Veröffentlicht: 12.05.2019 | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn aus Kindern Erwachsene werden, ertappen sie sich hin und wieder bei bestimmten Verhaltensmustern, die sie so noch sehr gut aus ihrer Kindheit kennen. Das Wesen der Mutter in der eigenen Persönlichkeit wird dann am besten spürbar, wenn die erwachsenen Kinder in das Alter kommen, in dem Mutter und Vater waren, als sie Eltern wurden. Die Lebenswelt der Kindheit prägt uns ganz unbewusst, positiv wie negativ. Die erste Beziehung unseres Lebens – die zur Mutter- nimmt dabei die wichtigste Rolle ein.
Die Mutter prägt das Kind
Eine Erwerbstätigkeit der Mutter wird in Deutschland mittlerweile zum Glück nur noch selten infrage gestellt und viele Frauen gehen nach ein bis zwei Jahren nach der Geburt wieder in ihren Beruf zurück. Dennoch ist die Mutter in den ersten, so wichtigen Jahren für ihr Kind präsenter und schultert einen großen Teil der Elternschaft und Betreuung, weshalb ihr Zögling von ihr lernt und Verhaltensweisen übernimmt. Übernimmt das Kind eine positive Eigenschaft, modifiziert es sie im Laufe des Lebens immer mehr bis sie schließlich zu einem Teil der eigenen Persönlichkeit wird. Schlechte Verhaltensmuster, die wir selbst als solche einstufen, begegnen einem vor allem in Stress- oder Konfliktsituationen. Wenn dann noch Sätze wie „Du bist wie deine Mutter!“ fallen, ist Streit vorprogrammiert.
Ein Konflikt mit uns selbst
Erkennen wir bei uns Eigenschaften der Mutter, die wir früher bereits als störend oder falsch empfunden haben etwa der Umgang mit Streit oder Stress, ist es sinnvoll, sich intensiv damit auseinanderzusetzen. Fragen wie „Weshalb stört mich dieses Verhalten?“ oder „Welche positiven Merkmale kann ich diesem Verhalten abgewinnen“ helfen mitunter dabei. Wenn aus Kindern Eltern werden, begegnet ihnen die eigene Mutter häufiger in ihren Handlungen, schließlich übernehmen wir mehr Verhaltensweisen als gedacht. Hier gilt es zu erkennen, dass es sich trotz übernommener Muster um das eigene Handeln dreht, das Selbstbild zu prüfen und Verantwortung dafür zu übernehmen. So kann sich das erwachsene Kind von der Mutter lösen und eigene Strukturen entwickeln.
Aristoteles und die Werte
Eigene Strukturen und Werte zu entwickeln ist sehr wichtig, dennoch gelingt es nur selten, sich von ungeliebtem Verhalten, das aus der Kindheit übernommen wurde zu lösen. Hier kommt der griechische Gelehrte Aristoteles zum Einsatz. Er lieferte den Grundgedanken zum sogenannten „Wertequadrat“, welches von Nicolai Hartmann weiterentwickelt wurde.
Dieses Wertequadrat hilft dabei, den ungeliebten Eigenschaften vielleicht doch etwas Positives abzugewinnen. Nach einiger Zeit verändert sich nicht nur der Umgang damit, möglicherweise verändern sich auch die Verhaltensmuster in die gewünschte Richtung.
Mütter und ihre Mütter – geprägte Erziehung
Eine US-amerikanische Studie, die ihre Probanden über zwei Generationen hin beobachtete, zeigt, dass Mütter viele Erziehungspraxen ihrer Mütter übernehmen, wohingegen Väter von ihren Müttern kaum geprägt wurden. Die Studie zeigt auch deutliche Generationsunterschiede, was Lesen und Zuneigung betrifft. Mütter zeigen wesentlich mehr Zuneigung und kuscheln häufiger, als sie es selbst von ihren Müttern erfuhren. Auch das gemeinsame Lesen von Kinderbüchern stieg demnach deutlich.
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