Schädel-Hirn-Trauma - Kopfverletzung bei Kindern

Das Gehirn ist das empfindlichste Organ des Menschen. Es wird durch den Schädelknochen vor äußeren Einflüssen und Verletzungen geschützt. Dieser kann bei einem Sturz brechen und das darunter liegende Hirngewebe geschädigt werden. Aus diesem Grund wird eine solche Verletzung des Schädels und Gehirns „Schädel-Hirn-Trauma“ genannt. Verletzungen des Kopfes sind bei Kindern meist ohne schwerwiegende Folgen. In seltenen Fällen kann es jedoch auch bei kleiner Gewalteinwirkung zu Blutungen oder Schwellungen im Schädelinneren kommen, die das Leben des Kindes gefährden können.

Ursachen eines Schädel-Hirn-Traumas

Kinder stürzen. Sie stürzen so häufig, dass es sich bei jedem zweiten Unfall von Kindern um einen Sturz handelt. Jede zweite Verletzung betrifft den Kopf, der im Verhältnis zum Körper bei kleinen Kindern einen beachtlichen Teil des Gesamtgewichtes ausmacht. Das erklärt, weshalb er besonders gefährdet ist. Der Schutzreflex, mit welchem wir einen Sturz abbremsen und abfangen, muss von Kindern erst erlernt werden. Zudem ist die Reaktionszeit teils noch doppelt so lang als die eines Erwachsenen.

Mögliche Symptome eines Schädel-Hirn-Traumas

Das sind mögliche Symptome eines Schädel-Hirn-Traumas:

Symptome SHT

Diagnose eines Schädel-Hirn-Traumas

Je nach Schwere des Unfalls wird der Arzt Ihr Kind zuerst eingehend neurologisch untersuchen. Eine schwappende Beule etwa kann ein Anzeichen eines Schädelbruches sein. Wird eine stationäre Aufnahme des Kindes angewiesen, überwachen Monitore Ihr Kind intensiv. Treten bestimmte neurologische Warnzeichen auf, werden weitere bildgebende Verfahren wie eine Sonographie durchgeführt.

Tipps für Eltern für die Überwachung zuhause

Ihr Kind ist gestürzt und/oder hat eine Kopfverletzung erlitten. Der Arzt hat entschieden, dass es nach Hause darf. Sie sollten Ihr Kind für weitere 24 Stunden intensiv überwachen, da es auch dann noch zu später auftretenden Komplikationen kommen kann. Wenn Ihr Kind keine Anzeichen einer Bewusstseinsstörung zeigt, ist das Hirn sehr wahrscheinlich nicht verletzt.

Checkliste für Eltern:

  • Ihr Kind sollte für mindestens 24 Stunden, besser sogar 48 Stunden ruhen. Es darf dabei Lesen, Zeichnen oder Gesellschaftsspiele spielen. Fernsehen sollte vermieden werden.
  • Bei Aufenthalten im Freien sollten Sonnenbrille und Sonnenhut getragen werden
  • Sprechen Sie, sofern nicht bereits geschehen, die Gabe von Schmerzmitteln mit Ihrem Arzt ab, da sich nicht alle Wirkstoffe eignen.
  • Für etwa zwei Wochen sollten Kampfsportarten oder besonders heftige Bewegungen vermieden werden.
  • Es kann sein, dass sich Ihr Kind erbricht. Es sollte innerhalb der ersten 24 Stunden nur leichte Kost wie Getränke, Brühe, Milch, Joghurt oder Müsli zu sich nehmen. Erbricht es öfter als dreimal, rufen Sie umgehend einen Arzt an.
  • Haben Sie für etwa zwei Wochen nach dem Unfall das Gefühl, dass etwas mit Ihrem Kind nicht stimmt oder Unsicherheiten auftreten, zögern Sie bitte nicht Ihren Arzt zu kontaktieren.

Wählen Sie umgehend den Notruf, wenn eines dieser Symptome auftritt:

  • Andauernde Kopfschmerzen, auch nach Gabe von Schmerzmittel
  • Schläfrigkeit
  • Das Kind hat sich öfter als dreimal erbrochen
  • Einmaliges Erbrechen mehr als sechs Stunden nach dem Unfall
  • Reizbarkeit, vermehrtes Weinen, kann nicht beruhigt werden
  • Krämpfe
  • Seh- oder Wortfindungsschwierigkeiten
  • Einseitige Schwäche, etwa im Arm oder Bein
  • Ungewöhnliches Verhalten
  • Verwechslungen von Orten oder Namen
  • Das Kind kann nicht geweckt werden, reagiert nicht auf seinen Namen
  • Probleme beim Gehen oder mit dem Gleichgewicht
  • Blutungen oder Ausfluss aus Nase oder Ohr
  • Unterschiedlich große Pupillen

Nach einem Schädel-Hirn-Trauma

Die meisten kleinen Patienten haben bereits nach wenigen Tagen keine Beschwerden mehr. Folgen einer Gehirnerschütterung treten nur sehr selten auf. Starke Sonneneinstrahlung kann jedoch noch für längere Zeit zu Kopfschmerzen führen. Das Gleiche gilt für Wetterfühligkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Sprechen Sie Ihren Kinderarzt an, wenn Sie unsicher sind.

Stürzen vorbeugen

Auch wenn Stürze im Kindesalter und, gerade wenn die Motorik noch ausgebildet wird, häufiger auftreten, könnten viele davon dennoch vermieden werden. Es gibt daher einige vorbeugenden Maßnahmen, die Sie als Eltern ergreifen sollten:

  • Lassen Sie Ihr Kind nur mit Schutzhelm Fahrrad oder Roller fahren. Auch für diese Sportarten sollte stets auf einen Schutzhelm geachtet werden: Skifahren, Bergsteigen, Klettern, Inline-Skaten, Schlittschuhlaufen, Skateboard fahren, besonders beim Reiten und ähnlich gefährlichen Sportarten. Der Sitz des Helms ist dabei von großer Bedeutung, lassen Sie sich deshalb im Zweifel in einem Fachgeschäft dazu beraten.

  • Kinder sollten nur mit einem passenden Kindersitz im Auto mitfahren. Das gilt für alle Strecken.
  • Überprüfen Sie Ihr Zuhause, die Ferienwohnung oder andere Unterkünfte auf Gefahrenquellen. Das betrifft etwa Fenster, Treppen, Balkone. Diese lassen sich durch (portable) Geländer oder Gitter sichern.

  • Verwinkeln Sie alle kippbaren Möbel sich in der Wand.

  • Verzichten Sie auf sogenannte „Gehfrei“ und andere Lauflernhilfen.

  • Lassen Sie Ihren Säugling oder Kleinkind niemals unbeaufsichtigt am Wickeltisch. Wenn es nicht anders geht, legen Sie das Kind zur Sicherheit kurz auf den Boden.

  • Kletter- und Spielgeräte im Garten sollten genug Abstand haben und auf weichem Untergrund stehen.

  • Mindern Sie das Sturzrisiko durch Hausschuhe, rutschfeste Socken oder festes Schuhwerk.

  • Beachten Sie vor dem Kauf eines Hochbettes darauf, dass diese sich erst ab dem Grundschulalter für Kinder eignen.
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