Wie wirksam sind Legionellenfilter?

Das Wasser, welches aus deutschen Hähnen strömt, ist in der Regel von sehr guter Qualität. Das könnte sich demnächst ändern, wenn im Zuge der angekündigten Energiesparmaßnahmen die Temperaturen der Heizkessel in vielen Gebäuden auf 20° bis 40° Celsius heruntergeregelt werden sollen. 

Dann besteht die Gefahr eines Legionellenbefalls. Die kleinen Bakterien vermehren sich in lauwarmem Wasser explosionsartig. In heißem Wasser ab 60° Celsius sind sie dagegen nicht überlebensfähig. Der bevorzugte Lebensraum von Legionellen ist stehendes Wasser in Leitungen und Armaturen, daher geht die größte Gefahr dabei von den Duschen aus. Ein Legionellenfilter kann die Ansteckungsgefahr allerdings entscheidend minimieren!

Welche Infektionswege gibt es?

Die Folgen einer Legionellose können gravierend sein. Bei Menschen mit einem starken Immunsystem zeigen sich Grippesymptome, die nach einigen Tagen von allein abklingen können. Senioren, Kinder und Raucher dagegen, schweben in erhöhter Gefahr. Unbehandelt kann eine Infektion zur Legionärskrankheit führen, die einer schweren Lungenentzündung ähnelt. Eine weitere Folge ist Nierenversagen, welches tödlich enden kann.

Legionellen gelangen nicht durch das Trinken kontaminierten Wassers in den Körper. Sie erreichen den Organismus als Aerosole über die Lunge. Überall dort, wo Wasserdampf entsteht, ist die Gefahr einer Ansteckung gegeben. Zu den größten Infektionsherden gehören neben Klimaanlagen, Luftbefeuchtern und Whirlpools vor allem Duschen im öffentlichen und privaten Bereich. Daher ist es empfehlenswert, einen Legionellen-Duschkopf als präventive Maßnahme zu verwenden, um die Infektionsgefahr entscheidend einzudämmen.

Was ist ein Legionellenfilter?

Mit einem Legionellenfilter werden die Bakterien gestoppt. Bei den günstigsten und effektivsten Lösungen wird er im Duschkopf oder im Wasserhahn integriert. Neben Legionellen werden hiermit auch andere Schadstoffe herausgefiltert.

Funktionsweise eines Legionellenfilters

Legionellen vermehren sich am schnellsten bei Wassertemperaturen von 30° bis 45° Celsius. Ein Filter kann die Ausbreitung der Bakterien nicht verhindern. Durch das Prinzip der Mikrofiltration werden die Schädlinge jedoch aus dem Wasser herausgelöst, bevor es auf den Körper trifft. 

Die Filter besitzen eine Membran mit einer sehr geringen Porengröße, die in der Regel nur kleine H2O-Moleküle und Mikro-Partikel passieren lassen. Bakterien sind, obwohl unsichtbar, um ein Vielfaches größer und werden von der Membran im Duschkopf zurückgehalten. Die Filter an sich müssen phasenweise ausgetauscht werden.

Typen von Legionellenfiltern

Die geläufigsten Legionellenfilter für den Hausgebrauch gibt es bei Duschen als integrierter Filter oder auch als Aufsatz. Beide Modelle erreichen eine ähnliche Filterleistung. Bei Wasserhähnen ist die Auswahl aus Platzgründen auf Aufsatzfilter beschränkt.

Legionellenfilter – Vorteile

Der größte Vorteil ist die konsequente und effektive Reinigungswirkung. Neben den eigentlichen Legionellen werden damit auch andere Bakterien und Schadstoffe gefiltert. Das gereinigte Wasser eignet sich sowohl zum Duschen als auch zum Trinken, wovon vor allem Allergiker profitieren. Zudem sind die Filter einfach konzipiert und können von Laien problemlos installiert werden.

Legionellenfilter – Nachteile

Der einzige Nachteil besteht darin, dass die Filter mit der Zeit verstopfen. Es bildet sich ein Film, der die Poren schließt. Daher muss der Filtereinsatz oder -aufsatz je nach Nutzungsintensität regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden. Experten empfehlen eine Reinigung oder Erneuerung im Turnus von sechs bis acht Wochen.

Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Legionellengefahr

Neben der praktischen und günstigen Variante eines endständigen Legionellenfilters können andere Methoden des Legionellenschutzes angewendet werden, die aber in der Regel weitaus kostenintensiver sind:

  • Thermische Desinfektion: Diese Methode zeichnet sich dadurch aus, dass alle Wasserspender, die an der hauseigenen Wasserversorgung angeschlossen sind, gleichzeitig für etwa fünf Minuten aufgedreht werden. Die Wassertemperatur muss dabei mindestens 70° Celsius betragen, damit die Kolonien abgetötet werden.
  • Mikrofilter am Hausanschluss: Diese Art von Filter arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie die Legionellenfilter. Der Unterschied dabei ist, dass das System am Kaltwassereingang des Gebäudes installiert werden muss.
  • Chemische Desinfektion: Die Leitungen und Armaturen werden mit Chemikalien wie Chlor, Ozon oder Wasserstoffperoxid durchgespült.
  • UV-Desinfektion: Eine solche Anlage wird direkt nach dem Wasserspeicher montiert. UV-Licht verhindert die Vermehrung der Bakterien.
  • Dämmung der Wasserleitungen: Dadurch werden Wärmeverluste minimiert, wodurch das Wasser auf Temperaturen gehalten wird, welche Legionellen nicht überleben. Diese Lösung enthält eine ökologische Komponente.
  • Hydraulischer Abgleich: Dazu bedarf es die Dienste eines Gas- und Wasserinstallateurs. Auch diese Maßnahme hat den willkommenen Nebeneffekt der Energieeinsparung.
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