Ist Kaffee gesund?

Adobestock 115809271n9kabs

Kaum ein Nahrungsmittel ist so umstritten wie Kaffee, auch in der Ernährungswissenschaft. Britische Forscher bzw. Forscherinnen haben nun mehr als 200 Studien ausgewertet. Ihr Ergebnis: Ein maßvoller Kaffeekonsum, etwa bis vier Tassen am Tag, kann einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben.

Positiver Effekt auf Kreislauf und Stoffwechsel

Kaffee als Allzweckmittel gegen Krankheiten? Nicht ganz, aber einige positive Effekte konnten Wissenschaftler:innen in der Tat nachweisen. So haben moderate Kaffeetrinker:innen offenbar ein geringeres Risiko an Parkinson, Diabetes oder Depressionen zu erkranken. Studien aus jüngster Vergangenheit liefern Hinweise darauf, dass Koffein die Menge an Verklumpungen aus Beta-Amyloid-Protein verringert. Durch die Reduzierung des krankmachenden Beta-Amyloid im Blut, wirkt Koffein bei langfristiger Einnahme einem Hauptindikator für Alzheimer entgegen.

Weiterhin sinkt der Studie zufolge ebenfalls das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Leberkrebs. Die Leber profitiert sogar noch mehr: Die antientzündliche Wirkung von Koffein wirkt positiv auf den Leberstoffwechsel. Wer an einer Fettleber leidet, trägt also mit bis zu 5 Tassen Kaffee am Tag zur Lebergesundheit bei. Diese guten Nachrichten sollten dennoch immer in Kontext zu anderen Risikofaktoren gesetzt werden, die auch Einfluss auf eine mögliche Erkrankung haben könnten, etwa bestimmte Krankheiten, Alkohol- oder Nikotinkonsum.

Mehr Hirnleistung dank Koffein

Kaffee macht munter – wie eigentlich? Koffein verdrängt einen Botenstoff namens Adenosin und erhöht damit unsere Aufmerksamkeit, das Konzentrationsvermögen und verbessert die Stimmung. Die Fakten zeigen: Wer Kaffee trinkt, denkt schneller, lernt leichter und hat ein besseres Langzeitgedächtnis.

 

Kaffeepflanzen Ernte

Wer sollte wenig oder keinen Kaffee trinken?

Weitere Ergebnisse der Metastudie waren der mögliche negative Effekt eines übermäßigen Kaffeekonsums von Schwangeren auf ihr Kind. So zeigen diese Kinder häufiger ein unterdurchschnittliches Geburtsgewicht oder erleiden eine Frühgeburt. Auch von Osteoporese betroffenen Frauen wird geraten ihren Kaffeekonsum zu reduzieren.

Macht Koffein wirklich abhängig?

Tatsächlich ruft plötzlicher Kaffeeverzicht Entzugserscheinungen hervor. Etwa 12 bis 24 Stunden später verspürt der Körper Kopfschmerzen und Müdigkeit, die Konzentration sinkt. Dahinter steckt eine schlechtere Sauerstoffversorgung der Zellen. Nach ein bis zwei Tagen ist davon jedoch meist nichts mehr zu merken, der Körper hat sich erholt. Das zeigt: Koffein kann abhängig machen, allerdings in einem ganz anderen Maße als Alkohol, Nikotin oder Drogen.