Schmerzratgeber: Von akuten bis chronischen Schmerzen

Ein schwarz-weißes Bild, das neun verschiedene Bilder eines muskulösen Mannes zeigt, der verschiedene Bereiche seines Körpers hält oder berührt. Ein schwarz-weißes Bild, das neun verschiedene Bilder eines muskulösen Mannes zeigt, der verschiedene Bereiche seines Körpers hält oder berührt.

Pochend, stechend, ziehend, brennend – wie wir Schmerzen empfinden, ist vielfältig. Dabei begegnen wir beinahe täglich diesem Gefühl, das wie ein Warnsignal wirkt. Unser Körper teilt uns damit mit: Jetzt ist eine schnelle Reaktion gefragt.

Diese kann ganz unterschiedlich ausfallen; vom Zurückzucken von der heißen Herdplatte über das Schonen eines verstauchten Knöchels bis hin zum Versorgen einer Wunde. Was hat es also mit diesem Gefühl auf sich und wie wird es behandelt?

Was ist Schmerz?

Wir alle kennen Schmerzen. Doch beschreiben, was das eigentlich wirklich ist, fällt schwer. Medizinisch gesehen, sprechen Experten von einem unangenehmen Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das auf eine tatsächliche oder potenzielle Gewebeschädigung zurückzuführen ist. Die Auslöser dafür sind ganz unterschiedlich: von Kälte und Hitze über Verletzungen bis hin zu inneren Beschwerden wie Entzündungen.

Die Reaktion „Schmerz“ unseres Körpers wird von sogenannten Nozirezeptoren gestartet. Sie registrieren eine Veränderung und schicken elektrische Impulse über das Rückenmark bis ins Gehirn. Ist eine schnelle Reaktion gefragt, lassen sie uns in der Zwischenzeit unbewusst handeln; zum Beispiel, wenn wir die Hand von der heißen Herdplatte wegziehen, noch bevor wir den Schmerz spüren.

Die verschiedenen Schmerzarten

Für Schmerzexperten gibt es viele unterschiedliche Arten, die sich vor allem nach dem Auslöser des Symptoms richten. Nozizeptor-Schmerz bezeichnet zum Beispiel eine Gewebeschädigung. Reflektorischer Schmerz ist auf eine Fehlhaltung, etwa verspannte Muskeln, oder eine Fehlregulation also zum Beispiel ein Steuerungsfehler des vegetativen Nervensystems wie bei Morbus Sudeck.

Bei Organschmerzen sprechen wir von viszeralem Schmerz. Dieser ist meist nur schwer zu lokalisieren, liegt aber dennoch oft in der Nähe der Ursache, beispielsweise Brustschmerzen bei einem Herzinfarkt.

Manchmal kommt es auch zu sogenanntem psychosomatischem Schmerz. Er tritt durch psychische Belastung auf, wie Stress der zu Kopfschmerzen führt. Für die Patienten ist es allerdings vor allem wichtig, zwischen zwei Arten von Schmerz zu unterscheiden:

Akute Schmerzen

Bei Beschwerden bis zu drei Monaten sprechen Experten von akutem Schmerz. Er ist meist auf eine klare Ursache zurückzuführen, zum Beispiel Knochenbrüche, Entzündungen oder Wunden. Diese erfordert in der Regel eine Sofortmaßnahme, etwa das Ruhigstellen eines gebrochenen Arms. Zusätzlich können Schmerzmittel helfen. Ist die Ursache behoben, gehen die Schmerzen meist von alleine zurück.

Chronische Schmerzen

Halten die Symptome über mehr als sechs Monate an oder tauchen immer wieder auf, spricht der Arzt von chronischem Schmerz. Bei ihm ist meist keine klare Ursache zu erkennen. Vielmehr hat sich der Körper an die Beschwerden gewöhnt und sendet die elektrischen Impulse ohne klaren Auslöser. In diesem Zusammenhang sprechen wir oft von einem „Schmerzgedächtnis“. Die erlernten Schmerzen wieder zu verlernen ist nicht einfach. Neben Schmerzmitteln kommen deshalb noch weitere Therapien zum Einsatz.

Die Behandlung von Schmerzen

In manchen Situationen kann unser Körper den Schmerz selbst unterdrücken. Damit stellt er sicher, dass Sie noch handlungsfähig bleiben. Sportler kennen das zum Beispiel während eines Wettbewerbs. Einfach aussitzen sollten Sie die Beschwerden dennoch nicht. Denn sie sind oft ein erster Hinweis auf eine Verletzung oder Erkrankung, die behandelt werden sollte.

Wenn die Schmerzen länger anhalten oder stärker werden, sollten Sie deshalb unbedingt mit einem Arzt darüber sprechen. Er wird sie zunächst genau darüber befragen. Wann treten die Beschwerden auf? Wo genau? Und wie lange haben Sie diese schon? Die Fragen helfen dem Mediziner, die Ursache einzugrenzen.

Zusätzlich nutzt er meist eine Skala von 1 - 10, um die Intensität der Schmerzen einzugrenzen. Da jeder diese anders empfindet, ist sie oft nur sehr schwer festzustellen. Zudem hängt sie von der allgemeinen Verfassung sowie den bisherigen Erfahrungen mit Schmerzen ab. Dennoch gibt die Stärke der Beschwerden wichtige weitere Hinweise. Anhand dieser können anschließend weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um eine klare Diagnose zu stellen.

Für die Behandlung ist es besonders wichtig, den Auslöser der Schmerzen zu beheben. Daneben können aber auch verschiedene Schmerzmittel die Beschwerden und die Entzündung hemmen. Welches in Ihrem Fall am besten geeignet ist, besprechen Sie am besten direkt mit dem Arzt oder Apotheker.

Bei länger anhaltenden oder chronischen Schmerzen gibt es noch weitere Therapiemöglichkeiten. Wärme- oder Kältebehandlungen, Massagen und Entspannungsverfahren sind beispielsweise eine gute Ergänzung. Unter Umständen kann auch eine Psychotherapie helfen. Schonen müssen sich Patienten mit chronischen Schmerzen meist nicht. Stattdessen lernen Sie in der Behandlung, einen möglichst normalen Alltag zu leben.

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