Ursachen für Obstipation

Ärzte diagnostizieren immer dann eine Obstipation, wenn Betroffene weniger als dreimal wöchentlich Stuhlgang haben. Doch selbst wenn der Stuhlgang öfter erfolgt, leiden manche Betroffene an einer akuten oder chronischen Verstopfung. Diese äußert sich meist durch eine unvollständige Darmentleerung, Schmerzen beim Stuhlgang und klumpigen bis harten Kot. Damit eine zielgerichtete Behandlung erfolgen kann, sollte ein Arzt zunächst Ursachenforschung betreiben und herausfinden, aus welchem Grund die Verstopfung auftritt.

Stress und Hektik im Alltag aus Auslöser von Verstopfungen

Mediziner wissen längst um die Tatsache, dass das menschliche Verdauungssystem untrennbar mit der Psyche verbunden ist. Leidet der Körper dauerhaft unter Stress, funktioniert der Informationsaustausch zwischen beiden Bereichen lediglich eingeschränkt. Schlimmstenfalls wird der Darm dauerhaft träge, da dessen Muskulatur beeinflusst wird und sich der Transport des Stuhls folglich verlangsamt.

Obstipation entsteht häufig durch Darmerkrankungen

Eine akute oder chronische Obstipation kann auch organische Ursachen haben. Typischerweise können diverse Darmerkrankungen ursächlich für die Beschwerden sein. Ausstülpungen, aber auch Hämorrhoiden oder Abszesse können dazu beitragen, dass der Darmausgang mechanisch blockiert wird und die Stuhlentleerung erschweren. Auch das sogenannte Reizdarmsyndrom, bei dem Erkrankte wechselhaft an Durchfall und Verstopfung leiden, gehört zu den häufigsten Ursachen. Bei dieser chronischen, funktionellen Störung des Gastrointestinaltrakts kommen weitere Symptome wie Blähungen, Krämpfe im Unterleib sowie Völlegefühl und Unwohlsein hinzu.

Lebensmittelunverträglichkeit als auslösende Faktoren

Eine unerkannte Lebensmittelunverträglichkeit kann ursächlich für Verdauungsprobleme sein. In vielen Fällen leiden die Menschen, die ihren Darm nur teilweise entleeren können, an einer Laktoseintoleranz. Wenn der Darm mit dem Milchzucker auf Kriegsfuß steht, verträgt der Körper Milchprodukte wie Eiscreme, Schmelzkäse, Molke oder Kaffeemilch nicht. Während einige Betroffene daraufhin mit Durchfall reagieren, leiden andere zunehmend unter einem trägen Darm. Auch eine Fructoseintoleranz kann einen defekten Transportmechanismus im Darm auslösen, wodurch der Dünndarm den Fruchtzucker nicht mehr aufnehmen kann.

Histaminintoleranz ist ebenfalls ein ursächlicher Faktor für Obstipation. Schätzungsweise ein bis zwei Prozent der Menschen aus den westlichen Industrienationen weisen überschüssiges Histamin im Körper auf, das im Blutkreislauf an bestimmte Rezeptoren andockt und folglich Verdauungsbeschwerden auslöst. Für Betroffene empfiehlt sich deshalb eine strikte, histaminarme Ernährungsweise mit Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittelgruppen wie eingelegten Fisch, Wurst, länger gereifte Käsesorten oder Alkohol.

Falsche Ernährung und Flüssigkeitsmangel als Ursachen für eine Verstopfung

Die Ursachen für eine Verstopfung sind oftmals in einer falschen Ernährungsweise zu finden. Denn einige Lebensmittel verursachen einen regelrechten Stau im Darm, der schnell zu Verstopfungen führt. Anstelle die gesunden Mikroben im Darm zu unterstützen, belasten die „falschen” Lebensmittel den Körper, da ihre komplexen Fette, Zucker- oder Zusatzstoffe den Stuhl verhärten und austrocknen. Den nachfolgenden Lebensmitteln wird gemeinhin eine stopfende Wirkungsweise zugeschrieben: 

  • Einige Getreideprodukte wie Reis, Zwieback, Grieß oder Weißbrot können Verstopfungen begünstigen. Betroffene sollten diese Produkte durch ballaststoffreiche Kost ersetzen.
  • Alkoholische Getränke wirken stark entwässernd, sodass sich der Stuhl verhärtet. Ebenfalls kann der Alkohol die natürliche Barriere der Dünndarmschleimhaut attackieren und diese „löchrig” machen. Schlimmstenfalls gelangen aufgrund des „Leaky-Gut-Syndroms” Giftstoffe in den Blutkreislauf, statt auf natürliche Weise ausgeschieden zu werden. Abhilfe schafft ein schrittweise oder kontinuierlicher Alkoholverzicht, damit sich die Darmschleimhaut regenerieren kann.
  • Selbst bestimmte alkoholfreie Getränke können einen „Stuhlstau” bewirken. Dazu gehören zu viel Koffein im Kaffee oder auch gerbstoffhaltige Teesorten. Schwarzer und grüner Tee sollten folglich maximal drei Minuten ziehen; zum Espresso immer ein Glas Wasser getrunken werden.
  • Fast-Food-Produkte sind prädestiniert dafür, Obstipation auszulösen. Burger, Pizza, Pommes und Co. sind fett-, zucker- und salzreich, enthalten dafür jedoch wenig Wasser, sodass der Darm das überschüssige Salz nicht verdünnen kann. Die Folge: Der Stuhl verhärtet, was den Nährboden für eine Verstopfung legt.
  • Bestimmte Gerbstoffe, etwa in grünen Bananen, können in hoher Konzentration stopfend wirken. Auch in getrockneten Heidelbeeren sowie gekochten Karotten oder Kartoffeln stecken stopfende Inhaltsstoffe.
  • Käse bremst durch seine vielen Fettsäuren den Verdauungsvorgang aus. Durch das Hormon Enterogastron verschließen sich die Muskeln im Magen, wodurch der Hartkäse länger verdaut werden muss.

Neben der falschen Ernährungsweise trägt auch ein Flüssigkeitsmangel maßgeblich zu Verstopfungen bei. Denn der menschliche Körper benötigt pro Tag mindestens eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit, um den Nahrungsbrei im Darm aufweichen zu lassen. Liegt hingegen ein akuter Flüssigkeitsmangel vor, äußert sich dieser erst spät mit Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufproblemen und eben durch Verstopfung. Wem es aufgrund eines geringen Durstgefühls schwerfällt, an die tägliche Flüssigkeitszufuhr zu denken, sollte sich mit Klebezetteln behelfen und sich selbst in regelmäßigen Abständen ans Trinken erinnern. Auch mit wasserhaltigen Lebensmitteln – etwa Gurken, Wassermelonen, Tomaten oder Spargel – lässt sich der tägliche Flüssigkeitsgehalt erhöhen.

Medikamente können Obstipation verursachen

Bestimmte Medikamente stehen in Verdacht, den Stuhlgang zu beeinträchtigen. Dazu zählen beispielsweise Antidepressiva, aber auch Arzneimittel gegen Sodbrennen, Cholesterinhemmer, blutdrucksenkende Mittel oder Opiate. Auch Cortison dockt an den Nervenzellen im Magen-Darm-Trakt an und kann dessen Muskulatur (vorübergehend) lähmen. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt und plötzlich Verstopfung feststellt, sollte mit dem behandelnden Arzt Rücksprache halten. In bestimmten Fällen ergibt es Sinn, die Dosierung zu ändern oder gar auf ein anderes Medikament umzusteigen.

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