Gesundheitliche Risiken bei Schönheits-OPs

Aus medizinischer Sicht sind Schönheitsoperationen nicht notwendig, da Sie nur einer subjektiv wahrgenommenen Verschönerung dienen. Viele kosmetische Eingriffe sind allerdings mit erheblichen Risiken verbunden und können unter Umständen sogar lebensbedrohlich werden.

Warum unterziehen sich Menschen einer Schönheitsoperation?

  • Durch Unfälle können optische Veränderungen entstehen. Eine gebrochene Nase kann beispielsweise schief zusammenwachsen. Oft sehnen sich die Betroffenen nach ihrem ursprünglichen Aussehen und nehmen daher die plastische Chirurgie in Anspruch.
  • Bei anderen Menschen entwickelt sich der Wunsch nach einer optischen Veränderung über mehrere Jahre. Je fortgeschrittener das Alter, desto mehr Falten bilden sich. Die Haut wird schlaffer und die Brust wird hängender. Um dem natürlichen Alterungsprozess entgegenzuwirken unterziehen sich immer mehr Menschen Botox Behandlungen, Fettabsaugungen oder Brustoperationen. Aber auch junge Menschen können sich unwohl in ihrem Körper fühlen und wenden sich daher an die plastische Chirurgie.
  • Auch die Sozialen Medien wie Instagram tragen maßgeblich zur Verbreitung von Schönheitsidealen bei, was verheerende Folgen haben kann. Durch Filter und Bearbeitungsprogramme sehen viele Menschen dort nahezu perfekt und makellos aus. Dadurch werden die Schönheitsvorstellungen jüngerer und älterer Nutzer:innen beeinflusst, was erhebliche Auswirkungen auf das Urteilsvermögen des eigenen Körpers zufolge hat.

Welche Folgen kann eine Schönheitsoperation haben?

Eine Schönheitsoperation stellt grundsätzlich immer eine Gefahr für die Gesundheit dar. Auch der Heilungsprozess kann, je nach Operation, sehr lange dauern. Mögliche Risiken und Komplikationen werden bei der Werbung dafür meist nicht ausführlich dargestellt. Daher bedenken viele Patienten/ Patientinnen eventuelle Folgen während oder nach dem Eingriff oft nicht. Bei einem Patienten/ einer Patientin mit zu hohem Risiko für Folgeschäden, wie massivem Übergewicht oder chronischen Erkrankungen, sollte ein professioneller Chirurg/ eine professionelle Chirurgin daher von plastischen Eingriffen abraten.

  • Narben: Durch plastische Chirurgie werden in der Regel immer Narben verursacht. Wie diese genau nach der OP aussehen, ist zum einen abhängig von der Arbeit des Chirurgen/ der Chirurgin, zum anderen von der eigenen Nachbehandlung des Patienten/ der Patientin. Nach der Operation sollte tägliche Narbenpflege vorgenommen werden um Vernarbungen entgegenzuwirken.
  • Narkose: Für größere Eingriffe bedarf es eine Vollnarkose. Diese stellt, egal für welchen Zweck, ein gesundheitliches Risiko dar und kann dem Körper schaden.
  • Schmerzen: Bei einem plastischen Eingriff wird es in den meisten Fällen zu Schmerzen kommen. Wie stark diese sind und wie lange sie anhalten, hängt von der Art und der Durchführung der Behandlung ab. Eine Fettabsaugung verursacht beispielsweise deutlich weniger Schmerzen als eine Brustvergrößerung. Trotzdem hat jeder Mensch ein unterschiedliches Schmerzempfinden, weshalb sich das Ausmaß schwer verallgemeinern lässt.
  • Alkohol, Zigaretten und Drogen: Durch gewisse Lebensgewohnheiten können zusätzliche Risiken bei einer solchen OP hinzukommen. Bei Rauchern/ Raucherinnen verheilen Wunden deutlich schwerer und langsamer als bei Nichtrauchern/ Nichtraucherinnen.

Welche Komplikationen können bei einer Schönheitsoperation auftreten?

