Veröffentlicht: 30.06.2023 | Lesezeit: 4 Minuten
Sie hetzen von einem Meeting ins nächste, das Telefon klingelt, die Deadline rückt näher: Geht das nicht nur Ihnen so, sondern auch den Kolleg:innen, kann es sein, dass Sie sich gegenseitig mit Ihrem Stress anstecken. Dies hat jetzt eine Studie herausgefunden.
Studie: Stress kann ansteckend sein
Unser persönliches Stressempfinden ist sehr individuell, denn jeder Mensch reagiert anders auf Stressfaktoren wie Druck bei der Arbeit, schreiende Kinder, verspätete Züge und so weiter. Was den einen stresst, lässt die andere völlig kalt. So galt Stress bisher vor allem als ein individuelles Symptom. Jetzt haben Forschende der Carnegie Mellon University in einer Studie herausgefunden, dass sich Stress auch von Mensch zu Mensch überträgt.
Für die Dauer von sechs Monaten haben die Forschenden das Stresslevel von Studierenden untersucht. Außerdem analysierten sie auch drei Persönlichkeitsmerkmale:
- Neurotizismus: Beschreibt die Tendenz, wie stark ein Mensch die eigenen Emotionen kontrollieren kann und wie sehr er von Gefühlsschwankungen beeinflusst wird.
- Gewissenhaftigkeit: Gibt an, wie viel Selbstkontrolle ein Mensch hat und wie gut er in der Lage ist, Lösungen für Probleme zu finden.
- Kontrollüberzeugung: Gibt an, wie stark ein Mensch davon überzeugt ist, eine Situation aktiv beeinflussen zu können.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass unser Stresserleben auch von unserem sozialen Umfeld abhängig ist. Umgeben wir uns mit ähnlich stark gestressten Menschen, kann sich deren Stress auf uns übertragen und umgekehrt. Warum dies passiert, konnten die Forschenden nicht abschließend klären. Zu vermuten ist, dass die Neigung des Menschen, sich an das soziale Umfeld anzupassen, um sich einzufügen, eine Rolle spielt.
Außerdem stellt die Studie fest, dass Personen, die wenig anfällig für Neurotizismus sind und gleichzeitig über ein hohes Maß an Gewissenhaftigkeit und Kontrollüberzeugung verfügen, weniger davon betroffen sind.
Wenn sich Stress auf unseren Körper auswirkt
Problematisch ist, dass wir uns gern mit Menschen umgeben, die in einer ähnlichen Situation sind wie wir. Das Ergebnis: Gestresste Menschen stecken sich gegenseitig mit ihrem Stress an – ein Teufelskreis. Und nicht nur psychisch nehmen wir den Stress wahr. Auch auf unseren Körper wirkt es sich negativ aus, ständig gestresst zu sein.
Sind wir häufig gestresst, steigt der Blutdruck und wir haben ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Ein akutes Problem sind oft auch Magen-Darm-Beschwerden. Ursache hierfür ist die Magen-Hirn-Achse. Durch den Vagusnerv stehen Gehirn und Darm eng in Verbindung und kommunizieren über Botenstoffe direkt miteinander, wie in folgender Infografik dargestellt. So kommt es, dass 32 Prozent der Menschen mit häufigem Stressempfinden unter Magen-Darm-Beschwerden leiden. Typische Symptome sind zum Beispiel:
- Sodbrennen
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen
- Durchfall
Stress erfolgreich reduzieren
Zum Glück gibt es viele Wege, das eigene Stresslevel zu senken und somit auch die körperlichen Beschwerden wieder loszuwerden. Zunächst einmal sollten Sie in Zukunft verstärkt auf Ihr Umfeld achten. Sind die Menschen um Sie herum ähnlich stark gestresst? Überträgt sich deren Stress auf Sie? Wenn ja, versuchen Sie sich bewusst in ein Umfeld mit weniger gestressten Menschen zu begeben.
Achten Sie darauf, sich regelmäßige Pausen zu gönnen, damit sich Körper und Geist wieder entspannen können. Hilfreich ist es zum Beispiel, Pausenzeiten direkt in den Tagesablauf einzuplanen und so für ausreichend Ruhe zu sorgen. Ein Spaziergang kann dabei für die nötige Ablenkung sorgen.
Besonders beliebt zur Entspannung ist auch Yoga. Yoga kann Ihren Körper und Geist in Einklang bringen und so dazu führen, dass Sie ausgeglichener und fokussierter sind. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel das Gedankenkarussell im Kopf stoppen.
Doch auch gegen körperliche Beschwerden wie Bauchschmerzen können Sie etwas tun. Hierbei hilft eine magenschonende Ernährung. Vermeiden Sie besonders scharfes oder fettiges Essen. Und auch wenn Genussmittel sehr verlockend sind: Für den Magen ist es besser, auf Kaffee, Zigaretten und Alkohol zu verzichten. Greifen Sie stattdessen lieber zu Tee, Wasser oder Apfelschorle.
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