Zwiebeln – Naturheilmittel aus der Vorratskammer

Zwiebeln sind aus der Küche nicht mehr wegzudenken und gehören schon seit der Antike zu den Grundnahrungsmitteln. Sie machen viele Gerichte erst schmackhaft und können sogar die Verdauung anregen. Gleichzeitig sind sie aber auch als Hausmittel bekannt.

Ob Wespenstich, Husten oder Ohrenschmerzen - Zwiebeln sollen in vielen Situationen Linderung bringen. Die Wirkung kann wissenschaftlich allerdings nicht immer nachgewiesen werden.

Dabei helfen Zwiebeln wirklich

Haben Sie mit einem Hausmittel gute Erfahrungen gemacht, spricht meist nichts dagegen, es weiter anzuwenden – auch wenn die Wirkung nicht nachgewiesen werden konnte. Schon das gute Gefühl, etwas gegen die störenden Symptome zu unternehmen, kann zusammen mit dem Placebo-Effekt viel bewirken. Trotzdem untersuchen Wissenschaftler:innen natürlich gerne die Wirkungsweise von Hausmitteln. Eventuell könnten sie diese so auch an anderer Stelle einsetzen.

So wissen wir, dass Zwiebeln eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung haben. Diese kommt besonders bei Erkältungssymptomen, wie Hals- oder Ohrenschmerzen, zum Einsatz. Die Scharfstoffe in der Zwiebel regen außerdem die örtliche Durchblutung an. Zudem kann das beliebte Gemüse beim Verzehr den Cholesterin-Spiegel senken. Wie das genau funktioniert, ist allerdings noch nicht abschließend geklärt.

Zwiebel-Säckchen bei Ohrenschmerzen

Starke, lang anhaltende Ohrenschmerzen können Hinweis auf eine Mittelohrentzündung sein. Deshalb sollten sie unbedingt von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden. Eine Zwiebel aus der Küche ist aber ein erstes Mittel, um sie zu lindern. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Schneiden Sie die Zwiebel in der Mitte durch oder in kleinere Stückchen. Wickeln Sie diese anschließend in ein Tuch, eine Socke oder einen Waschlappen. Drücken Sie das Päckchen leicht zusammen und legen Sie es direkt auf das schmerzende Ohr.

  2. Schneiden Sie die Zwiebel in kleine Würfel und wickeln Sie diese in ein Tuch, eine Socke oder einen Waschlappen. Legen Sie das Päckchen in eine Schüssel und stellen Sie diese in ein Wasserbad, um die Masse zu erwärmen. Das Wasser sollte die Zwiebelstückchen dabei nicht direkt berühren. Anschließend können Sie es ebenfalls auf das schmerzende Ohr legen. Die Wärme hilft zusätzlich, die Schmerzen zu lindern.

Unsere Tipps:

  • Der Zwiebelsaft kann das Ohr unter Umständen reizen. Deshalb sollte Sie nicht ohne eine schützende Lage Stoff aufgelegt werden.

  • Damit das Zwiebelsäckchen an Ort und Stelle bleibt, können Sie es mit einem Stirnband oder einer Mütze fixieren.

Zwiebel-Sud gegen Halsschmerzen und Husten

Bei Halsschmerzen und Husten können Zwiebeln ebenfalls helfen. Der Sud schmeckt natürlich nicht ganz so gut wie freiverkäuflicher Hustensaft oder Halsschmerztabletten, hat aber eine ähnliche Wirkung. Je nach Rezept, kann er deshalb auch verdünnt werden:

  1. Zwiebel-Saft
    Für den Zwiebelsaft schneiden Sie zwei kleine Zwiebeln in Würfel. Diese werden in einem Topf mit 125 ml Wasser und etwas Zucker aufgekocht. Wenn Sie möchten, können Sie den Zucker auch durch Honig ersetzen. Lassen Sie den Saft etwa 30 Minuten stehen und streichen ihn anschließend durch einen Kaffeefilter oder ein feines Sieb. Den fertigen Saft können Sie mehrmals am Tag mit einem Esslöffel einnehmen.
  2. Zwiebel-Sirup
    Auch hierfür werden die Zwiebeln klein geschnitten und mit Honig oder Zucker vermengt. Anschließend geben Sie das Ganze in ein Glas oder eine Dose und schließen den Deckel. Es sollte mehrere Stunden oder über Nacht ziehen. Zum Schluss wird die entstandene Flüssigkeit abgegossen. Der Zwiebel-Sirup kann zum Beispiel in eine Tasse Tee gegeben werden.

Unsere Tipps:

  • Um den Geschmack zu verbessern, können Sie zum Zwiebel-Sud Kräuter hinzufügen. Thymian und Salbei gelten etwa ebenfalls als Hausmittel bei Erkältungen und könnten die Wirkung noch unterstützen.

  • Sowohl Zwiebel-Saft als auch Zwiebel-Sirup halten sich einige Tage im Kühlschrank. Danach sollten Sie neu gemacht werden.

Zwiebeln bei Wespenstichen

Wissenschaftliche Nachweise, dass Zwiebeln bei Wespenstichen helfen können, gibt es bisher noch nicht. Das Hausmittel ist aber weit verbreitet und wird von vielen Experten und Expertinnen gegen die Schwellung empfohlen. Grundsätzlich schadet es also nicht, es auszuprobieren:

Halbieren Sie dafür die Zwiebel und halten Sie möglichst sofort einige Minuten lang auf den Wespenstich. Falls nötig, sollte er anschließend gekühlt werden.

Unser Tipp:

  • Bemerken Sie eine allergische Reaktion auf den Wespenstich, rufen Sie sofort einen Arzt oder eine Ärztin! Eine Zwiebel kann in einem solchen Fall nicht helfen.
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