Zuckerfrei Woche 4: der Mythos vom bösen Zucker

Zum Abschluss meiner Zuckerfrei Challenge muss ich ganz klar sagen: Ich werde wieder Zucker essen. Denn in den letzten vier Wochen habe ich vor allem gelernt, dass Industriezucker weit weniger schlecht ist, als sein Ruf vermuten lässt.

Er ist ein guter Treibstoff für den Körper, was ich besonders nach wenig Schlaf spüren konnte. Außerdem hat Zucker auch eine soziale Komponente. Während der Pandemie können wir Freunde und Familie eh schon kaum sehen. Wenn ich dann doch mal mit einem lieben Menschen zusammensitzen oder zumindest Spazierengehen kann, möchte ich auch das angebotene Gebäck ganz ohne schlechtes Gewissen essen dürfen. Die folgenden Zahlen sollen deshalb vor allem eins zeigen: Zucker in Maßen ist absolut ok und muss auch nicht verboten werden.

Zucker ist Treibstoff für unseren Körper

Ohne Zucker hätte unser Körper keine Energie. Er ist sogar so wichtig, dass wir ihn aus fast allen Lebensmitteln gewinnen können. Der Körper wandelt dafür Fruchtzucker aus Früchten, Kohlenhydrate aus Gemüse und auch Fett und Eiweiße um. Denn alleine unser Gehirn braucht etwa 14 Esslöffel Zucker pro Tag, um zu funktionieren.

Brauchen wir schnelle Energie, ist Zucker zudem die richtige Wahl. Der Darm kann ihn sofort an das Blut weitergeben. Die Stärke aus Mehl oder Kartoffeln muss er dagegen erst spalten und auch Fett und Eiweiß wird langsamer verwertet. Wer lange satt bleiben möchte, setzt deshalb am besten auf Kohlenhydrate oder Fette. Wer schnelle Energie braucht, besser auf freien Zucker.

Die Umwandlung unseres Körpers geht sogar so weit, dass wir immer ihn in unserem Blut haben; selbst wenn wir jahrelang keinen reinen Zucker essen würden. Pro 100 Milliliter Blut sind das 60 bis 140 Milligramm Traubenzucker, je nachdem, wann wir zuletzt gegessen haben. In unserem ganzen Körper sind also etwa zwei Teelöffel Zucker immer verfügbar.

Verbreitete Mythen zu Zucker

Klar ist: Wir sollten nicht zu viel Zucker essen. Gerade der versteckte Zucker ist in vielen Produkten unnötig und verleitet uns nur zu noch mehr Süßem. Dennoch ist er kein Gift, das wir in jedem Fall meiden sollten. Einige Mythen zu Zucker sind zudem falsch:

Zucker macht dick

Übergewicht entsteht, wenn wir mehr Energie aufnehmen, als unser Körper verbraucht. Das kann bei Zucker ebenso passieren wie bei Fett. Theoretisch auch bei Obst und Gemüse. Der einzige Unterschied: Die Energie aus Zucker wird relativ schnell verbrannt. Wir werden schneller wieder hungrig.

Fruchtzucker ist gesünder als Haushaltszucker

Haushaltszucker besteht selbst zur Hälfte aus Traubenzucker. Zudem hat er genauso viele Kalorien wie Fruchtzucker. Da Letzterer meist in Obst enthalten ist, essen wir ihn oft mit Vitaminen und Mineralstoffen. Gesünder ist er allerdings nicht. Dasselbe gilt übrigens für Honig.

Zucker verursacht Diabetes

Studien haben gezeigt, Übergewicht begünstigt eine Entwicklung von Diabetes Typ 2. Manchmal kann diese sich sogar zurückbilden, wenn die Ernährung angepasst wird. Ob das Übergewicht allerdings durch übermäßigen Zuckerkonsum oder andere Ernährungsfehler, eventuell auch Bewegungsmangel verursacht wird, hat keinen Einfluss.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
Stress und essened9rqu

Veröffentlicht am: 26.01.2024

So hängen Ernährung und Stressbewältigung zusammen

Stress beeinflusst unser Essverhalten: Worauf Sie besonders achten sollten, warum es Stress-Essen aber auch Stress-Hungern gibt und welche Tipps in Sachen Stress und Ernährung helfen können.

Adobestock 148871674ermuu6

Veröffentlicht am: 11.01.2024

Wie Krafttraining die allgemeine Gesundheit fördert: Ein medizinischer Überblick

Regelmäßiges Krafttraining kann nicht nur zu effektivem Muskelaufbau, sondern auch zu positiven Auswirkungen auf die mentale Gesundheit führen. Hier erfahren Sie mehr!

Schlaffoerdernde lebensmittelola0zl

Veröffentlicht am: 13.12.2023

Lebensmittel, die erholsame Nächte fördern - Richtig essen und besser schlafen

Einige Lebensmittel und Getränke können den Schlaf fördern, andere erschweren das Ein- und Durchschlafen. Welche Nährstoffe empfiehlt die Wissenschaft? Und was sollten Sie lieber meiden?