Palmöl – gesund oder ungesund?

Ein weißer Behälter mit rötlich-orangefarbenem Palmöl, umgeben von reifen Palmfrüchten mit glänzender, rot-schwarzer Schale und leuchtend orangefarbenen Spitzen. Ein weißer Behälter mit rötlich-orangefarbenem Palmöl, umgeben von reifen Palmfrüchten mit glänzender, rot-schwarzer Schale und leuchtend orangefarbenen Spitzen.

Palmöl ist in der Lebensmittelindustrie sehr beliebt. Da es bei Zimmertemperatur hart ist, aber schon bei etwa 23 °C flüssig wird, sorgt es für besonders zart schmelzende Produkte. Zudem ist es, richtig aufbereitet, geschmacksneutral. Als fetthaltige Komponente kann es den gewünschten Geschmack verstärken, etwa bei Schokolade oder Gebäck. Die Herstellung dagegen ist relativ günstig. Eine Ölpalme trägt viele Früchte, aus denen Palmöl gewonnen wird. Die Kerne können zusätzlich zu Palmkernöl verarbeitet werden.

Dennoch ist Palmöl nicht nur wegen umwelttechnischen Aspekten in der Kritik.

Palmöl – das Ungesunde unter den Pflanzenölen

Pflanzenöle gelten in der Regel als gesünder als tierische Produkte. Teilweise stimmt das auch für reines Palmöl. Es hat eine schöne rote Farbe, die auf das Carotin hinweist, das in großen Mengen enthalten ist. Außerdem versorgt es den Körper mit viel Vitamin E und hat kein Cholesterin. Allerdings ist in Palmöl Palmitinsäure, die die körpereigene Cholesterinproduktion anregen kann. Zudem besteht es zu einem großen Teil aus gesättigten Fettsäuren. Sie sind nicht per se ungesund, sollten aber nur in Maßen genossen werden. Leider enthalten viele andere Produkte sie ebenfalls, Butter und Käse, sowie Wurst und Fleisch etwa.

Für die Verwendung in der Lebensmittelindustrie wird Palmöl geklärt. Es verliert seine rote Farbe und den Eigengeschmack, aber auch viele der guten Inhaltstoffe. Beim Erhitzen des Öls entstehen zudem verschiedene Stoffe, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein: 3-MCDP- und Glycidol-Fettsäureester. Gerade in verarbeiteten Produkten ist Palmöl deshalb nicht gesund.

Eine Alternative für Palmöl findet sich nur schwer

Für den Palmöl-Anbau werden Regenwälder abgeholzt, es hat weite Transportwege und es ist nicht gesund. Eine Alternative zu finden, ist allerdings schwer. Zwar teilt es die Konsistenz und Schmelzeigenschaften mit Kokosöl, dieses hat aber einen starken Eigengeschmack. Zudem ist die Ölpalme sehr ertragreich. Andere Pflanzen würden viel mehr Fläche für die gleiche Menge benötigen. Das würde der Umwelt weiter schaden. Alternative Öle sind nur bedingt gesünder. Sonnenblumenöl muss etwa oft erst gehärtet werden und verliert dabei ebenfalls viele gute Inhaltsstoffe. Ganz auf Palmöl verzichten kann die Lebensmittelindustrie deshalb nicht.

Stark verarbeitete Produkte sollten bei einer gesunden und ausgewogenen Ernährung allerdings sowieso die Ausnahme bleiben. Wer sich an diese Regel hält, kann hin und wieder auch zu einem Snack mit Palmöl greifen. Für Neugierige gibt es das ungeklärte Öl mit der roten Farbe im Reformhaus. Wegen der gesättigten Fettsäuren sollte es aber auch dann nicht in zu großen Mengen verzehrt werden.

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