Vom Säugling zum Kleinkind – Die ersten vier Monate

Zu Beginn seines Lebens besteht der Tag eines Babys hauptsächlich aus Essen und Schlafen. Doch im Laufe der nächsten Monate wird es immer aktiver und beginnt, seine Umwelt zu entdecken. Es entwickelt sich vom kleinen hilflosen Säugling zu einem energiegeladenen Kleinkind. Dabei ist die Entwicklung bei jedem Neugeborenen unterschiedlich und kein Grund zur Sorge. In einer dreiteiligen Reihe beleuchtet ÄRZTE.DE die Entwicklungen in den ersten zwölf Lebensmonaten eines Säuglings.

1. Monat

Nachdem es sich 9 Monaten behütet im Mutterleib entwickeln konnte, strömen nach der Geburt viele Reize gleichzeitig auf das Neugeborene ein. Neue Eindrücke wie Geräusche oder Gerüche, sind sehr anstrengend für das Baby, wodurch es auf mehrere Etappen verteilt, bis zu 20 Stunden am Tag schläft.

Zu Beginn des jungen Lebens ist die Halsmuskulatur noch zu schwach, um den Kopf selbstständig zu halten. Deshalb sollte der Kopf abgestützt werden, sobald das Kind auf den Arm genommen wird, um ein ruckartiges Zurückfallen zu verhindern.

Wenn das Kind Hunger hat, hilft die bereits von Geburt an vorhandene Fähigkeit zu schlucken. Zusammen mit dem Such- und Saugreflex kann der Säugling die Brust der Mutter erkennen und beginnt selbstständig zu saugen. Ein weiterer Instinkt, der kurz nach der Geburt stark ausgeprägt ist, ist der Klammer- und Greifreflex. Durch ihn umklammern Babys alles, was sie in die Hände bekommen mit ihrer vollen Kraft.

2. Monat

Bereits im zweiten Lebensmonat entwickelt sich der Greifreflex Stück für Stück zurück. Ab etwa der sechsten Woche halten viele Babys ihre Hände bereits die meiste Zeit geöffnet. Das Kind beginnt jetzt aktiv leichtes Spielzeug wie einen Greifring selbstständig festzuhalten, auch wenn der Gegenstand nach kurzer Zeit schon wieder aus der Hand fällt.

Von seiner Umgebung nimmt der Säugling immer mehr wahr. Damit steigt auch seine Neugier, mehr von der Welt zu erfahren. Hören, Tasten und Sehen werden ausgibieg genutzt. Das kann sich dadurch zeigen, dass das Baby sich unbekannten Geräuschquellen, wie Stimmen, zuwendet und unterbricht, womit es gerade beschäftigt ist.

Im Laufe des zweiten Monats beginnen viele Kinder damit, erste Glucks- oder Gurrlaute von sich zugeben. Sie sind die ersten Schritte zu späteren Sprechversuchen. Auch seine Mimik nutzt der Säugling bereits. Er beginnt, Personen bewusst anzulächeln, um eine Bindung aufzubauen. Dabei handelt es sich um den ersten Schritt, sich der Umwelt auch verbal mitzuteilen. Die Schlafphasen in der Nacht können länger werden, während die Aktivität tagsüber steigt.

Gegen Ende des zweiten Lebensmonats ist die Halsmuskulatur so gestärkt, dass das Baby es in Bauchlage schafft, den Kopf für kurze Zeit selbstständig anzuheben. Wird es auf dem Arm getragen, ist es trotz der bereits gestärkten Muskulatur sinnvoll, den Kopf weiterhin abzustützen.

3. Monat

Während des dritten Monats steigern sich die körperliche Entwicklung und motorischen Fähigkeiten weiter. Das Baby schafft es in Bauchlage immer besser, sich auf die Unterarme zu stützen und dabei den Kopf längere Zeit selbstständig zu halten.

Manchmal entwickelt es eine gewisse Faszination für die eigenen Hände. Nicht nur, dass das bewusste Öffnen und Schließen trainiert wird, das Kind erkennt mit der Zeit, dass es nicht nur die Faust, sondern auch einzelne Finger in den Mund stecken kann.

Ebenso beginnen Säuglinge von sich aus Kontakt mit ihrer Umwelt aufzunehmen. Wenden sich die Eltern ihrem Kind zu, lächelt es sie vielleicht an. Hört es ein interessantes Geräusch, kann es sein, dass sich die Augen und der Kopf in Richtung der Quelle bewegen. Bei der verbalen Kommunikation erweitert sich das Glucksen und Gurren um i oder e-ähnliche Vokale.

4. Monat

Nacken-, Brust- und Rückenmuskulatur sind mittlerweile so gut ausgebildet, dass sich das Kind in Bauchlage über längere Zeit sicher auf den Unterarmen abstützen kann, um mit aufgerichtetem Kopf seine Umgebung zu beobachten. Hinzu kommt, dass das Strampeln verstärkt wird, verbunden mit dem Versuch, sich selbstständig auf den Rücken zu drehen. Das Baby beginnt, nach allem zu greifen, was ihm in die Finger kommt. Alle Gegenstände die es bereits selbst halten kann, werden genau untersucht. Dazu gehört auch, dass die Gegenstände in den Mund genommen werden, um sie mit Zunge und Lippen zu untersuchen.

Mittlerweile ist der Säugling oft wach und voller Energie. Dabei will er beschäftigt werden und verlangt konstant nach Aufmerksamkeit. Wird er zu lange alleine gelassen, kann Weinen das Mittel der Wahl werden, um wieder in den Mittelpunkt zu rücken.

Kommen vertraute Menschen ins Zimmer, kann es sein, dass das Baby die Arme entgegenstreckt und hochgenommen werden will.


Babys lieben es, vertraute Stimmen oder Musik zu hören. Das kann zu einem herzhaften Lachen oder Jauchzen führen, mit dem die Freude und Begeisterung ausgedrückt wird.

Hinweis: Die Entwicklung eines jeden Säuglings ist unterschiedlich. Die genannten Monate sind der durchschnittliche Zeitraum, in dem Säuglinge neue Fähigkeiten erlernen. Ihr Kinderarzt informiert Sie bei den regelmäßig durchgeführten U-Untersuchungen über den Entwicklungsstand Ihres Babys.

Vom Säugling zum Kleinkind - die ersten vier Monate Grafik

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