Schimmel in der Wohnung? – Kein Grund zur Panik!

Das Bild zeigt eine gelbe Gummiente, die auf dem Rand einer Badewanne sitzt. Im Hintergrund sind blaue Fliesen zu sehen, die mit Wassertropfen bedeckt sind. Die Fugen zwischen den Fliesen und die Kante der Badewanne weisen Schimmelspuren auf. Das Bild zeigt eine gelbe Gummiente, die auf dem Rand einer Badewanne sitzt. Im Hintergrund sind blaue Fliesen zu sehen, die mit Wassertropfen bedeckt sind. Die Fugen zwischen den Fliesen und die Kante der Badewanne weisen Schimmelspuren auf.

Schimmelpilz in Wohnräumen ist vermutlich eines der häufigsten Streitthemen zwischen Mieter und Vermieter. Verständlicherweise, schließlich gelten die Pilzsporen als Mietmangel und gesundheitsgefährdend. Aber wie gefährlich ist der Schimmel tatsächlich und was kann man dagegen tun?

Wie entsteht Schimmel?

Die Sporen des Schimmels gehören zum natürlichen Bestandteil eines Innenraumes. Kritisch ist lediglich das Wachstum der Pilze, die dafür eine feuchte Umgebung benötigen. Risse im Mauerwerk oder auch Rohrbrüche können die Feuchtigkeit eines Raumes oder ganzen Hauses schnell erhöhen, aber schon allein das Trocknen von Wäsche, Kochen und Duschen reicht für die kleinen Sporen aus. Um das zu vermeiden, braucht es neben einer intakten baulichen Beschaffenheit, sprich gutem Mauerwerk und trockenen Böden, vor allem sachgemäßes Lüften und Heizen. Findet kein regelmäßiger Luftaustausch statt, befördert durch Sanierungsmaßnahmen der Außenwände, findet der Schimmelpilz ideale Wachstumsbedingungen.

Tipp: Behalten Sie den Überblick! Wenn Sie die Feuchtigkeit in Ihren Räumen messen möchten, kann ein sogenanntes Hygrometer helfen. Die leicht zu bedienenden Geräte geben schnell Auskunft über den Feuchtigkeitsgehalt in Räumen. In der Mitte des Raumes stehend sollte sie langfristig unter 65 – 70 % betragen, in den kälteren Wintermonaten idealerweise weniger. Wer in einem besonders aufwendig sanierten Haus lebt, sollte beachten, dass sich dadurch der natürliche Luftaustausch mit der Umgebungsluft reduziert – es muss deshalb häufiger gelüftet werden.

Besteht durch Schimmel eine Gesundheitsgefahr?

Schimmelpilze sind in der Lage allergische Reaktionen auszulösen – bei gesunden Menschen ohne Allergien ist dieses Risiko aber äußerst gering. Wer also nicht ohnehin schon an Neurodermitis, Heuschnupfen oder einer Hausstaubmilbenallergie leidet, hat erst mal nichts zu befürchten. Besonders vorsichtig sollten jedoch Menschen mit stark beeinträchtigtem Immunsystem sein, da in seltenen Fällen sogenannte „Mykosen“, also Infektionen hervorgerufen durch Schimmelpilze, entstehen können.

Zur Vorbeugung gesundheitlicher Schäden sollten Schimmelpilze aber in jedem Fall entfernt werden, da es sich schließlich um hygienisches Problem handelt, so das Umweltbundesamt.

Was hilft gegen Schimmel?

Das Ausmaß des Schimmelbefalls muss zuerst einmal in folgende Faktoren kategorisiert werden:

  • Wie groß ist die befallene Fläche?
  • Wie fortgeschritten ist der Befall?
  • Ist der Befall oberflächlich oder bereits tief in das Material eingedrungen?
  • Welche Schimmelpilzarten kommen vor? (Manche Arten bilden giftige Toxine)
  • Welche Materialien sind befallen?
  • Um welche Räume handelt es sich? (Wohn- oder Lagerraum, Kindergarten, Krankenhaus, usw.)

