Veröffentlicht: 18.09.2020 | Lesezeit: 4 Minuten
Ganz gleich wie temperaturempfindlich sie sind, Lippen, Unterarm oder Handrücken können eine erhöhte Körpertemperatur nur selten zuverlässig erkennen. Vermuten Sie Fieber, sollte deshalb mit einem guten Thermometer gemessen werden. Wie das genau funktioniert und worauf Sie achten sollten, haben wir für Sie zusammengefasst.
Das richtige Fieberthermometer
Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen drei unterschiedlichen Fiebermessmethoden: analog, digital und infrarot. Richtig angewandt, liefern alle drei sehr genaue und sichere Ergebnisse. Für welche Sie sich entscheiden, hängt deshalb vor allem von Ihrer persönlichen Vorliebe ab.
Digitale Fieberthermometer sind am beliebtesten. Sie sind leicht zu bedienen und liefern schnelle Ergebnisse. Ein Piepston markiert zudem das Ende einer Messung, sodass Sie nicht mehr die Zeit im Blick haben müssen. Allerdings müssen Sie aufgeladen sein oder mit vollen Batterien ausgestattet werden.
Infrarot Thermometer messen entweder an der Stirn oder im Ohr, einige können auch beides. Gerade Ohrthermometer werden bei Medizinern immer beliebter, da sie ein schnelles Ergebnis liefern. Viele Kinder und auch Erwachsene empfinden sie zudem als weniger störend.
Analoge Fieberthermometer sind nur noch selten im Einsatz. Seit 2009 sind sie nicht mehr mit giftigem Quecksilber, sondern ausschließlich mit Gallium gefüllt. Dennoch brauchen sie für eine Messung mehrere Minuten. Dafür sind sie ohne Batterien jederzeit einsetzbar.
Wo sollten Sie Fieber messen?
Für ein genaues Ergebnis ist vor allem die Stelle wichtig, an der Fieber gemessen wird. Die sicherste Methode ist rektal. Die Spitze des Fieberthermometers wird mit einer geeigneten Creme oder Vaseline geschmeidig gemacht und vorsichtig in den After eingeführt. Am besten liegt der Patient dafür auf der Seite oder dem Rücken. Halten Sie das Thermometer sanft fest, bis die Messung abgeschlossen ist.
Fiebermessen mit dem Ohrthermometer ist ebenfalls sehr genau. Ziehen Sie dafür das Ohr leicht zurück und nach oben, um den Gehörgang freizulegen. Führen Sie anschließend den Fühler ein und warten Sie auf das Ende der Messung. Für Säuglinge unter sechs Monaten sind Ohrthermometer meist nicht geeignet, da ihr Gehörgang noch zu eng ist. Bei einer Ohrentzündung sollte am betroffenen Ohr nicht gemessen werden. Zudem sollten Sie vor dem Fiebermessen nicht auf dem Ohr liegen, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.
Auch im Mund Fiebermessen liefert ein sehr gutes Ergebnis. Legen Sie dafür das Thermometer unter die Zunge. Der Mund muss geschlossen bleiben, bis die Messung abgeschlossen ist. Bei Schnupfen ist diese Methode deshalb nicht zu empfehlen. Achten Sie außerdem darauf, dreißig Minuten vor dem Messen nichts Kaltes oder Heißes zu trinken beziehungsweise zu essen.
An der Stirn oder unter der Achsel liefert das Fieberthermometer die ungenauesten Ergebnisse. Sie können mehrere Grad abweichen. Deshalb sind diese Stellen am wenigsten geeignet, um Fieber zu messen. Entscheiden Sie sich dennoch für die Achsel, achten Sie darauf, dass der Unterarm eng am Körper liegt und die Achselhöhle möglichst geschlossen ist.
Worauf Sie beim Fiebermessen sonst noch achten sollten
Unsere Körpertemperatur liegt in der Regel zwischen 36 °C und 37,4 °C. Über den Tag verteilt schwankt sie allerdings stark. Sport und Anstrengung, aber auch Stress oder der Zyklus bei Frauen können sie beeinflussen. Von Fieber sprechen wir deshalb erst ab 38,5 ° C. Eine erhöhte Temperatur muss kein Warnzeichen sein, sollte aber dennoch beobachtet werden. Deshalb ist es ratsam, ab einer Körpertemperatur von 37,5 ° C in regelmäßigen Abständen Fieber zu messen. Sie sollte mit der Zeit zurückgehen und nicht plötzlich stark steigen.
Medikamente sind bei Fieber nicht unbedingt nötig. Denn die Immunreaktion des Körpers hilft, Krankheitserreger zu bekämpfen. Sind Sie nicht sicher, woher die erhöhte Körpertemperatur kommt, sollten Sie dennoch zum Arzt gehen. Er kann die Ursache, zum Beispiel eine Grippe oder eine Ohrentzündung, behandeln. Ab 40 ° C sprechen Mediziner von sehr hohem Fieber. Dieses sollte unbedingt gesenkt und ärztlich behandelt werden.
Müssen Sie oder Ihre Kinder bei Fieber zuhause bleiben? Diese Frage können wir nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Fakt ist: Wer krank ist, sollte sich schonen und möglichst im Bett bleiben. Frische Luft kann bei vielen Infekten aber auch einen positiven Effekt haben. Beobachten Sie sich deshalb genau, bevor Sie vor die Tür gehen. Wer sich schlapp und müde fühlt, sollte lieber daheimbleiben. Sind Sie aber trotz des Fiebers fit, kann vielleicht ein Spaziergang guttun.
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