Was macht eigentlich die Milz?

Illustration einer fröhlich lachenden cartoonisierten Niere auf weißem Hintergrund. Die Niere hat ein freundliches Gesicht, hebt einen Arm und ist mit bunten Adern dargestellt. Illustration einer fröhlich lachenden cartoonisierten Niere auf weißem Hintergrund. Die Niere hat ein freundliches Gesicht, hebt einen Arm und ist mit bunten Adern dargestellt.

Boxer wissen, wo sie ist und wie sie diese bei einem Kampf am besten schützen. Alle anderen beschäftigen sich dagegen wenig mit der Milz. Neben Organen wie Herz und Lunge führt sie eher ein Schattendasein in unserem Körper. Sie liegt auch ganz versteckt weit hinten im Bauchraum, geschützt von den linken Rippenbögen und kann von außen nicht ertastet werden.

Kurz, die Milz wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein bedeutendes Organ.

Die Aufgaben der Milz

Eine schützende Blase umgibt das weiche Innere der Milz. Durch das rot-weiße Gewebe, auch rote Pulpa und weiße Pulpa genannt, wird täglich etwa 500-mal unser gesamtes Blut gepumpt. Dabei erfüllt die Milz gleich zwei wichtige Aufgaben. Zum einen dient sie als Filteranlage des Blutsystems. Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und weiße Blutplättchen (Thrombozyten), die nicht mehr intakt sind, filtert die Milz heraus, recycelt einige Bestandteile und scheidet die Reste aus.

Zum anderen werden in der Milz Lymphozyten, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen, gebildet und gespeichert. Diese sind für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig und können jederzeit zu Eindringlingen geschickt werden. Auch Makrophagen, die sogenannten Fresszellen, entstehen in der Milz. Diese können Viren und Bakterien beseitigen. Zudem speichert das Organ eine bestimmte Menge an Blut, um es im Notfall an den Körper abzugeben.

Bis zum sechsten Lebensjahr ist die Milz zusätzlich für die Produktion von roten Blutkörperchen zuständig. Bei älteren Kindern und Erwachsenen übernimmt anschließend das Knochenmark diese Aufgabe.

Die Nebenmilz

Etwa 15 Prozent der Patienten und Patientinnen haben eine sogenannte Nebenmilz. Die Zellen dafür sondern sich schon beim Embryo ab und liegen manchmal weit von der eigentlichen Milz entfernt. Behandelt werden muss die Nebenmilz meist nicht. Oft wird sie nur durch Zufall bei einer Ultraschalluntersuchung gefunden oder bleibt ganz unentdeckt.

In seltenen Fällen wird die Nebenmilz auf den ersten Blick mit einem Tumor oder Metastasen verwechselt. Durch weitere Untersuchungen kann dies aber schnell aufgeklärt werden. Wird die eigentliche Milz entfernt, empfehlen die Ärzte bzw. Ärztinnen oft, die Nebenmilz ebenfalls herauszunehmen.

Erkrankung der Milz

Veränderungen der Milz zeigen sich erst bei starken Infektionen oder Verletzungen. So kann eine Vergrößerung des Organs auf Drüsenfieber, Malaria oder Tuberkulose hinweisen. Bei einer Erkrankung der Leber versucht es zudem, die Schwäche auszugleichen. Dadurch kann die Milz ebenfalls stark anwachsen. Für die Behandlung sucht der Arzt zunächst nach der Ursache. Wird diese therapiert, schrumpft das Organ in der Regel wieder auf die normale Größe.

Anders sieht es bei Verletzungen der Milz aus, etwa durch einen Unfall, einen Schlag oder eine gebrochene Rippe. Diese können lebensgefährlich werden, weil das Blut in der Regel schnell in den Bauchraum strömt. Eine Operation ist meist unvermeidbar. In vielen Fällen muss das Organ dabei ganz entfernt werden. Heute gibt es aber auch OP-Methoden, bei denen ein Netz als eine Art Druckverband dient und die Milz erhalten kann.

Das Leben ohne Milz

Wird die Milz entfernt, reagiert unser Körper darauf. Ihre Aufgaben werden dann zumindest teilweise von anderen Organen übernommen. Knochenmark und Leber teilen sich die Filterfunktion und kümmern sich um die Produktion der Blutkörperchen. Die Lymphknoten unterstützen das Immunsystem.

Dennoch ist der Körper ohne Milz geschwächt und anfälliger für Infektionen. Ärzte und Ärztinnen raten deshalb dazu, auf Krankheitsanzeichen besonders zu achten und Impfungen immer pünktlich vorzunehmen. Alles in allem lässt es sich in der heutigen Zeit dennoch gut ohne Milz leben, sofern das nötig werden sollte.

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