Veröffentlicht: 21.08.2017 | Lesezeit: 4 Minuten

Entschlossen machen sie sich auf die „Jagd“: Für den Nachwuchs sammeln sie Zucker und Proteine. Überall halten sie danach Ausschau – und nehmen die Sache ganz schön ernst. Nein, es ist nicht von Katzen, Igeln und Co. die Rede, sondern von Wespen.
Gerade zum Ende des Sommers gehen die Insekten auf Nahrungssuche und sind dabei nicht gerade zimperlich. Kommt Ihnen ein Mensch in die Quere, werden sie schnell aggressiv und stechen zu. Jetzt gilt es, richtig zu reagieren.
1. Hilfe gleich nach dem Stich
Direkt nach der Auseinandersetzung mit einer Wespe sollten Sie vor allem das Gift aus der Verletzung zu bekommen. Am besten klappt das mit einem speziellen Stichsauger, der in Apotheken und Drogerien erhältlich ist. Das Wespengift mit dem Mund auszusaugen, ist keine gute Alternative: Dann kann sich das Gift über die gesamte Schleimhaut ausbreiten.
Falls Sie keinen Stichsauger zur Hand haben, kann auch Hitze helfen. Tupfen Sie den Stich mit heißem Wasser ab oder legen Sie eine etwa 50 Grad warme Münze auf die Wunde – das zerstört zumindest einen Teil des Gifts. Egal für welche Methode, Sie sich entscheiden, es sollte schnell gehen. Nur direkt nach dem Stich können Sie das Gift loswerden, danach wirkt sich vor allem Kälte positiv aus. Um den Stachel müssen Sie sich dabei nicht sorgen: Einzig Bienenstachel bleiben in der Haut verankert – weil sie mit einem Widerhaken versehen sind. Die Wespe kann ihren Stachel mehrmals einsetzen und fliegt wieder damit davon.
Kleiner Stich, große Wirkung
Wie Sie auf einen Wespenstich reagieren, ist von Person zu Person unterschiedlich. Bei den meisten Betroffenen machen sich allerdings recht schnell Schmerzen, eine Schwellung und lästiger Juckreiz bemerkbar. Denn auf Wespengift reagiert das Immunsystem sofort mit der Ausschüttung von Histamin: Das verursacht eine Entzündung, die den Eindringling zerstören soll. Ein paar Tage dauert das, dann klingen die Beschwerden normalerweise wieder ab.
Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts leiden allerdings etwa drei Prozent der Deutschen an einer Insektengiftallergie – und reagieren sehr viel heftiger auf einen Wespenstich. Das weiß man nur leider erst, wenn es schon zu einem Stich gekommen ist. Angekündigt wird so eine Allergie von eindeutigen Alarmzeichen: Atembeschwerden, Schwindel und abfallender Blutdruck bringen den Betroffenen in Lebensgefahr. Dann heißt es schnell sein: Nur die Notfallmedikamente und der Notarzt können helfen.
Aber auch für Nicht-Allergiker kann ein Wespenstich fatal sein: Im Mund- und Halsbereich sind so starke Schwellungen möglich, dass die Atmung beeinträchtigt wird. In so einem Fall muss die Wespe natürlich unbedingt sofort ausgespuckt werden – bevor sie noch einmal stechen kann! Dann hat die Kühlung oberste Priorität: Halten Sie einen Eisbeutel auf die betroffene Stelle und beginnen Sie sofort damit, Eis oder Eiswürfel zu lutschen. Das kann die Entstehung einer Schwellung eindämmen. Wichtig: Gehen Sie bei einem solchen Stich so schnell wie möglich zu einem Arzt!
Weniger kritische Stiche können Sie ganz einfach selbst behandeln. Salben mit Antihistaminika unterstützen die Heilung und lindern die Entzündung. Wer es natürlich mag, zerreibt die Blätter von Spitzwegerich oder Aloe Vera und gibt sie auf den Stich. Zwiebelsaft und sogar Spucke können ebenfalls Erleichterung bringen.
So können Sie Wespenstiche vermeiden
Am besten ist es natürlich, die Begegnung mit der Wespe von Anfang an nicht ausarten zu lassen. Weil die Insekten sowieso schon schnell aggressiv werden, sollten Sie auf keinen Fall nach ihnen schlagen – und sie vor allem nicht erschlagen: Das sterbende Tier verströmt dann Botenstoffe, die andere Wespen anlocken und aggressiv machen. Auch Anpusten ist keine gute Methode, um die Plagegeister wieder loszuwerden. Das Kohlendioxid in den Atemgasen macht die Wespen noch wütender. Dazu kommt: Verschwitzte Menschen locken Wespen an – und auch diejenigen, die bereits gestochen wurden, werden zum Köder. Sie setzen Pheromone frei, die andere Wespen anlocken.
Eine Wespe sticht aber natürlich nicht gleich zu, nur weil Sie ihr begegnen. Deshalb empfiehlt es sich Gläser und Behälter mit Lebensmitteln immer gut abzudecken und zu kontrollieren, ob Wespen hineingeraten sind. So können Sie die Tiere nicht ausversehen bei der Nahrungsaufnahme stören. Besonderes Augenmerk muss außerdem Kindern gelten: Sie geraten schnell in Panik und sind oft mit klebrigen, essensverschmierten Händen und Mündern unterwegs.

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