Zahnarztpraxis Bogenhausen Dr. Wack & Dr. Novakovic

Zahnarztpraxis Bogenhausen Dr. Wack & Dr. Novakovic

Zahnarzt

Dr. Novakovic und Dr. Wack setzen auf persönliche Betreuung und modernste Technik in ihren Schwerpunkten Ästhetischer Zahnersatz, Prophylaxe und Kieferorthopädie mit Invisalign-Schienen.

3D-Bilder und spezielle Computersoftware bieten viele Möglichkeiten für die Implantologie (c) Dr. Novakovic

Digitale Implantologie: Viele Vorteile dank neuester Technik

Implantate haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend als bewährter Ersatz für einzelne oder auch mehrere Zähne erwiesen. Die Technik hierfür hat sich in dieser Zeit aber natürlich stark verändert. Besonders durch die digitale Technik gibt es heute ganz neue Behandlungsmöglichkeiten. Der ÄRZTE.DE Experte Dr. Dennis Novakovic und sein Kollege Dr. Wack sehen viel Potenzial in der neuen Technologie:

So sieht ein Implantat heute aus

Zu den meist verwendeten Materialien in der Implantologie gehören Reintitan oder auch Keramik. Aus diesen wird das dentale Implantat gefertigt, das als eine Art „Schraube“ im Kiefer fungiert, ähnlich einer künstlichen Zahnwurzel. Erst nach der ersten Abheilungsphase wird die Implantatkrone aufgesetzt. Meist wird sie mit der künstlichen Wurzel verklebt oder verschraubt. Danach sind die fehlenden Zähne vollständig und vollwertig ersetzt.

Durch den großen technologischen Fortschritt in der Zahnmedizin werden zudem digitale Hilfsmittel in der Planung und bei der Behandlung immer wichtiger. So werden die Implantate in der zahnärztlichen Chirurgie beispielsweise schon seit längerem mit Hilfe von Schablonen eingesetzt. Doch welche Vorteile haben die Patienten durch die neuartige 3D-Technik?

Die chirurgische Vorplanung mit digitalen Hilfsmitteln

Wenn Arzt und Patient sich für den Einsatz von Implantaten entschieden haben, wird zunächst eine dreidimensionale Röntgenaufnahme der Kieferregion gemacht, in welche das Implantat am Ende eingesetzt werden soll. Hierfür wird der digitale Volumentomograph (DVT) verwendet, der um den gesamten Kieferbereich herumfährt und mehrere Einzelaufnahmen anfertigt. Der Volumentomograph wurde speziell für den Einsatz im Schädelbereich entwickelt und eignet sich daher gut für eine detaillierte Rundumsicht.

Die Einzelaufnahmen werden dann mit Hilfe einer Computersoftware zu einem 3D-Modell des Kiefers zusammengefügt. Dieses dreidimensionale Bild liefert dem Zahnarzt wichtige Erkenntnisse zu den anatomischen Strukturen des Patienten wie z.B. Knochenaufbau, Nervenverläufe und Hartgewebsstrukturen. Das ermöglicht dem Zahnarzt realistischere Befunde zu erstellen und hilft auch später bei der Behandlung.

Die Strahlenbelastung für den Patienten ist dank neuer Geräte mit „Low-Dose“-Modi genauso gering wie bei einer zweidimensionalen Röntgenaufnahme, die bisher üblich ist.

Um einen Eindruck des zu behandelnden Kiefers zu bekommen, benötigt der Zahnarzt zudem einen Abdruck. Moderne Mund-Scanner können den Patienten die oft als unangenehm empfundene Abdruckmasse ersparen. Der digitale „Abdruck“ des Scanners besteht aus hochauflösenden Bildern der Zähne und der Schleimhaut. In diese Computerbilder kann der Zahntechniker sogar die zu ersetzenden Zähne einfügen. So bekommt der Patient einen Eindruck vom Ergebnis.

Als nächstes werden das dreidimensionale Kiefermodell vom Röntgen und der digitale Scan der Zähne „gematched“, also zusammengefügt. Eine digitale Planungssoftware übernimmt diese Aufgabe und verschmilzt beide Elemente zu einem ganzheitlichen Bild.

