Veröffentlicht: 14.08.2023 | Lesezeit: 3 Minuten
Rekrutierung spielt eine entscheidende Rolle bei der Einstellung qualifizierter Mitarbeiter:innen in der Pharmaindustrie, um den Erfolg eines Unternehmens zu gewährleisten. Überstürzte Einstellungsprozesse können zu erheblichen Kosten und negativen Auswirkungen auf das Unternehmen, die Mitarbeiter:innen und die Effizienz der Arbeitsabläufe führen.
Gründe für überstürzte Einstellungsprozesse
Die häufig überstürzte Einstellung von Bewerber:innen in der Pharmaindustrie hat verschiedene Gründe. Die Pharmaindustrie hat einen hohen Bedarf an qualifizierten Fachkräften, da es sich um einen schnell wachsenden und wettbewerbsintensiven Sektor handelt. Um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern, werden Bewerber:innen nicht selten schnell durch den Bewerbungsprozess geschleust, um Engpässe und Ausfälle durch einen Personalmangel zu vermeiden.
Ein weiterer Grund ist die Komplexität und Spezialisierung der pharmazeutischen Arbeit. Die Pharmaindustrie verlangt in den meisten Fällen nach hoch qualifizierten Fachkräften mit einem fundierten Wissen und spezifischen Fähigkeiten. Das erschwert die Identifizierung und Auswahl geeigneter Bewerber:innen.
Häufig setzen Unternehmen deshalb auf eine Personalberatung mit Schwerpunkt Pharma, um vakante Stellen schnell zu besetzen. Personalberatungen bieten Unternehmen Expertise und Unterstützung. Sie identifizieren, screenen und empfehlen geeignete Kandidaten und Kandidatinnen. Durch eine umfassende Kenntnis des Pharmamarktes kann eine qualifizierte Personalberatung sicherstellen, dass Bewerber:innen den Anforderungen und Qualifikationen der Branche gerecht werden.
Mit ähnlichen Herausforderungen ist der gesamte medizinische Bereich konfrontiert, sodass Headhunter:innen und Personalberatungen im Bereich Medizin immer häufiger genutzt werden, um Lücken in der Personaldecke zu schließen. Auch sie können gute Ansprechpartner:innen für Pharmaunternehmen sein, da der Quereinstieg aus der Medizin in die Pharmaindustrie und umgekehrt für Bewerber:innen nicht selten interessant ist.
Rekrutierungsschulden in der Pharmaindustrie
Rekrutierungsschulden sind die finanziellen und nicht-finanziellen Kosten, die durch inkorrekte oder überstürzte Einstellungsentscheidungen entstehen. Diese Schulden können sich in verschiedenen Bereichen manifestieren und langfristige Auswirkungen haben.
Überstürzte Einstellungsprozesse können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie Zeitdruck, unzureichende Ressourcen oder mangelhaftes Bewerbermanagement. Langfristige Folgen für betroffene Pharmaunternehmen sind hohe Widerrufsquoten und Abbruchraten, geringe Produktivität, Mitarbeiterfluktuation und erhöhte Schulungskosten.
Widerrufsquoten und Abbruchraten
Widerrufsquoten und Abbruchraten beziehen sich auf die Anzahl der zurückgezogenen Bewerbungen oder abgebrochenen Einstellungsverfahren. Mangelnde Kommunikation, zu lange Entscheidungsprozesse und unklare Stellenbeschreibungen sind dabei häufige Ursachen.
Wenn die Kommunikation zwischen der Personalberatung in Medizin oder Pharma bzw. dem internen Recruiting-Team und den Bewerber:innen nicht klar und eindeutig ist, kann dies zu Missverständnissen führen. Dadurch können geeignete Kandidaten und Kandidatinnen abgeschreckt werden oder es kann zu Schwierigkeiten bei der Vertragsverhandlung kommen. Die möglichen Folgen sind, dass Kandidaten und Kandidatinnen abwandern oder teurere Vertragskonditionen aushandeln.
Produktivitätsverluste
Wenn Kandidaten und Kandidatinnen vor der Einstellung nicht gründlich genug auf ihre Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten hin überprüft werden, besteht die Gefahr, dass unpassende Mitarbeiter:innen eingestellt werden.
Überstürzte Einstellungen lassen zudem oft wenig Zeit für eine gründliche Einarbeitung und Schulung des neuen Personals. Dies kann zu einer ineffizienten Arbeitsweise, zu einem geringeren Produktionsoutput und möglicherweise zu Fehlern oder Sicherheitsrisiken führen, die hohe Kosten verursachen.
Mitarbeiterfluktuation
Zudem wird durch überstürzte Einstellungsverfahren eine hohe Mitarbeiterfluktuation gefördert, da Kandidaten und Kandidatinnen häufiger von Unternehmensseite aufgrund mangelnder Kompetenz gekündigt werden müssen, oder das Unternehmen wegen persönlicher Frustration und Unzufriedenheit verlassen. Dies führt zu Kosten für die erneute Nachbesetzung von Stellen, Einarbeitung neuer Mitarbeiter:innen und eventuelle Verzögerungen in Projektumsetzungen. Zudem kann es das Betriebsklima und die Motivation der verbleibenden Mitarbeiter:innen negativ beeinflussen.
Veröffentlicht am: 15.03.2024
Gemeinschaftspraxis, MVZ oder Einzelpraxis: Welche Praxisform ist die richtige für Sie?
Veröffentlicht am: 29.02.2024
Social Media für Ärzte Teil 4: Trends 2024
Veröffentlicht am: 08.02.2024