Das bedeuten unsere Träume

Ein kleines Mädchen steht auf einer Plattform und hält einen Plüschbären in der Hand. Sie schaut nach oben, wo weiße, skizzenhafte Zeichnungen von einer Eule, Sternen, dem Mond, einem Buch und anderen Symbolen vor einem dunklen, wolkigen Himmel schweben. Ein kleines Mädchen steht auf einer Plattform und hält einen Plüschbären in der Hand. Sie schaut nach oben, wo weiße, skizzenhafte Zeichnungen von einer Eule, Sternen, dem Mond, einem Buch und anderen Symbolen vor einem dunklen, wolkigen Himmel schweben.

Ich höre Schritte hinter mir und renne schneller den engen Gang aus roten Gummischnüren entlang. Immer wieder stolpere ich dabei über große Lakritze, die urplötzlich auftauchen. Endlich erreiche ich eine Tür aus Schokolade. Sie geht auf und ich stehe vor einem riesigen Abgrund. Dann falle ich.

Verrückte Träume kennt beinahe jeder. Sie lassen uns mit klopfendem Herzen und verwirrt zurück: Warum haben wir diesen Blödsinn geträumt? Möchte unser Unterbewusstseins uns damit etwas sagen?

Der Grund für unsere Träume

Warum wir träumen, ist bis heute nicht endgültig geklärt. Auf die Idee mit dem Unterbewusstsein kam Sigmund Freud. Er meinte, Träume wären eine Tür dorthin. Beim Schlafen könnten wir so Wünsche, Ängste und auch Erlebnisse des Tages durchleben. Durch neue technische Möglichkeiten, etwa das Messen von Hirnströmen, wurde ein Teil seiner Theorie widerlegt.

Manche Wissenschaftler sind gar Verfechter eines ganz anderen Ansatzes. Sie glauben, dass Träume nur ein Nebenprodukt der eigentlichen Aktivität im Gehirn sind. Während die Neuronen hin und her schießen, entstehen zufällige und unbedeutende Bilder in unserem Kopf. Andere denken, unsere Träume könnten wichtig für die Gehirnentwicklung und -reifung sein. Schließlich haben Neugeborene eine besonders lange REM-Schlafphase, in der vor allem geträumt wird.

Das Gehirn könnte den Schlaf auch dazu nutzen aufzuräumen. Träume könnten dabei helfen, die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten und korrekt abzuspeichern. Eine relativ neue Theorie nennt sich „Threat Simulation“. Demnach erleben wir im Traum verschiedene Situationen, um uns darauf vorzubereiten. So wissen wir, wie wir bei Gefahr reagieren sollten und können den Traum in die Tat umsetzen.

Viele Forscher vermuten inzwischen, dass auch eine Mischung all dieser Gründe für unsere Träume verantwortlich sein könnte – und untersuchen sie weiter.

Träume in unserem Gehirn

Sigmund Freud dachte noch, auch unser Gehirn würde sich beim Schlafen ausruhen. Heute wissen die Forscher, dass es nie schläft und in der Nacht sogar besonders aktiv ist. Einige Bereiche, etwa für Emotionen, visuelle Wahrnehmung und Motorik, sind sehr stark im Einsatz. Die Areale für bewusstere, durchdachte Entscheidungen, wie Orientierung oder Verständnis, verhalten sich dagegen ruhiger.

Entscheidend für das Träumen sind außerdem die verschiedenen Schlafphasen. Alle zusammen dauern etwa 90 Minuten an. Im Laufe einer Nacht wiederholen sie sich mehrmals:

  1. Einschlafen oder Dösen:
    Zu Beginn ist der Schlaf noch sehr leicht. Wir empfinden das meist als Dösen.

  2. Leichter Schlaf
    Dann gleiten wir in einen leichten Schlaf. Der Körper beginnt sich zu entspannen.

  3. Tiefschlaf
    In der Tiefschlaf-Phase erschlaffen unsere Muskeln. Herzschlag, Atmung und Blutdruck werden ruhiger.

  4. REM-Schlaf
    Der Großteil der Muskeln bleibt schlaff, die Augen bewegen sich dagegen sehr schnell (Rapid Eye Movement). Herzschlag, Blutdruck und Atmung steigen langsam.

Wir können in allen diesen Phasen träumen. Am häufigsten kommt es aber in der REM-Phase vor. Traum-Forscher vermuten, dass wir in dieser Phase immer träumen. Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass wir ohne REM-Schlaf und Träume unkonzentriert und unausgeglichen werden. Sie scheint entscheidend für unsere Erholung zu sein.

Träume sind wenig originell

An die meisten Träume in unserem Leben können wir uns nicht mehr erinnern. Wissenschaftler sammeln deshalb schon seit Jahrzehnten Traumberichte und können eine Sache mit Bestimmtheit sagen: Mit skurrilen Träumen sind Sie nicht allein. Denn die Themen sind immer gleich: Verfolgungsjagden, Zuspätkommen, Nackt-Sein oder Prüfungen kommen am häufigsten vor. Die Details scheinen dabei von privaten Erfahrungen beeinflusst zu sein, im Großen und Ganzen sind die Träume sich aber sehr ähnlich.

Bisher konnten anhand von Träumen deshalb keine Persönlichkeitsmerkmale oder Menschen klar erkannt werden. Einige Psychologen sprechen aber von Mustern, mit deren Hilfe Sie Träume analysieren können. Dabei sind vor allem die Rolle, die wir spielen, und die Aufgabe, die erfüllt werden soll, entscheidend. Die klassische Traumdeutung von einzelnen Symbolen vertreten die Forscher nicht mehr.

Der Weg aus den Albträumen

Auch wenn Albträume vermutlich keine Botschaft unseres Unterbewusstseins sind, können Sie uns doch um den Schlaf bringen. Psychologen empfehlen vor allem, sie nicht einfach zu verdrängen. Stattdessen sollten Sie sich Albträume bewusst machen. Die Erinnerung dafür ist sofort nach dem Aufwachen am größten. Halten Sie die Augen geschlossen und versuchen Sie sich an die Details zu erinnern.

Im nächsten Schritt müssen Sie einen Ausweg aus der Situation finden. Wie der Rest des Traumes muss dieser nicht unbedingt realistisch sein. Sie könnten einem Verfolger zum Beispiel davonfliegen oder beim Fallen auf einem riesigen Sprungtuch landen. Wichtig ist, dass dieser Ausweg Ihnen die Angst nimmt. Stellen Sie sich ihn mehrmals am Tag vor. Der nächste Albtraum hat hoffentlich einen positiven Ausgang.

Sollte dieser Trick nicht funktionieren, könnten Sie es auch mit luzide Träumen versuchen. Bei diesen ist Ihnen die ganze Zeit über bewusst, dass Sie träumen. Das nimmt dem Albtraum seinen Schrecken. Bewusstes Träumen müssen Sie allerdings zuerst lernen, etwa durch Hypnose oder entsprechende Entspannungstechniken.

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