Veröffentlicht: 15.06.2022 | Lesezeit: 5 Minuten
Alternative Heilmethoden sind umstritten, da daraus oftmals unseriöse Praktiken hervorgehen. Insbesondere bei Mitteln ohne einen wissenschaftlichen Hintergrund kommt es regelmäßig zu diversen Konflikten, so auch in der Politik und bei Krankenkassen. Einige Arten der Alternativmedizin sind mittlerweile jedoch inmitten der Gesellschaft angekommen und werden beispielsweise auch von der Krankenkasse sowie von zahlreichen Ärzten unterstützt. Worum es sich dabei genau handelt, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Was bedeutet der Begriff "alternative Heilmethoden"?
Unter der Bezeichnung "alternative Heilmethoden" werden Prozesse, welche entweder zu einem kleinen Teil oder sogar gänzlich von der Schulmedizin abweichen, definiert. Die gängigen Vorgehensweisen sind jedoch von der klassischen Medizin nicht weit entfernt. Es handelt sich dabei auch um Ansätze, die in vergangenen Zeiten schon erfolgreich angewendet worden sind. Hierbei spielen Pflanzen eine wichtige Rolle, da sie unter anderem die Selbstheilung des Körpers aktivieren.
Vielen Quellen ist zu entnehmen, dass Menschen, welche sich verstärkt für Alternativmedizin interessieren, tendenziell mehr auf die Ernährung sowie auf die eigenen Lebensumstände achten. Dieser Ansatz wird ebenfalls von diversen Ärzten und Ärztinnen verfolgt, die ihre Patienten und Patientinnen hierüber aufklären. Insbesondere in den Großstädten gibt es Kliniken mit einer Spezialisierung auf Alternativmedizin, wobei aber auch darauf hingewiesen wird, dass bei einigen Erkrankungen unter Umständen lediglich die Schulmedizin helfen kann.
Gibt es unterschiedliche Arten von Heilmethoden in der Alternativmedizin?
Es gibt unterschiedliche Ansätze für eine Therapie, zumeist teilen sich diese Möglichkeiten wiederum auf in weitere Optionen. Einige Methoden sind allerdings auch umstritten und werden von diversen Verbänden auch kategorisch ausgeschlossen bzw. verboten. Das ist immer dann der Fall, wenn der Therapieansatz keine wirksame Lösung verspricht oder die Wissenschaft zu keinem Ergebnis kommt.
Insgesamt ist zu berücksichtigen, dass es in vielen Fällen zu keiner wissenschaftlichen Aufklärung gekommen ist. Meist ist es auch nicht die Therapie, die den Menschen geholfen hat, sondern schlichtweg der Placebo-Effekt. Dies mag bei einigen Beschwerden hilfreich sein, jedoch nicht bei Erkrankungen wie Krebs. Hier nur auf diese Methode zu vertrauen wäre fatal und verantwortungslos.
Homöopathie
Die Homöopathie, die oft bei der Behandlung von Kindern eingesetzt wird, ist in Deutschland im Trend. Dies auch nicht ohne Grund, denn die meisten Krankenkassen übernehmen diesbezüglich alle Kosten. Hierbei soll „ähnliches mit ähnlichem“ behandelt werden. Was bei einem gesunden Menschen theoretisch zu einer Beschwerde führen kann, bringt dem Kranken wahrscheinlich die Gesundheit.
Allerdings ist dieses Heilverfahren auch sehr umstritten, was vor allem daran liegt, dass die Medizin hochpotenziert wird. Das bedeutet, dass die Substanz schrittweise mit Alkohol und/oder Wasser vermischt oder auch mit Milchzucker verrieben wird. Der Ausgangsstoff, der die Beschwerden lindern soll, ist anschließend kaum noch nachzuweisen. Bis heute gibt es auch noch keine wissenschaftliche Studie, welche eine Form der Effektivität oder Wirkung nachgewiesen hat.
Naturheilkunde
Die Naturheilkunde ist der Überbegriff für diverse Heilmethoden. Darunter fällt etwa auch Wasser, Licht, Ernährung, Bewegung, Sauerstoff, Psyche, Entspannung und Pflanzen.
