Dr. med. dent. Christine Wagner

Dr. med. dent. Christine Wagner

Fachzahnärztin für Oralchirurgie

In unserer Zahnarztpraxis Dr. Wagner & Dr. Berger arbeiten wir nach dem Motto: "Jeden Tag ein bisschen besser". Dafür setzen wir die modernsten Technologien, Materialien und Maschinen ein.

Minimalinvasiven Techniken sind besonders schonend und sorgen für festsitzenden und dauerhaften Zahnersatz. - (c) viperagp Fotolia

Minimalinvasive Implantat-Techniken: Zahnimplantat ohne große OP

Mit den sogenannten minimalinvasiven Implantat-Techniken verfügt die Zahnmedizin heute über besonders schonende Methoden, um Zahnimplantate in den Kieferbereich einzubringen. Als "minimalinvasiv" werden Techniken bezeichnet, die nur minimale Eingriffe in das Gewebe erfordern. Dadurch wird der Heilungsverlauf beschleunigt und das Komplikationsrisiko gesenkt. Auch der Behandlungsaufwand ist deutlich geringer als bei klassischen Techniken der Implantation. ÄRZTE.DE EXPERTIN Dr. Christine Wagner setzt die minimalinvasiven Methoden deshalb häufig in ihrer Praxis ein.

Techniken der minimalinvasiven Implantation

Bei der klassischen Implantation erfolgt das Einbringen der Implantate über größere Schnitte im Zahnfleisch und eine sogenannte Zugangslappenbildung. Für die neuen minimalinvasiven Techniken ist hingegen keine chirurgische Schnittführung erforderlich. Der Zugang zum Kieferknochen erfolgt stattdessen über eine direkte Bohrung mit einer Schleimhautstanze. Dadurch ist die Belastung für das umliegende Gewebe minimal, es entstehen keine größeren Wunden und keine Operationsnähte.

Noch schonender ist das Einbringen von Mini-Implantaten. Diese haben einen reduzierten Durchmesser und können daher über eine Zahnfleischdurchbohrung direkt in den Knochen eingesetzt werden. Mini-Implantate kommen häufig bei der Fixierung von Prothesen zum Einsatz. Auch ohne hohe Belastung lässt sich auf diesem Wege ein implantat-getragener, fest verankerter Zahnersatz realisieren.

Der behandelte Kieferbereich wird direkt während des Eingriffs mit einem festsitzenden Provisorium versorgt. Der Austausch gegen den vorgesehenen Zahnersatz erfolgt wenige Tage später. Ein zweiter Eingriff, wie er bei der klassischen Implantatversorgung durchgeführt wird, ist in diesem Fall nicht erforderlich.

Für wen kommen minimalinvasive Implantat-Techniken infrage?

Die minimalinvasive Implantation eignet sich grundsätzlich für jeden Patienten als schonende und zeitsparende Alternative zu klassischen Implantat-Techniken. Da der zeitliche Aufwand deutlich geringer ausfällt, sind die minimalinvasiven Techniken insbesondere für Patienten mit begrenzten zeitlichen Möglichkeiten interessant. Es entfällt nicht nur die aufwendige Terminplanung, die bei klassischen Implantat-Verfahren aufgrund der wiederholten Eingriffe unverzichtbar ist. Der Patient ist nach der Behandlung auch sofort wieder einsatzfähig, die Implantate können unmittelbar nach dem Einsetzen belastet werden.

Minimalinvasive Implantat-Techniken kommen ebenfalls für Patienten infrage, die den psychischen und physischen Stress der Zahnbehandlung reduzieren möchten. Da die Behandlungsdauer und die Zahl der Einzelbehandlungen deutlich geringer ausfällt, reduziert sich auch die Stressbelastung für den Patienten. Die Wundheilung wird ebenfalls beschleunigt, da nicht wie bei herkömmlichen Methoden der gesamte Kieferbereich freigelegt werden muss.

