Woher kommt Angst? - Ein Gastbeitrag

Evolutionsbedingt haben wir noch viele eingespeicherte Programme in uns. Unter anderem auch das Angstprogramm. Für unsere Vorfahren war es überlebenswichtig, dass das Gehirn Signale gab, um sie vor Gefahrensituationen zu warnen. Hier hat die Angst als Alarmauslöser gedient. Heute sind diese Angstsignale immer noch aktiv, obwohl kein Säbelzahntiger mehr um die Ecke kommt. Grundsätzlich ist die Angst als eine Art natürliche Emotion zu verstehen, die zu unserem Menschsein dazu gehört.

Was ist der Unterschied zwischen „normaler“ Angst und Angststörungen?

Als Erstes gilt es hinzuschauen, um welche Ängste es sich überhaupt handelt. Sind es normale Alltagsängste oder handelt es sich um eine Angsterkrankung? Alltagsängste oder „normale“ Ängste könnten die Angst vor dem Scheitern, einer Prüfung oder Zurückweisung sein. Viele Menschen fürchten sich außerdem vor der Zukunft, vor Fremdem, Krankheit oder Armut. Konträr dazu gibt es etwa Angsterkrankungen wie Angststörungen, Angstzustände und Panikattacken aufgrund einer Krankheit. Soziale Phobien, wie die Angst vor Öffentlichkeit oder spezielle Phobien wie die Agoraphobie lassen sich in der Regel nur mit therapeutischer Unterstützung in den Griff kriegen. Manche Menschen vermeiden es aus Angst Auto zu fahren oder den Bus zu benutzen. Dahinter können verschiedene Ursachen stecken. Bei Flugangst etwa, geht es meist um die Angst die Kontrolle zu verlieren.

Angstsituationen verstehen und loslassen

Auch wenn wir das nicht gerne hören, so möchte uns die Angst immer auf etwas hinweisen. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen und mit dem Angstgefühl auseinanderzusetzen. Erleben wir etwas Traumatisches oder Angsteinflößendes, verknüpft das Gehirn diese Erfahrung mit einer Emotion. In ähnlichen Momenten kommen diese Gefühle dann wieder hoch – auch nach vielen Jahrzehnten. Oft hilft es dann, sich im Rahmen einer Psychotherapie erneut der Ursprungssituation zuzuwenden und sich bewusst der Angst zu stellen.

Wie Gedanken Angst erzeugen können

Wir gehen in der Regel davon aus, dass unsere Gefühle die Wahrheit sagen. Bekommen wir das Signal „Gefahrensituation“, glauben wir der Warnung, auch wenn sie vielleicht gar nicht der Realität entspricht. Hier besteht ein Zusammenhang zwischen Denken und Fühlen. Das Gehirn kann jedoch nicht zwischen einer realen Angst und einer eingebildeten Gefahr unterscheiden. Somit reagiert der Körper mit Angst- oder Stresssymptomen.

Wie äußern sich Angstsymptome?

Angst hat viele Formen. Sie äußert sich durch Erhöhung der Atemfrequenz, ein Zittern in den Knien oder Händen. Vielleicht bestimmt sie die Gefühle und der Betroffene fühlt sich ängstlich oder angespannt. Die Gedanken kreisen um die Angst und legen die Konzentration lahm. Letztlich bestimmt sie das Verhalten und führt zu Vermeidung bestimmter Situationen.

Ängste mit Bildern verändern

Natürlich ist es möglich, Einfluss auf die Gedanken und Bilder dazu zu nehmen. Wer nun diese inneren Bilder bewusst verändert, kann damit auch die Emotionen, den Bezug zu sich selbst und die Sicht auf das eigene Umfeld verbessern. Das kann ein gutes Mittel sein, um sich von Ängsten zu befreien. Sobald man Angst verspürt, gilt es, auf die Bilder im Kopf zu achten. Welche Vorstellungen treten jetzt auf? Sehe ich das Flugzeug, in das ich steigen soll, vor meinem inneren Auge abstürzen? Verhaltenstherapeuten haben viele Instrumente parat, um in solchen Momenten Hilfestellungen zu geben. Patienten können demnach etwa versuchen, das Bild undeutlich zu machen, in Gedanken zu zerreißen oder farblich zu ändern. Ist das Ausgangsbild somit gar nicht mehr oder weniger relevant, kann es durch ein neues ersetzt werden. Es sollte sich um eine Vorstellung handeln, die ein positives Gefühl erzeugt. Das erfordert Training, wird aber mehr und mehr zur Gewohnheit. Mentale Bilder können auf diese Weise die Angstüberwindung unterstützen.

Autorin:

Christine Riemer-Mathies ist Psychologische Beraterin, Coach für Persönlichkeitsentwicklung, Zielerreichung und Beziehungsthemen sowie Ernährungsberaterin. Seit über 10 Jahren hält Sie Vorträge und Seminare zur Verbesserung der Lebensqualität und schreibt für diverse Blogs. Als Methoden setzt sie im Life-Coaching Gespräche und Beratung, Systemische Aufstellung, Klopfakupressur sowie die BILDERN-Methode ein. Außerdem bietet sie Online Seminare auf der Plattform edudip an. Weitere Informationen: www.lebensfreudefinden.de

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