Pflanzenheilkunde
Um Beschwerden zu heilen oder zumindest zu lindern, gibt es für jedes Anliegen zumeist auch eine Pflanze. Meistens sind ihre Bestandteile auch in Medikamenten aus der Schulmedizin zu finden. Ein neuer Wirkstoff, welcher immer häufiger zu finden ist, ist CBD. Aus den Pflanzen kann eine Salbe hergestellt werden, Tropfen zur Einnahme oder Lösungen für eine Inhalation oder Umschläge. Hierauf basieren auch die vielen Tipps, die über Generationen weitergegeben worden sind – wie Lavendel bei Schlafproblemen oder Kamille bei Erkältung.
Aderlass
Adlerlass ist eine sehr häufig angewandte Behandlungsmethode, bei der eine variierende Menge Blut aus der Vene abgenommen wird. Das Ziel ist, eine Blutreinigung stattfinden zu lassen, sodass das Blut wieder frei von Giftstoffen wird, die im Alltag aufgenommen werden können. Die aus der Antike stammende Praktik wird für gewöhnlich aber nicht mehr gegen Giftstoffe verwendet, sondern um den Blutdruck zu senken.
Aromatherapie
Diese Methode wird in der Regel von Heilpraktikern und Heilpraktikerinnen verwendet. Im Fokus stehen hier ätherische Öle, deren Düfte ihre wohltuende Wirkung im limbischen System des Gehirns, welches für die Hormonproduktion verantwortlich ist, entfalten. Die Aromatherapie wird allerdings in der Regel nicht allein, sondern mit mindestens einer weiteren Behandlung eingesetzt.
Kneipp
Jeder kennt das Kneipp-Becken, hierüber verfügen auch viele Schwimmbäder in Deutschland. Bei diesem Vorgang soll sich das Wohlbefinden verbessern in dem man durch 16-17 Grad Celcius kaltes Wasser tritt. Diese Abkühlung soll als Heilmittel wirken und so die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren. Diesen Effekt hatte der Pfarrer Sebastian Kneipp im 19. Jahrhundert entdeckt.
Osteopathie
Diese manuelle Therapieform umfasst sowohl die Psyche als auch den Skelettapparat. Durch einen gezielten Handgriff können Verspannungen gelöst und die Skelettmuskulatur gestärkt werden.
Die Osteopathie, welche eine Form der sanften Behandlung darstellt, ist vor allem bei Schmerzen in Rücken, Nacken oder Kopf hilfreich. Es finden sich auch Berichte, dass Funktionsstörungen in den Organen damit gelindert werden sollen.
Blutegeltherapie
Blutegel werden seit Jahrzehnten verwendet, um Entzündungen auf Hautstellen zu lindern. Die Tiere sorgen für eine Entspannungen durch deren Speichel, welcher entkrampfend wirkt. Die Wundheilung kann dadurch gefördert und verbessert werden. Auch zur Linderung von Venenerkrankungen oder Bluthochdruck werden Blutegel genutzt.
Ist die Schulmedizin aufgrund alternativer Lösungen gar nicht nötig?
Die Schulmedizin und die Alternativmedizin haben gleichermaßen ihre Berechtigung, wobei Ersteres im Regelfall auch zu den entsprechenden Erfolgen führt. Die Annahme, dass es für jede Art der Schulmedizin eine Alternative gibt, ist falsch und kann unter Umständen zu starken Komplikationen führen.
Zur Stärkung des eigenen Wohlbefindens sind Formen der Alternativmedizin allerdings durchaus hilfreich. Ebenso gibt es hier den Vorteil, dass es in den meisten Fällen zu keinen Nebenwirkungen kommt. Kenntnisse in dem Bereich sind in den aktuellen Arzt Stellenangeboten meist gefragt, da es oftmals zu Rückfragen seitens der Patienten kommt.
Welche Behandlungen zum Erfolg führen können, ist alles in Allem vom Einzelfall abhängig, da nie eine allgemeingültige Aussage getroffen werden kann. Bei den meisten Problemen muss sich ein ganzeinheitliches Bild verschafft werden. Forscherinnen und Forscher gehen allerdings davon aus, dass alternative Heilmethoden nicht über den Placebo-Effekt hinausgehen.
Insbesondere im Bereich der Schmerzreduktion ist der Placebo-Effekt allerdings beeindruckend. Möglicherweise hat die Alternativmedizin hierdurch auch ihre Berechtigung, sowie Befürworter und Befürworterinnen. Sollten jedoch Beschwerden vorliegen, dann gilt es auch weiterhin eine Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin in Anspruch zu nehmen.
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