Allerdings lässt sich nicht jedes Implantat mit minimalinvasiven Techniken einbringen. Ob diese Behandlungsmethode im individuellen Fall infrage kommt, sollte im Vorfeld mit dem behandelnden Zahnarzt abgeklärt werden. Grundvoraussetzung ist vor allem eine ausreichende Knochenmasse. Falls nicht genügend Knochenvolumen zur Verfügung steht, kommen gegebenenfalls Mini-Implantate mit geringerem Durchmesser infrage. Diese benötigen nur ein vergleichsweise geringes Knochenvolumen und eignen sich daher auch für Patienten mit fortgeschrittenem Kieferknochenabbau.

Welche Voruntersuchungen sind notwendig?

Bei der minimalinvasiven Implantologie wird der behandelte Kieferbereich nicht mehr wie bei herkömmlichen Verfahren komplett freigelegt. Damit der Zahnarzt trotzdem ein präzises Bild der Kieferstruktur erhält, müssen im Vorfeld zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden. In der Regel erfolgt die Voruntersuchung mithilfe eines sogenannten 3D-Screenings.

Bei dieser Röntgen-Untersuchung erstellt der Arzt ein dreidimensionales Bild des Kieferknochens. Diese Darstellung erlaubt es ihm, das Implantat auch ohne komplette Freilegung exakt zu positionieren. Dazu wird anhand der 3D-Aufnahmen eine individuelle Bohrschablone erstellt. Die 3D-Diagnostik ist aber auch wichtig, um die vorhandene Knochensubstanz und Knochenqualität zu überprüfen. Diese haben entscheidenden Einfluss auf die Wahl der Implantate und der angewandten Implantat-Technik.

Ist die Behandlung auch bei geringem Knochenvolumen möglich?

Eine geringe Knochenmasse ist heutzutage kein Hinderungsgrund mehr, wenn es um die implantologische Versorgung geht. Die moderne Zahnmedizin verfügt über verschiedene Methoden zum Knochenaufbau. Hierbei wird der Kieferknochen durch körpereigenes, natürliches oder künstliches Knochenmaterial so weit aufgebaut, dass die Implantate sicher verankert werden können.

Minimalinvasive Implantat-Techniken kommen in der Regel nur bei einem ausreichenden Knochenvolumen infrage. Bei den sogenannten Mini-Implantaten ist eine Implantation jedoch zum Teil auch ohne Knochenaufbau möglich. Diese Implantate haben einen reduzierten Durchmesser, sodass für eine sichere Verankerung nur eine vergleichsweise geringe Knochenmasse erforderlich ist.

Ablauf der Behandlung

Eine minimalinvasive Implantation umfasst in der Regel nur einen einzigen Operationstermin. Hinzu kommen die Voruntersuchungen sowie das Einbringen des endgültigen Zahnersatzes wenige Tage nach dem Eingriff. Bei den sogenannten Mini-Implantaten entfällt dieser letzte Behandlungsschritt meist. Die Mini-Implantate sind in der Regel einteilig und verfügen über einen integrierten Aufbau.

Vor der Behandlung führt der Zahnarzt zunächst eine ausführliche Diagnostik durch, um die vorhandene Knochensubstanz zu überprüfen und einen möglichen Behandlungsweg festzulegen. Der Patient erhält eine eingehende Beratung zu den Vor- und Nachteilen der einzelnen Behandlungsformen. Falls sich der Patient für eine minimalinvasive Implantat-Technik entscheidet, erstellt der Arzt nun eine dreidimensionale Aufnahme und Vermessung des Kieferknochens. Auf Grundlage dieser Aufnahmen erstellt er eine Bohrschablone, anhand derer er die Bohrlöcher exakt an der richtigen Stelle und im richtigen Winkel setzen kann. Auch die Implantate selbst werden für jeden Patienten individuell angefertigt.

