Wie funktionieren FFP2-Masken und wovor schützen sie?

Nahaufnahme des Gesichts eines jungen Mannes mit grünen Augen, der eine graue Atemschutzmaske trägt. Der Hintergrund ist unscharf und zeigt grüne Farben. Nahaufnahme des Gesichts eines jungen Mannes mit grünen Augen, der eine graue Atemschutzmaske trägt. Der Hintergrund ist unscharf und zeigt grüne Farben.

Ein Virus hält die Welt fest im Griff. Wer in Deutschland ein Geschäft oder eine öffentliche Einrichtung betreten möchte, kommt an einem Mund-Nasen-Schutz nicht herum. Wurden bis vor dem zweiten Lockdown Stoffmasken oder Schals noch akzeptiert, sind inzwischen ausschließlich OP-Masken und FFP2-Masken erlaubt. Letztere gelten als hochwertig und sicher, da sie weit über 90 Prozent der Partikel in der Umgebungsluft filtern.

Was ist eine FFP2-Maske und wann kommt sie zum Einsatz?

Bei den FFP-Masken steht das Kürzel für „filtering face pieces“. Es handelt sich um partikelfiltrierende Halbmasken, die Nase und Mund bedecken. Ursprünglich wurden sie als Staubschutzmasken auf Baustellen verwendet. In medizinischen Einrichtungen werden die Masken von Pflegekräften oder Ärzten getragen, um sich bei der Behandlung infizierter Patienten zu schützen. Nach diesem Prinzip funktionieren auch die FFP2-Masken. Diesen gelingt es, mehr als 94 Prozent der Partikelchen aus der Luft aufzufangen.

Zu dem Zweck besitzen die Masken eine Vlies genannte Filterschicht. Diese ist elektrostatisch aufgeladen, sodass sie neben größeren Partikeln auch kleine Aerosol-Tröpfchen aus der Ein- und Ausatemluft binden kann. Unterschieden werden die FFP-Masken abhängig von ihrer Filterleistung nach:

  • FFP1: Filterung von mehr als 80 Prozent der Schadstoffe aus der Luft
  • FFP2: Filterung von mehr als 94 Prozent von Schadstoffen und Aerosolen
  • FFP3: Filterung von mehr als 99 Prozent der Schadstoffe und Aerosole.

Diesen Mund- und Nasenschutz erhalten Sie unabhängig von der Filterstärke mit und ohne Atemventil. Letztere können gleichzeitig die eingeatmete und die ausgeatmete Luft filtern. Damit schützen sie neben dem Träger auch die Menschen in dessen näheren Umfeld. In der Folge empfehlen sich die FFP-Masken speziell in Bereichen, in denen Abstände zu infizierten oder womöglich mit Viren belasteten Personen nicht eingehalten werden können. Beispielsweise können sie das Risiko einer Infektion bei einem Gedränge auf engem Raum reduzieren.

INFO: Eine Atemmaske mit einem Ventil filtert nicht die ausgeatmete Luft. Daher geht sie mit weniger Fremdschutz einher.

Wie unterscheiden sich FFP2-Masken von anderen Masken?

Nahaufnahme einer Frau, die eine blaue Einweg-Gesichtsmaske trägt. Nur der obere Teil ihres Gesichts und ein Teil ihrer Schulter sind sichtbar. Die Frau hat dunkles Haar und dunkle Augen.

Das Bedecken von Mund und Nase soll die Abgabe einer Infektionslast – beispielsweise einer Viruslast – an die Umgebungsluft großflächig verhindern. Masken, die diese Funktion einnehmen, gibt es viele. Sie bestehen aus unterschiedlichen Materialien und variieren qualitätsabhängig in ihrer Schutzfunktion. Speziell bei den Alltagsmasken entscheiden die verarbeiteten Stoffe, wie gut sie Tröpfchen aus der Ausatemluft auffangen. Im Gegensatz zu ihnen bieten FFP2-Masken einen sicheren Infektionsschutz. Richtig aufgesetzt, schließen sie dicht am Gesicht ab, sodass keine ungefilterte Luft an ihnen vorbeiströmt.

