Social Media für Ärzte Teil 1: Sinnvoll oder Zeitverschwendung?

Ein Arzt in einem weißen Kittel sitzt an einem Schreibtisch und bedient ein Smartphone. Vor ihm steht ein aufgeklappter Laptop. Auf dem Tisch liegen auch ein Stift und ein Notizblock.
Ein Arzt in einem weißen Kittel sitzt an einem Schreibtisch und bedient ein Smartphone. Vor ihm steht ein aufgeklappter Laptop. Auf dem Tisch liegen auch ein Stift und ein Notizblock.

Erfolgsgeschichten von Ärzten auf Social Media gibt es viele. Vor allem über Facebook oder einen eigenen Blog erreichen einige Kollegen mehrere hundert Patienten am Tag. Doch wir kennen auch die andere Seite: Facebookseiten für Praxen, die längst gelöscht wurden, Twitter-Accounts, auf denen schon lange nichts mehr veröffentlicht wurde oder Blogs mit Beiträgen vom Sommer 2014. Ähnlich unterschiedlich sind die Ratschläge, die Sie zu Social Media für Ärzte finden. Bleibt also die Frage: „Soll ich oder soll ich nicht?“

Die Vorteile von Facebook, Twitter und Co. für Ärzte

Fast jeder Deutsche ist zumindest auf einem sozialen Netzwerk vertreten. Sie können dort also – zumindest theoretisch – sehr viele Patienten oder potenzielle Mitarbeiter erreichen. Gleichzeitig sind die meisten Netzwerke kostenlos. Social Media wird deshalb häufig als kostengünstige Praxismarketing-Möglichkeit gelobt.

Viele Ärzte sind als Privatperson zudem sowieso schon auf Facebook, Twitter oder Instagram unterwegs. Nach den Sprechzeiten schnell noch einen Post absetzen, ist deshalb oft stressfrei und ohne viel Aufwand umsetzbar. Auch die Zielgruppe ist nicht weit. Möchten Sie wissen, wie Ihre Aktionen auf den sozialen Netzwerken ankommen, können Sie einfach Mitarbeiter, Freunde und Verwandte nach ihrer Meinung fragen. Das direkte Feedback, das bei vielen anderen Praxismarketingmaßnahmen fehlt, hilft Ihnen, Ihre Ziele noch besser zu erreichen.

Die Nachteile von Facebook, Twitter und Co. für Praxen

Auf Social Media brauchen Sie einen langen Atem. Oft dauert es eine ganze Weile, bis Sie viele Follower, Leser oder Likes gesammelt haben. Manche Texte, die Sie besonders gelungen finden, bekommen vielleicht gar keine Reaktion. Gerade im Vergleich mit etablierten Accounts schwindet die Motivation so schnell. Auf den Netzwerken finden Sie deshalb viele Seiten, bei denen mittendrin wieder aufgehört wurde.

Zudem bieten Sie auf Facebook, Twitter und Co. auch eine weitere, öffentliche Plattform, auf der sich Patienten über Sie äußern können. Negative Kommentare müssen nicht nur ruhig und besonnen beantwortet, sondern oft auch verarbeitet werden. Die scheinbare Anonymität führt oft dazu, dass der Ton rauer oder sogar beleidigend wird.

Social Media für Ärzte – ja oder nein?

Eine klare, allgemeingültige Antwort, ob Sie als Arzt oder Heilpraktiker, Klinikleiter oder Praxisinhaber Marketing auf sozialen Netzwerken betreiben sollten, gibt es nicht. Denn Ihre individuelle Situation entscheidet, ob Sie davon eher profitieren oder die negativen Aspekte überwiegen. Abraten würden wir, wenn

  • Sie grundsätzlich keine Lust auf einen Social Media Account haben und auch niemanden kennen, der die Pflege für Sie übernimmt.

  • Sie sich nicht mit den rechtlichen Aspekten, wie Datenschutz und Heilmittelwerbegesetz, auseinandersetzen möchten und auch keine Experten an der Hand haben, die sich damit auskennen.

  • Sie weder neue Patienten noch Mitarbeiter suchen und auch kein Interesse daran haben, die Stammpatienten möglichst lange zu halten.

  • Sie ohne Ziel und Plan einfach mal loslegen möchten.

In einem solchen Fall sollten Sie sich lieber für einen privaten Account entscheiden oder die sozialen Netzwerke ganz sein lassen. Für alle anderen haben wir nächste Woche in Teil 2 Die vier wichtigsten Fragen für den Einstieg zusammengetragen.

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