Arzneimittel: Das sollten Sie bei der Medikamenten-Einnahme beachten

Verschiedene Blisterpackungen mit Tabletten und Kapseln in unterschiedlichen Farben (weiß, rosa, gelb, rot). Die Packungen sind überlappend angeordnet und bilden einen unordentlichen Haufen. Verschiedene Blisterpackungen mit Tabletten und Kapseln in unterschiedlichen Farben (weiß, rosa, gelb, rot). Die Packungen sind überlappend angeordnet und bilden einen unordentlichen Haufen.

Bunte Tabletten, bittere Pillen oder süße Säfte: Nach einem Besuch beim Arzt oder in der Apotheke liegen die Arzneien vor Ihnen. Und Sie sollen diese jetzt möglichst richtig einnehmen, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können. Oft hat Ihnen der Doktor oder Apotheker noch einen Rat mitgegeben: Vor dem Essen, dreimal täglich oder auch nur „wie im Beipackzettel angegeben“. Doch was bedeutet das jetzt eigentlich genau?

Grundsätzlich sollten Sie bei der Medikamenten-Einnahme vor allem drei Punkte beachten: Zeitpunkt, Abstand und Umsetzung. Scheuen Sie nicht davor zurück, Ihren Arzt danach zu fragen, bevor Sie mit der Einnahme beginnen. Im Zweifel können Sie sich an der Packungsbeilage orientieren oder noch mal nachfragen.

Der richtige Zeitpunkt

Die Zeitangaben zur Einnahme eines Medikaments klingen leicht verständlich. Trotzdem verstehen sie viele Patienten falsch:

  • morgens nüchtern = 30 – 60 Minuten vor dem Frühstück
  • vor der Mahlzeit = 30 Minuten vor dem Essen
  • zur Mahlzeit = während des Essens oder kurz danach
  • nach der Mahlzeit = mindestens zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit
  • zur Nacht = vor dem Schlafengehen

Bei vielen Arzneien ist auch die Tageszeit entscheidend. Im Laufe des Tages verändern sich unsere Körperfunktionen und auch die Beschwerden. So wirken Magensäurehemmer zum Beispiel am besten morgens vor dem Frühstück, Medikamente gegen Rheuma werden dagegen abends eingenommen, um die Symptome gleich nach dem Aufstehen zu lindern. Ihr Arzt sollte deshalb eine klare Empfehlung aussprechen, wann Sie diese Arzneien einnehmen sollten.

Der richtige Abstand

Auch wenn nichts dazu in der Packungsbeilage steht: Medikamente sollten möglichst in einem regelmäßigen Abstand eingenommen werden. Bei einigen, wie etwa Antibiotika oder der Anti-Baby-Pille, ist das für die Wirkung entscheidend. Aber auch bei anderen Arzneien profitieren Sie davon. Für die gängigen Angaben bedeutet das:

  • einmal täglich = möglichst alle 24 Stunden mit maximal 2 Stunden Verschiebung
  • zweimal täglich = etwa alle 12 Stunden
  • dreimal täglich = etwa alle 8 Stunden (morgens, mittags und vor dem Schlafengehen

Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie die Medikamente auf keinen Fall einfach nach. Im Beipackzettel steht meist eine Empfehlung, wie Sie sich jetzt am besten verhalten. Im Zweifel sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden. Ganz wichtig dabei: Die doppelte Menge nicht ohne eine klare Anweisung einnehmen!

Die richtige Umsetzung

Wie Sie das Medikament einnehmen sollten, sollten Sie ebenfalls von Ihrem Arzt, Ihrem Apotheker oder aus dem Beipackzettel erfahren. Einige Tabletten müssen zum Beispiel im Ganzen geschluckt werden, andere dürfen zerteilt werden und manche sollen auf der Zunge zergehen. Falls nicht anders angegeben, können Sie sich außerdem an diesen Punkten orientieren:

  1. Medikamente immer stehend oder aufrecht sitzend einnehmen.
  2. Zum Hinunterspülen ein Glas Leitungswasser nachtrinken.
  3. Milch oder Milchhaltige Getränke nicht zur Einnahme trinken. Das kann die Wirkung hemmen.
  4. Keinen Alkohol trinken. Auch er kann die Wirkung beeinflussen.
  5. Keine Grapefruit oder Grapefruitsaft. Die Frucht kann die Wirkung extrem steigern.

Weitere Tipps zur Mekamenten-Einnahme

  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker!
    Weichen dessen Empfehlungen von den oben genannten Tipps ab, vertrauen Sie am besten dem Fachmann.
  • Beipackzettel sorgfältig lesen!
    Viele Patienten meiden den Beipackzettel, doch Sie sollten sich unbedingt damit beschäftigen. Oft enthält er wichtige Tipps, wie Sie die Wirkung des Medikaments optimal nutzen und so auch schneller wieder gesund werden.
  • Nebenwirkungen melden!
    Sollten Sie starke Nebenwirkungen oder Beschwerden bemerken, die nicht im Beipackzettel genannt wurden, kontaktieren Sie Ihren Arzt. Er kann das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen und Medikamente gegebenenfalls absetzen.
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