Das Einbringen der Implantate erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung über eine direkte Bohrung mit einer Schleimhautstanze. Die Implantate werden ohne weitere Schnitte in die vorgebohrten Löcher eingesetzt und mit Provisorien versorgt. Ein Vernähen der OP-Wunde ist nicht erforderlich. Einige Tage später tauscht der Zahnarzt die Provisorien gegen den endgültigen Zahnersatz aus. Die Einheilphase beträgt etwa 2 bis 3 Monate. Nach Ablauf dieser Zeitspanne ist das Implantat fest mit dem Knochen verwachsen.

Was ist nach der Behandlung zu beachten?

Nach der Implantation sollte das Operationsgebiet zunächst geschont und gekühlt werden. Der Arzt verschreibt dem Patienten eine spezielle Mundspülung, um Infektionen im Bereich des Implantats zu vermeiden. Die Implantate sind zwar prinzipiell sofort belastbar, dennoch sollte zunächst auf bestimmte Lebensmittel wie Alkohol und Kaffee verzichtet werden. Raucher sollten zudem unmittelbar nach dem Eingriff nicht rauchen. Genaue Hinweise zur Nachsorge erhält der Patient vom behandelnden Arzt.

Ein Vorteil der minimalinvasiven Implantat-Techniken sind die deutlich verringerten Wundschmerzen und Komplikationsrisiken. Falls nach dem Eingriff dennoch leichte Schmerzen auftreten, können diese mit Schmerzmitteln problemlos behandelt werden. Für die Mundhygiene sollte zunächst eine weiche Zahnbürste verwendet werden, um das Zahnfleisch im Bereich des Implantats zu schonen.

Vorteile minimalinvasiver Implantat-Techniken

Dank der minimalinvasiven Implantat-Techniken lassen sich Implantationen heute einfacher, stressfreier und schmerzarmer durchführen. Für das Einbringen der Implantate ist nur noch ein einziger Eingriff erforderlich, die Implantate sind sofort belastbar und können schneller mit dem endgültigen Zahnersatz versorgt werden.

Da bei der Implantation keine chirurgischen Schnitte und Nähte anfallen, reduziert sich für den Patienten auch der Nachsorgeaufwand. Das Risiko von Komplikationen wird gesenkt, es kommt seltener zu Entzündungen und Schwellungen im Wundbereich.

Bei minimalinvasiven Implantat-Techniken sind die Behandlungskosten aufgrund der aufwendigen 3D-Diagnostik vergleichsweise hoch. Dies gilt jedoch nicht für die sogenannten Mini-Implantate. Diese verfügen über einen bereits integrierten Aufbau und sind daher günstiger in der Herstellung. Hinzu kommt, dass die Mini-Implantate oft auch ohne kostenintensive 3D-Diagnostik eingesetzt werden können. Für den Patienten fallen in diesem Fall sogar geringere Kosten an als für klassische Zahnimplantate.

Welche Risiken birgt die Implantat-Behandlung?

Wie jede Implantat-Behandlung gehen auch die minimalinvasiven Implantat-Techniken mit gewissen Risiken einher. So kann es beispielsweise nach dem Eingriff zu Entzündungen, Schwellungen oder Nachblutungen kommen. Die Gefahr solcher Komplikationen ist allerdings bei einem minimalinvasiven Eingriff deutlich geringer als bei herkömmlichen Behandlungsmethoden, da der Kieferknochen nicht komplett freigelegt wird und die Belastung für das umliegende Gewebe geringer ausfällt. Der Patient selber kann durch eine gewissenhafte Nachsorge ebenfalls dazu beitragen, das Komplikationsrisiko weiter zu senken.

Wie lange halten die Implantate im Mund?

Zahnimplantate können bei fachgerechter Einbringung und sorgfältiger Pflege ein Leben lang halten. Das gilt auch für Implantate, die mit minimalinvasiven Implantat-Techniken eingebracht wurden. Im Vergleich zur klassischen Implantatversorgung besteht bei minimalinvasiven Methoden zudem ein deutlich geringeres Entzündungsrisiko. Dadurch sinkt auch die Gefahr eines komplikationsbedingten Implantatverlustes.

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