Wechseljahrsbeschwerden – natürlich lindern oder mit Hormonen behandeln?

Das Klimakterium – oft auch Wechseljahre genannt – ist eine natürliche Lebensphase für jede Frau. Dennoch ist das Klimakterium ein Tabuthema. Viele Frauen wissen daher nicht, wie sie mit den körperlichen Anpassungsproblemen, die in dieser Zeit auftreten, umgehen sollen. Obwohl das Klimakterium kein krankhafter Zustand ist, kann es mit verschiedenen Symptomen und Beschwerden einhergehen. Diese lassen sich nicht allein medikamentös, sondern auch natürlich behandeln. 

Wechseljahrsbeschwerden lassen sich auch natürlich lindern.

Die Wechseljahre als natürlicher Lebensabschnitt

Unter dem Begriff der Wechseljahre ist ein natürlicher Lebensabschnitt zu verstehen, der meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr beginnt. In dieser Zeit erfolgt der Übergang von Phase der Geschlechtsreife in einen neuen Lebensabschnitt. Dieser Vorgang ist vollkommen natürlich – stellt jedoch selbst unter Frauen ein Tabuthema dar.

Während Themen wie Pubertät oder Schwangerschaften offen besprochen werden, ist das bei den Wechseljahren anders: Sie werden öffentlich oder privat kaum thematisiert. Obwohl es sich bei den Wechseljahren der Frau nicht um eine Krankheit handelt, ist das Thema schambehaftet. Daran ändert auch der Umstand, dass Männer ebenso in die Wechseljahre kommen, nichts. 

Die Tabuisierung der Wechseljahre hat zur Folge, dass viele Frauen nicht wissen, wie sie mit Wechseljahrsbeschwerden umgehen soll. Auch die verschiedenen Stadien der Wechseljahre sind oft nicht bekannt. Viele Frauen wissen lediglich, dass im Alter meist zwischen 40 und 50 die Produktion der Hormone Östrogen und Gestagen stoppt. Auch bekannt ist, dass sich hieraus verschiedene Beschwerden ergeben können, die medikamentös behandelt werden können. 

Was viele Frauen aber nicht wissen: Das Klimakterium setzt sich aus verschiedenen Stadien zusammen. Die verschiedenen Stadien können mit unterschiedlichen Wechseljahr-Symptomen einhergehen. In allen Stadien besteht die Möglichkeit, auftretende Beschwerden und Symptome zu behandeln. Dabei ist jedoch nicht immer eine medikamentöse Behandlung notwendig. Oft lassen sich Beschwerden nämlich durch die gezielte Aufnahme bestimmter Lebensmittel (etwa die gesunder Kürbiskerne) oder durch neue Lebensgewohnheiten beeinflussen. Außerdem können auch natürliche Nahrungsergänzungsmittel Hormonpräparaten oft vorzuziehen sein. 

Die verschiedenen Wechseljahr-Phasen

Ist von den Wechseljahren die Rede, ist damit kein fester Zeitpunkt im Leben einer Frau gemeint. Wie der Begriff bereits erahnen lässt, geht es um einen längerfristigen Prozess – nämlich dem Übergang von der Geschlechtsreife bis zum Alter (dem Senium). Üblicherweise finden die Wechseljahre daher zwischen dem 45. und 70. Lebensjahr statt.

Dementsprechend wird der lange Zeitraum des Klimakteriums in mehrere Abschnitte unterteilt. Die Phasen unterscheiden sich deutlich voneinander: 

  • Die Prämenopause: Diese Phase erfolgt üblicherweise in der Zeit zwischen dem 40. und 50. Geburtstag. In dieser Zeit wird der Menstruationszyklus unregelmäßiger, die Abstände zwischen den Blutungen länger.
  • Die Menopause: Unter der Menopause ist die letzte reguläre Menstruationsblutung zu verstehen. Sie tritt üblicherweise um das 51. Lebensjahr herum ein.
  • Die Perimenopause: Damit ist der Zeitraum um die Menopause zu verstehen. Die Perimenopause umfasst dabei zwei Jahre vor und zwei Jahre nach der eigentlichen Menopause. 

Diese Beschwerden treten während der Wechseljahre auf

Die körperlichen Veränderungen, die während der Wechseljahre auftreten, werden von Frauen ganz unterschiedlich wahrgenommen: Während einige Frauen unter keinerlei Wechseljahrsbeschwerden leiden, empfinden andere leichte oder sogar starke Beschwerden. 

Zu den Beschwerden, die während der Wechseljahre in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten können, zählen folgende: 

  • Schwindel
  • Hitzewallungen
  • Schweißausbrüche
  • Schlaflosigkeit
  • Herzrasen
  • Innere Unruhe
  • Verstimmungen bis hin zur Depression
  • Kopfschmerzen
  • Blasenbeschwerden
  • Bluthochdruck

Die typischen Beschwerden, die im Kontext der Wechseljahre auftreten, werden in der Medizin als „klimakterisches Syndrom“ bezeichnet. 