Anschließend beginnt die Planung der gewünschten Implantatsachse und –position am Computer. Das virtuelle Modell hilft dabei, das Implantat optimal auszurichten, da alle benötigten Informationen, wie z.B. Knochenvolumen, Position oder auch die Strukturen benachbarter Zähne, berücksichtigt werden.

Die digitale Darstellung hilft nicht nur bei der umfassenden und individuellen Planung, sondern auch im Patientengespräch. Anhand des Bildes kann der Arzt den geplanten Eingriff besprechen und seinen Patienten aufklären.

Wie läuft die Operation bei der digitalen Implantologie ab?

Zur Vorbereitung auf die Operation wird eine passgenaue Schablone hergestellt, meist mit einem 3D-Drucker. In ihr befinden sich Hülsen, durch die später die Implantat-Bohrung exakt geführt werden kann. Dabei wird nicht nur die Tiefe der Bohrung, sondern auch die dreidimensionale Achse millimetergenau vorgegeben.

Zusätzlich werden natürlich auch Nachuntersuchungen am Patienten durchgeführt, um die Schablone abzugleichen und eine möglichst hohe Genauigkeit der Operation zu gewährleisten.  Aufgrund der vom Computer ausgewerteten Daten und des digitalen 3D-Modells der Voruntersuchung gibt es hier in den meisten Fällen nur eine geringe Abweichung. Meist beträgt sie weniger als drei Grad.

Die Schablone bringt noch weitere Vorteile für den Behandler und Patienten. Durch die vorherige Ausrichtung der Implantatachse wird der Zugang zum Knochen über die Schleimhaut so gering wie möglich gehalten. Dies reduziert die Operationszeit oft maßgeblich. Zudem beschleunigt es den Heilungsprozess, ist weniger schmerzhaft und lässt Schwellungen schneller zurückgehen. So kann der Patient auf eine rasche Genesung hoffen.

Das Aufbringung der Kronen auf die Implantate erfolgt dann im Anschluss auf den Eingriff. Hier kann der behandelnde Arzt nach zwei Aspekten vorgehen:

  1. Funktionell, das bedeutet mit idealer Kraftübertragung und Knochenbelastung
  2. Ästhetisch in Herstellung und Integration
    Dies erleichtert die langfristige Versorgung von Kronen und Implantaten. Dennoch sollte eine gute Mundhygiene zu Hause nicht vernachlässigt und regelmäßige Kontroll- und Prophylaxetermine unbedingt wahrgenommen werden.

Neue Möglichkeiten für Patienten mit geringer Knochenfülle

Früher war es oft nicht möglich, die Implantatkronen an die richtige und benötigte Stelle zu setzen, da das vorhandene Knochenvolumen zu gering war. Als Folge daraus waren die Kronen oft ästhetisch und funktionell fehlplatziert.

Die digitale Planung am PC ermöglicht das sogenannte Backward-Planning („Rückwärtsplanung“), um dem vorzubeugen. Dabei wird anhand der benötigten Kronenposition die genaue Stelle für das Implantat bestimmt.

Nach der virtuellen Ausrichtung des Implantats kann der Chirurg beurteilen, ob in der geplanten Position genug Knochenvolumen für den Eingriff vorhanden ist. Oft ist dies aufgrund eines vorangeschrittenen Knochenabbaus leider nicht gegeben. Das bedeutet, der behandelnde Arzt muss das Knochenvolumen vergrößern, damit das Implantat an der geplanten und gewünschten Position vollständig von Knochen bedeckt werden kann.

Die bisherige Vorgehensweise beim Knochenaufbau

Handelt es sich nur um kleine Knochendefekte, ist es oft möglich, das Implantat gemeinsam mit dem Knochenersatz in einer OP zu integrieren. Die zahlreichen Möglichkeiten der Umsetzung unterscheiden sich von Patient zu Patient und müssen individuell mit dem Behandler abgesprochen werden. Das A und O ist die ausführliche Planung und Aufklärung im Gespräch mit dem Patienten, damit es während der Operation nicht zu Überraschungen kommt.

Geht es um größere Knochendefekte, muss der Knochen in einer ersten Operation verdichtet werden, bevor nach einer Einheilungsphase die zweite Operation mit dem Einsetzen des Implantats folgen kann.

