Können Sie sich noch erinnern, was Sie das allererste Mal in die Google-Suchzeile eingegeben haben? Wie fremd und verwirrend die vielen Suchergebnisse aussahen? Heute nutzen wir die Suchmaske unserer Lieblingssuchmaschine wie selbstverständlich, manchmal mehrmals täglich und ohne groß darüber nachzudenken.
Doch wie kommen die Suchergebnisse eigentlich zustande?
Wie funktioniert eine Suchmaschine?
Den größten Teil der Arbeit macht die Suchmaschine, lange bevor Sie Ihre Frage in das Feld tippen. Denn damit eine Website über Google, Bing und Co. gefunden werden kann, muss sie zunächst indexiert werden.
Ein sogenannter Crawler wandert über die verschiedenen Inhalte und speichert sie, unterschiedlichen Kategorien zugeteilt, ab. So wird unser Beitrag Rundfunkbeitrag und GEZ in der Arztpraxis sowohl unter „GEZ Arztpraxis“ als auch unter „Praxisgebührenbefreiung“ und „GEZ abweisen“ gefunden. Hauptkriterium ist dabei der Text auf der Seite. Manche Crawler können auch Bilder, Videos oder Audioaufnahmen lesen und einteilen. In der Regel sollten diese aber eindeutig benannt und beschrieben sein, damit sie erkannt und zugeordnet werden können.
Suchen Sie jetzt etwas in der Suchmaschine, schaut diese im Index nach, welche Seiten dazu passen. Diese werden in der Ergebnisliste, dem Ranking, angezeigt.
So entsteht das Ranking
In der Regel gibt es zu Ihrer Suche sehr viel mehr Ergebnisse als auf die erste Seite der Liste passen. Deshalb braucht es Kriterien, welche Webseiten im Ranking weiter oben stehen. Jede Suchmaschine hat dafür ihre eigenen, teils geheimen Vorgaben. So sollen Manipulationen ausgeschlossen werden. Eine entscheidende Rolle spielen etwa:
- Die Qualität der Inhalte.
- Verlinkungen – interne und auch externe.
- Die Suchintention – also, ob der Inhalt eine Antwort auf Ihre Frage liefert.
- Wie oft diese in den Suchergebnissen geklickt und angeschaut werden.
- Wie beliebt die Website insgesamt ist.
- v.m.
Zusätzlich wird das Ranking auf den Suchenden zugeschnitten. Haben Sie schon einmal nach dem Begriff gesucht, können Seiten nach oben rutschen, die sie beim letzten Mal geklickt haben. Auch die individuellen Sucheinstellungen wie die Sprache beeinflussen die Ergebnisliste. Zudem wird Ihr aktueller Standort miteinbezogen. So bekommen Sie etwa bevorzugt Restaurants oder Läden in der Gegend angezeigt, in der Sie sich gerade aufhalten; auch wenn Sie gerade im Urlaub oder auf einer Geschäftsreise sind.
Andere Arten von Suchmaschinen
Die meistgenutzten Suchmaschinen wie Google, Bing oder DuckDuckGo sind indexbasierte Suchmaschinen. Sie kategorisieren das World Wide Web also vor der eigentlichen Suche und erneuern die Daten regelmäßig. So bekommen Sie möglichst schnelle und gute Ergebnisse. Sie können aber unter Umständen veraltet sein.
Daneben gibt es Metasuchmaschinen. Diese sehen sich die Ergebnisse verschiedener anderer Suchmaschinen an und kombinieren sie zu einem neuen Ranking. Falsche oder ungenaue Einordnung durch einen Crawler oder die individuellen Kriterien können so ausgeglichen werden. Die Ergebnisliste ist aber unter Umständen nicht mehr so gut auf die Frage abgestimmt.
Sogenannte Webverzeichnisse werden nicht von einem Crawler sondern von Menschen angelegt. Dadurch kann der Inhalt genauer interpretiert und zugeordnet werden. Es kommt aber auch zu Fehlern oder voreingenommenen Ergebnissen.
Außerdem gibt es Hybridformen, die beispielsweise einen kleinen eigenen Index anlegen und zusätzlich Ergebnisse andere Suchmaschinen oder auch eine Echtzeitsuche miteinbeziehen.
Wie findet Google meine Website?
Neue Websites werden von Suchmaschinen als Teil des öffentlichen World Wide Web meist automatisch erkannt und indexiert. Es gibt aber auch Ausnahmen. Gerade zu Beginn, wenn eine Seite noch im Aufbau ist und vieles erst erstellt oder immer wieder geändert wird, soll sie oft noch gar nicht erfasst werden. Deshalb gibt es entsprechende Markierungen (z. B. robot.txts oder noindex), die eine Aufnahme in den Index und in die Suchergebnisse verhindern. Bei den meisten Website-Anbietern und -Anbieterinnen sind diese mit wenigen Klicks einstellbar. Soll Ihre Website bei Google und anderen Suchmaschinen gefunden werden, müssen Sie diese natürlich wieder entfernen.
Daneben gibt es noch viele weitere Gründe, warum Sie Ihre Seite bei Google nicht finden:
- Die Website taucht auf den ersten Seiten der Ergebnislisten nicht auf. In diesem Fall sollten Sie sich die nächsten Teile unserer Serie SEO für ÄRZTE genauer ansehen, um Ihr Ranking zu verbessern.
- Die Seite oder die Unterseite ist noch sehr neu beziehungsweise gerade erst überarbeitet worden. Google behauptet, es dauert mindestens eine Woche, bis eine Seite indexiert wurde. Gerade bei neuen Websites kann es aber auch schon mal länger dauern.
- Es gibt technische Probleme. Kann eine Seite nicht geladen werden, ist sie durch die optische Darstellung schlecht lesbar oder funktionieren Links und Bedienelemente nicht, wird sie eventuell gar nicht erst indexiert. Auch wenn die entsprechende Website nicht für mobile Geräte optimiert wurde, wird sie bei Suchen auf dem Handy oder Tablet nicht angezeigt.
- Die Suchmaschine vermutet Manipulation. Je besser eine Seite gelesen und eingeordnet werden kann, desto besser sind die Suchergebnisse. Es gibt aber auch Seitenbetreiber:innen, die versuchen bekannte Regeln auszunutzen. Um die Qualität der Suchergebnisse hoch zu halten, werden möglicherweise manipulierte Seiten nicht indexiert oder im Ranking zurückgestuft.
- Registriert der Crawler minderwertige Inhalte mit geringem oder gar keinem Mehrwert, werden diese ebenfalls nicht indexiert.
- Gibt es mögliche Sicherheitsprobleme auf Ihrer Website, soll diese natürlich auch nicht in die Suchergebnisse aufgenommen werden. Die Ursachen für den Verdacht können vielfältig sein, von schädlichen Links und Phishing-Versuchen über unerlaubter Werbung bis hin zu gehackten Seiten, auf denen unbemerkt etwas platziert wurde.