Vom Säugling zum Kleinkind – Monat 5 bis 8

Lesen Sier hier: Teil 1 der ÄRZTE.DE-Reihe "Vom Säugling zum Kleinkind"

Ihr Kind ist auf der Welt und das grenzenlose Glücksgefühl lässt Sie nicht mehr los. Jeden Monat können Sie neue Entwicklungsschritte beobachten und sehen wie Ihr Liebling immer mehr von der Welt entdecken will. Bereits zum Ende des vierten Lebensmonats werden die meisten Säuglinge immer aktiver und wollen auf ihre Art mit der Welt kommunizieren. Sie möchten beschäftigt werden und suchen die Aufmerksamkeit der im Raum anwesenden Personen. Auch körperlich schreitet die Entwicklung immer weiter voran. Im zweiten Teil der dreiteiligen ÄRZTE.DE Reihe werden die Veränderungen und Fortschritte der Lebensmonate fünf bis acht genauer betrachtet.

5. Monat

Nachdem sich Schulter-, Rücken- und Rumpfmuskulatur in den ersten vier Monaten immer weiter ausgebildet haben, ist Ihr Säugling mittlerweile kräftig genug, um sich selbstständig auf den Händen abzustützen. Auch die Halsmuskulatur ist stark genug, damit er den Kopf ohne fremde Hilfe sicher halten kann. Ein weiteres Zeichen für die wachsende Kraft Ihres Kindes ist es, dass es für kurze Zeit alleine sitzen kann, wenn Sie ihm dabei helfen in die richtige Position zu kommen.

Der Greifreflex der ersten Monate weicht nun einer bewussteren Greifbewegung. Als Eltern müssen Sie nun stets auf der Hut sein, denn der kleine Langfinger schnappt sich alles, was in die Finger bekommt. Neben dem Greifreflex beginnen einige Babys bereits damit sich selbstständig zur Seite zu rollen. Hier sollte besonders darauf geachtet werden, dass es nicht aus Versehen von einer erhöhten Lage herunterfällt.

Die Neugier, die sich im dritten und vierten Monat gebildet hat, entwickelt sich stetig weiter. Alles was in den kleinen Händen gehalten werden kann, wird genau begutachtet und auch mit dem Mund untersucht.
Langsam ist das Kind in der Lage verschiedene Laute aneinanderzureihen. Es beginnt damit Selbstgespräche zu führen und fröhlich vor sich hin zu plappern.

6. Monat

Wenn Ihr Kind sechs Monate alt ist, können Sie sich vor allem auf körperliche Fortschritte freuen. Es beginnt nun damit seine Liegeposition immer wieder selbst zu bestimmen. Die bisher bevorzugte Rückenlage wird oftmals für eine Bauchposition aufgegeben. Dadurch hat es einen besseren Blick auf seine Umwelt.

Wenn Sie ihm die Hände reichen, kann es sein, dass es selbstständig versucht sich zum Sitzen aufzurichten. Helfen Sie ihm gar dabei aufzustehen und geben auch danach noch Unterstützung, lässt sich feststellen, dass die Füße bereits mit dem vollen Körpergewicht belastet werden.

Auch beim Greifen lernt Ihr Kind jeden Tag mehr dazu, was die Feinmotorik der Hände ausprägt. Das können Sie zum Beispiel daran beobachten, dass es beginnt Gegenstände von der einen in die andere Hand zu geben. Eine weitere Besonderheit des sechsten Lebensmonats ist das Zahnen. In den meisten Fällen kommen hier zunächst die unteren, mittleren Schneidezähne zum Vorschein.

Neben der ausgeprägten körperlichen Entwicklung beginnen viele Säuglinge nun mit anderen Personen in eine Art Dialog zu treten. Werden sie angesprochen antworten sie mit verschiedenen aneinandergehängten Lauten, wie Da-Da.

7. Monat

Was bereits im sechsten Lebensmonat begonnen hat, setzt sich nun fort. Ihr Baby findet immer weniger Gefallen daran, auf dem Rücken zu liegen. Sobald Sie es ablegen, können Sie beobachten, dass es sich selbstständig auf den Bauch rollt. Auch die eigenen Füße werden jetzt immer interessanter und müssen mit Händen und Mund genau untersucht werden.

Wenn Sie Ihren Säugling unter den Achseln halten und auf seine Füße stellen, kann es sein, dass er damit beginnt in die Hocke zu gehen und sich nach oben abzustoßen.

Die Motorik der Hände ist mittlerweile immer stärker ausgeprägt. Das Halten der eigenen Flasche stellt meist kein Problem mehr dar.

Etwa um den siebten Monat herum kann es bei manchen Säuglingen vorkommen, dass sie beginnen zu fremdeln. Bekannte Personen wie Eltern, Großeltern oder Geschwister sind bereits bekannte Gesichter und erhalten oftmals ein strahlendes Lächeln, während fremde Personen kritisch betrachtet und vielleicht sogar abgelehnt werden.

8. Monat

Etwa zu diesem Zeitpunkt werden die ersten Krabbelversuche unternommen. Doch in den meisten Fällen sind diese nicht von Erfolg gekrönt und es kommt stattdessen zu ruderartigen Bewegungen. Das können Sie oftmals dann beobachten, wenn Ihr Kind ein weiter entferntes Spielzeug erreichen möchte und sich vergebens danach streckt.

Durch die neu gewonnene Mobilität der vorangegangenen Monate beginnen viele Kinder damit sich schwungvoll umzudrehen. Hier steigt die Gefahr, dass sie aus Versehen vom Sofa oder dem Bett fällt. Als Eltern sollten Sie hier besonders aufmerksam sein und eine babysichere Umgebung gewährleisten.

Die Sicherheit in der aufrechten Sitzposition steigt immer mehr und die Stabilität nimmt zu. Auch die Motorik des Greifens verändert sich wieder. Anstatt alle Gegenstände mit der ganzen Hand zu greifen, wird für kleine Gegenstände der sogenannte Scheren- oder Pinzettengriff verwendet. Dabei handelt es sich um einen Griff, bei dem das Objekt zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten wird.

Eine weitere Entwicklung, die zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat stattfindet, ist die Entfaltung der Grundemotionen Angst, Ärger und Freude. Wird zum Beispiel das gewünschte Spielzeug nicht erreicht, weil es zu weit entfernt ist, kann das zu einem verärgerten Gemütszustand mit Schreien und Weinen führen.

Hinweis: Die Entwicklung jedes Säuglings ist unterschiedlich. Die genannten Monate beschreiben den durchschnittlichen Zeitraum, in dem Kinder neue Fähigkeiten erlernen. Ihr Kinderarzt informiert Sie bei den regelmäßig durchgeführten U-Untersuchungen über den Entwicklungsstand Ihres Babys.

Entwicklung von Säuglingen in den Monaten fünf bis acht

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