqualität aufrechterhalten, die Genesung gefördert, die Lebenserwartung gesteigert und die natürlichen Heilungsprozesse aktiviert werden.
Die Interaktion und das Verständnis zwischen Arzt bzw. Ärztin und Patient oder Pateintin spielt eine wichtige Rolle für die Berücksichtigung von Alternativmedizin. Ebenso elementar ist die Meinung des Fachpersonals im Gesundheitswesen. Dieses baut während der gesamten Therapiezeit eine noch intensivere Bindung zu den Patienten und Patientinnen auf. Wägen Sie für dieses Thema alle Faktoren ab, um Ihren Erkrankten den bestmöglichen Therapieplan zu erarbeiten.
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