  • Infektionen
  • Blutungen
  • Thrombosen
  • Das Absterben von Gewebe
  • Dauerhafte Schädigungen der Gesichtsnerven oder der Brustwarzen
  • Abstoßreaktionen auf körperfremde Implantate

Alle dieser Komplikationen können auch auftreten, wenn der Chirurg/ die Chirurgin alles richtig gemacht hat und die Operation gut abgelaufen ist. Sollte dem Arzt/ der Ärztin während des Eingriffs ein Fehler unterlaufen, kann es zu schwerwiegenden Problemen kommen. Falls sich die Wunde entzündet, können die Bakterien eine Blutvergiftung verursachen.

Wie oft ernsthafte Komplikationen auftreten, ist schwer zu sagen. Allerdings wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, bei der bei jeder fünften Operation schwere Fehler passieren.

Welche Risiken haben Silikon-Implantate?

Die Brustvergrößerung mit Silikonimplantaten wird in Deutschland sehr häufig durchgeführt und gehört für viele plastische Chirurgen/ Chirurginnen zu Routineeingriffen. Die Implantate selbst bestehen aus einem beweglichen Kern und einer reißfesten Hülle. In Bezug auf das Material gibt es hier allerdings deutliche Unterschiede. Je minderwertiger die Implantate, desto höher die Risiken auf Komplikationen. Da viele Menschen bei ihrer Brustvergrößerung eher an die Kosten, anstatt die Seriosität der Chirurgen/ Chirurginnen, denken, werden oft minderwertige Implantate verwendet. Es kann zu Entzündungen, Blutungen oder Sensibilitätsstörungen kommen.

Eine weitere Gefahr besteht durch einen möglichen Riss des Silikons, wodurch Silikonmasse austreten und sich entzünden kann. Aber das wohl größte Risiko neben Blutungen und Infektionen ist eine Kapselfibrose. Hierbei wird das Brustimplantat als Fremdkörper identifiziert und nach gewisser Zeit mit einer Art Kapsel umhüllt. Diese kann sich anschließend verhärten oder zusammenziehen, was zu starken Schmerzen und Verformungen der Brust führen kann.

Beim Einsetzen des Implantates ist es sehr wichtig, dass dieses entsprechend platziert und mit ausreichend Fett- und Muskelgewebe umhüllt wird.

Brazilian Butt Lift - Die gefährlichste Schönheitsoperation

Der Brazilian Butt Lift ist ein operativer Eingriff zur Straffung und Vergrößerung des Gesäßes. Hierbei wird Eigenfett von anderen Regionen des Körpers abgesaugt und in den Po gespritzt. Falls nicht genug überschüssiges Fett vorhanden ist, muss zunächst an Gewicht zugelegt werden, da die Übertragung von fremdem Fett nicht möglich ist.

Diese Operation gilt weltweit als der gefährlichste Schönheitseingriff, da hier eine Sterberate von ca. 1:3000 vorliegt. Experten gehen allerdings auch hier davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt. 

Bei diesem Eingriff kann es zu einer nekrotisierenden Fasziitis kommen, einer großflächigen Entzündung unter der Haut. Wenn das Fett vom Arzt/ von der Ärztin zu tief in den Muskel injiziert wird, kann es zu Verletzungen der Gefäßvenen kommen. Dabei kann das Fettgewebe in die Blutbahnen des Muskelgewebes geraten, was einen partiellen oder vollständigen Verschluss von Blutgefäßen (Embolie) zur Folge haben kann. Dies kann unter Umständen tödlich sein.

Auch hier gilt: Je professioneller und seriöser der plastische Chirurg/ die plastische Chirurgin, desto mehr minimieren sich die Risiken für Komplikationen. Bei diesem Eingriff sind langjährige Fachkenntnisse und sehr gute Zertifizierungen nötig. Wird solch eine Operation zu niedrigen Preisen angeboten, handelt es sich meist um Anfänger:innen oder um keinen richtigen Chirurgen/ keine richtige Chirurgin.

 

Dieser Text wurde von unserer Redakteurin Nina verfasst.

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