Stellt sich der Befall und die damit verbundene Sanierung als eher harmlos heraus, ist also weniger als ein halber Quadratmeter eines gut zu reinigenden Materials oberflächlich betroffen, können Sie die Reinigung selbstverständlich selbst vornehmen. Natürlich immer vorausgesetzt Sie sind weder Allergiker noch immungeschwächt. Glatte Oberflächen können mit Wasser und Haushaltsreiniger gesäubert werden.

Bei diesen Materialien sollten Sie vorsichtig sein:

  • Gipsplatten oder Mauerwerk können nur schwer oder gar nicht gereinigt werden, da der Schimmel in tiefe Schichten vordringen kann.
  • Möbelstücke wie Stühle oder Schränke oberflächlich reinigen und mit Alkohol (Ethylalkohol 70 – 80 %) desinfizieren.
  • Polstermöbel sollten entsorgt werden, da eine Reinigung nur schwer oder gar nicht erfolgreich ist.
  • Befallene Tapeten sollten entfernt werden.
  • Silikonfugen je nach Grad des Befalls entweder säubern oder entfernen.
  • Wenn Sie unsicher sind, lieber Fachleute zurate ziehen.

Diese Punkte sollten Sie bei einer selbst durchgeführten Schimmelsanierung beachten:

  • Schimmel sollte nicht nur abgetötet, sondern auch restlos entfernt werden, da auch tote Schimmelpilze noch allergische Reaktionen hervorrufen können.
  • Wenn Sie Schimmelpilze entfernen, beachten Sie bitte die freigesetzten und hoch konzentrierten Sporen- ein Mundschutz ist unbedingt zu empfehlen, ähnliches gilt für den Umgang mit Ethylalkohol: Berücksichtigen Sie bitte die Brand- und Explosionsgefahr und verwenden Sie unbedingt Handschuhe und Mundschutz.
  • Im Anschluss an eine Sanierung sollten die behandelten Bereiche intensiv gereinigt werden.
  • Essiglösung gilt als Hausmittelchen gegen Schimmel, das Umweltbundesamt rät jedoch davon ab sie einzusetzen, da sie meist wirkungslos ist und zudem den Weg für organische Nährboden auf dem Material ebnen können. Chemische Pilzbekämpfungsmittel (mit Fungiziden) können außerdem durch Verbleiben in den Innenräumen die Gesundheit schädigen und werden daher ebenfalls nicht empfohlen.
  • Schimmelpilze nie ohne Handschuhe berühren
  • Sporen nicht einatmen – Mundschutz!
  • Schützen Sie Ihre Augen vor Sporen
  • Im Anschluss duschen und umziehen.

Wie kann Schimmel vorgebeugt werden?

  • In der Küche kann ein Dunstabzug sehr wirksam sein.

  • Im Bad sollte nach dem Baden oder Duschen immer das Wasser von Böden und Wänden entfernt werden, sowie (sofern vorhanden) das Fenster für ein paar Minuten weit geöffnet werden.
    Ist kein Fenster vorhanden, sollten Sie immer darauf achten, dass Ihre Lüftung funktioniert und regelmäßig gewartet wird. Nasse Handtücher sollten auf dem Heizkörper getrocknet werden, vor allem im Winter, am besten zeitgleich mit dem Lüften, damit die feuchte Luft gleich nach draußen gelangen kann.
  • In Räumen in denen weniger geheizt wird, wie etwa den Schlafzimmern, am besten morgens direkt nach dem Aufstehen lüften, denn kalte Luft (vor allem im Winter) enthält wenig Wasser und nimmt beim Erwärmen Feuchtigkeit auf, die dann nach draußen abgeführt wird.

  • Mehrmals täglich für mindestens fünf bis zehn Minuten alle Räume stoßlüften.

  • Möbelstücke sollten in jedem Fall mindestens zehn Zentimeter Abstand zu Außenwänden haben. Bilder und schwere Gardinen lieber nicht an Außenwänden aufhängen.
  • Auch ungenutzte Räume geringfügig heizen, die Temperatur sollte nicht unter 10 ° C betragen.
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