Früher war es in solchen Fällen Gang und Gebe, dem Patienten knocheneigene Blöcke aus einer anderen Körper-Region zu entnehmen und dann in der Operation an den im Kiefer bestehenden Knochendefekt anzupassen. Der große Nachteil: Der Patient hat nach der Operation nicht nur eine, sondern zwei Wunden. Zum einen die Entnahmestelle des Knochenblocks, zum anderen die Anlagerungsstelle, an der das Knochentransplantat eingefügt wurde. Daher kam es im Nachgang eines solchen Eingriffs vermehrt zu Schwellungen und Schmerzen und zu längerem Ausfallzeiten des Patienten im Arbeits- und Privatleben. Nichtsdestotrotz wird diese Methode heute immer noch angewandt und ist für viele Ärzte die erste, anerkannte Wahl. (Goldstandard).

Mehr Knochenvolumen mit Hilfe der digitalen Implantologie

Die moderne 3D-Planung ermöglicht neue Alternativen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Da neben der Planung der Implantatachsen auch eine genaue Inspektion des fehlenden Knochenangebots am PC erfolgen kann, ist es möglich, virtuell Knochenblöcke zu designen, die den Defekt perfekt ergänzen. Das Knochenmaterial dafür wird nicht dem eigenen Körper entnommen, sondern kommt von Spendern aus der Orthopädie. Wird bei einer Operation zum Beispiel ein Hüftknochen entfernt, kann dieser in der Zahnmedizin als Material eingesetzt werden. Mögliche Spender werden von einer großen, international anerkannten Knochenbank verwaltet.

Am deutschen Markt sind nur Gewebespenden zugelassen, die nach strengen Standards auf Infektionen getestet wurden. Dabei gelten die gleichen Kriterien wie bei Blut- und Organspenden. Zudem erfolgt eine aufwendige industrielle Aufbereitung des Knochengewebes, um ungewollte zelluläre Rückstände  zu entfernen. Es besteht also kein Grund zur Sorge bezüglich Krankheitsübertragungen.

Der Knochenblock des Spenders passt nun dank der digitalen Vorplanung nach dem „Schlüssel-Schloss-Prinzip“ exakt in die Stelle des Defekts. Dadurch verkürzt sich die OP-Zeit und das Risiko des Eingriffs wird auf ein Minimum reduziert. Während des Heilungsprozesses in den Monaten nach der Operation wird der Knochenblock von den eigenen Blutgefäßen und Knochenzellen des Körpers als Leistruktur genutzt und zu knocheneigenem Gewebe umgewandelt.

Nach einem halben Jahr kann das Implantat dann an der vorgeplanten, gewünschten Stelle in den neu entstandenen, eigenen Knochen eingesetzt werden.

Fazit: Das bringt die digitale Implantologie

Die digitale Implantologie stellt eine große Unterstützung für die Kieferchirurgie dar und ist gemeinsam mit einer langjährigen Erfahrung von Praxisteam und Behandler ein echter Mehrgewinn.

Die Vorteile der 3D-Implantat-Planung lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Sie vereinfacht die Kommunikation zwischen Patient und Arzt, da sich Planung und Behandlungsergebnis am Monitor veranschaulichen lassen. So können eventuelle Fragen noch einfacher geklärt werden.
  • Mit Hilfe des virtuellen „Backward-Planning“ kann neben der Implantatachse und der Kronenposition auch der gegebenenfalls notwendige Knochenaufbau im Voraus geplant werden. Das spart Zeit und reduziert das Risiko von Komplikationen während des Eingriffs. So wird auch die Langlebigkeit des Implantats gewährleistet.
  • Der Patient leidet weniger unter Schmerzen und Schwellungen nach der Operation, da die detailreiche Planung eine kürzere OP-Zeit und minimalinvasive Eingriffe ermöglicht. Das beschleunigt auch den Heilungsprozess – der Patient kann schneller wieder im Beruf und sozialen Alltag durchstarten.

Die umfangreichen Analysen und die vermehrten Herstellungskosten machen die Behandlung aber auch teurer. Die privaten Versicherer sind mittlerweile gut auf die neuen Methoden eingestellt, da sie um deren Vorteile in Bezug auf Langlebigkeit und Sicherheit wissen. Sie übernehmen die Mehrkosten zum größten Teil. Bei den gesetzlichen Krankenkassen sieht das leider anders aus. Dort wird die Implantologie grundsätzlich nicht bezuschusst – und somit auch nicht die digitale 3D-Implantatplanung.

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