FFP2-Masken gehen mit einer stärken Filterwirkung als gewöhnliche Hygienemasken einher, wie ein Masken-Vergleich zeigen kann. Der Grund: Letztere stehen seitlich oder am Kinn oftmals vom Gesicht ab. Dadurch halten sie Aerosole beim Ausatmen zurück, sind beim Filtern der Einatemluft jedoch deutlich uneffektiver. Dennoch ist beim Kauf laut BfArM darauf zu achten, dass die OP-Masken getestet und CE-zertifiziert sind.

FFP2-Masken schützen den Träger und die Menschen in seinem Umfeld. Durch die eingearbeiteten Vliese sind sie ein wirksamer Schutz gegen Aerosole. Allerdings sollten Sie bedenken, dass diese Mund- und Nasenbedeckung keine hundertprozentige Sicherheit vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 oder anderen Erregern bietet.

INFO: Zwar können sie das Risiko des Eindringens von Viren in den Körper mindern, aber nicht generell ausschließen. Daher sollten Sie trotz Maske alle gängigen Schutzmaßnahmen gegen eine Ansteckung einhalten. Dazu zählen Abstandhalten und das regelmäßige Händewaschen.

Was gibt es beim Kauf von FFP2-Masken zu beachten?

Bei der Wahl einer FFP2-Maske ist zunächst auf die Kennzeichnung zu achten. Hochwertige Masken dieser Art weisen deutlich den Hersteller- und Produktnamen auf. Gleichzeitig sticht die Norm entsprechend des Herkunftslandes – in Europa also EN 149:2001+A1:2009 – ins Auge. Anschließend empfiehlt es sich, einen Blick auf die Passform des Mund-Nasen-Schutzes zu werfen. Damit dieser auch über einen längeren Zeitraum bequem getragen werden kann, eignen sich Modelle mit Schaumstoffdichtung und Nasenbügel.

Damit es bei der Sicherheit der FFP2-Masken keine Unstimmigkeiten gibt, kontrollieren Sie die Prüfkennzeichnung. In der EU zugelassene Modelle verfügen über das CE-Kennzeichen. Daneben befindet sich die vierstellige Prüfnummer der verantwortlichen Zertifizierungsstelle. Das CE-Zertifikat dient als Nachweis für die Tauglichkeit von Schutzausrüstung. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Haltbarkeit der FFP2-Masken. Auf der Halbgesichtsmaske finden Sie das Ablaufdatum gut sichtbar.

INFO: Einer offiziellen FFP2-Maske ist oftmals eine Gebrauchsanleitung beigelegt.

FFP2-Masken erhalten Sie am einfachsten online oder in der Apotheke. Für Personen, die zur Risikogruppe gehören, empfiehlt sich erstere Variante. Onlineshop mit lokalem Lieferservice bietet beispielsweise Betroffenen kostenfrei sechs Masken an.

FFP2, N95 und KN95: Was bedeuten die unterschiedlichen Kennzeichnungen?

Wer online nach FFP2-Masken Ausschau hält, trifft schnell auf Mund-Nasen-Bedeckungen mit unterschiedlichen Bezeichnungen. Zu diesen gehören Kennzeichnungen wie KN95 oder N95. Hierbei handelt es sich um Schutzklassen-bezeichnungen für die partikelfiltrierenden Halbmasken. Jedoch stammen die Kennziffern aus anderen Ländern. Während FFP2 die europäische Norm EN 149:2001+A1:2009 erfüllt, stammen N95-Masken aus dem US-amerikanischen Raum. Ihre Zulassung erfolgt nach dem Standard 42 CFR Part 84 des NIOHS. Das Kürzel steht für National Institute for Occupational Safety and Health.

Masken mit der Bezeichnung KN95 stammen aus China und werden teilweise unter dem Beinamen „non-powered air-purifying particulate respirator“ herausgegeben. Sie entsprechen der GB2626-2006-Norm der SAC. Hierbei handelt es sich um die Standardization Administration of the People's Republic of China. Obgleich die verschiedenen Normbegriffe vergleichbare Zertifizierungs- und Zulassungsvoraussetzungen bezeichnen, sind diese nicht identisch. Dennoch ist auf eine große Ähnlichkeit der Standards hinzuweisen, sodass die drei Maskentypen einen sehr guten Schutz vor Aerosolen mit sich bringen.

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