Eine Hormontherapie ist nur dann nötig, wenn sich die Beschwerden auf natürliche Weise nicht lindern lassen.

Mit der Hormontherapie gegen das klimakterische Syndrom?

Die Beschwerden, die im Kontext der Wechseljahre auftreten, können zuverlässig mit einer Hormontherapie gelindert werden. Dabei werden dem Körper die Hormone, deren Produktion er eingestellt hat, durch Spritzen, Tabletten oder über die Haut zugeführt.

Zu bedenken ist aber, dass die Hormoneinnahme gelegentlich mit Nebenwirkungen und Risiken einhergehen kann. Untersuchungen belegen beispielsweise, dass das Brustkrebs- sowie Schlaganfallrisiko durch die Hormonbehandlung deutlich ansteigen kann. 

Ärzteverbände empfehlen daher, eine Hormonbehandlung nur als „letztes Mittel“ bei starken Beschwerden einzusetzen. Nur dann, wenn die Wechseljahrsbeschwerden sehr stark und belastend sind, sollten die Risiken einer Hormontherapie eingegangen werden. Außerdem muss darauf geachtet werden, die Hormonbehandlung lediglich so lange wie absolut nötig durchzuführen. In jedem Fall setzt die Hormontherapie aber genaues Abwägen sowie eine detaillierte Analyse der Situation mit dem Frauenarzt voraus. 

Natürliche Linderung von Beschwerden ist vorzuziehen

Der Verzicht auf eine Hormontherapie bedeutet selbstverständlich nicht, dass sich Frauen mit Wechseljahrsbeschwerden arrangieren müssen. So gibt es natürliche Alternativen zur risikoreicheren Hormontherapie, die Symptome ebenfalls zuverlässig lindern. Insbesondere alternative Heilmethoden wie autogenes Training oder Akupunktur zeigen oft gute Erfolge.

Zudem lassen sich viele als unangenehm und beschwerlich empfundene Wechseljahr-Symptome auch mit pflanzlichen Präparaten lindern. Viele wirksame Mittel gegen Wechseljahrsbeschwerden sind nämlich als Nahrungsergänzungs- oder sogar als „herkömmliche“ Lebensmittel erhältlich. Gezielt eingesetzt können sie zuverlässig helfen, Symptomen wie erhöhtem Blutdruck, Hitzewallungen oder Abgeschlagenheit entgegenzuwirken.

Zu den effektivsten natürlichen Mitteln gegen das klimakterische Syndrom zählen: 

  • Kürbiskerne: Kürbiskerne schmecken gut und sind sehr gesund – das ist vielen bekannt. Weniger bekannt ist hingegen: Kürbiskerne enthalten sogenannte Phytoöstrogene und können helfen, Wechseljahrsbeschwerden zu lindern. Vermehrt konsumiert helfen sie insbesondere gegen Kopfschmerzen, hohen Blutdruck und Hitzewallungen.
  • Traubensilberkerze: Die Traubensilberkerze ist eine Pflanze, die in der Medizin bereits seit mehreren Jahrhunderten verwendet wird. Der aus der Pflanze gewonnene Extrakt kann auf natürliche Weise gegen Schwindel, Hitzewallungen, Verstimmtheit, Niedergeschlagenheit und Kopfschmerzen helfen.
  • Hopfen oder Baldrian: Zur Nahrungsergänzung eingenommen, können Baldrian und Hopfen Unruhe und Reizbarkeit im Kontext der Wechseljahre lindern.
  • Johanniskraut: Johanniskraut lässt sich als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und hilft gegen leichte Depressionen und Stimmungsschwankungen.
  • Salbei: Salbei kann als Tee getrunken werden und hilft gegen Schwitzen und Schweißausbrüche.
  • CBD: Bei CBD handelt es sich um eine Substanz, die aus Hanfpflanzen extrahiert wird. Sie kann in Form von Ölen und Kapseln eingenommen werden. Selbstverständlich wirkt CBD nicht berauschend ­– soll aber effektiv gegen Schmerzen, Schlafprobleme sowie innere Unruhe wirken.
  • Soja-Isoflavone: Soja-Isoflavone sind in speziellen Soja-Präparaten enthalten. Sie werden zu den „Phytoöstrogenen“ gezählt und auch als „pflanzlichen Östrogenen“ bezeichnet. Soja-Isoflavone sollen dazu in der Lage sein, Hitzewallungen zu verringern. Zu beachten ist allerdings, dass es bei der längerfristigen Einnahme oft zu Magen-Darm-Beschwerden kommen kann. 

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