Qi Gong – der Anker für ein erfolgreiches Leben

Meditation in Bewegung – die wohl treffendste Beschreibung für Qi Gong. Diese Jahrtausende alte  chinesische Kunst kultiviert Körper und Geist zugleich. Wer Qi Gong erlernt, erlangt darüber auch mehr Achtsamkeit auf den eigenen Körper heißt es. Übersetzt heißt Qi Gong (gesprochen Tschigung) so viel wie Qi = Lebensenergie, Vitalität und Gong = beständiges Üben. Verschiedene Übungen sollen dabei den Fluss des Qis, also der Lebensenergie durch den Körper entlang ihrer Bahnen stärken und den Alltag entschleunigen.

Qi Gong im Westen

Seit etwa fünfzig Jahren auch im Westen etabliert, findet Qi Gong ständig neue begeisterte „Schüler.“ Lange wurde der therapeutische Effekt der Übungen von Schulmedizinern belächelt. Immer mehr Studien bewiesen jedoch erstaunliche Wirkungen für Körper und Geist bis schließlich auch führende europäische Wissenschaftler begannen sich intensiver mit Qi Gong auseinanderzusetzen.

Mittlerweile sind viele positive Auswirkungen eines konsequenten Qi Gong Trainings belegt. Für viel Überraschung gesorgt hat jedoch eine Meldung vor drei Jahren. Damals veröffentlichte das „Journal of the American Heart Association“ eine Meta-Studie der Sporthochschule Shanghai. Sie untersuchte die Folgen von Qi Gong auf Patienten mit kardiovaskulären Krankheiten, also jenen die das Herz und die Gefäße betreffen. Ihr Ergebnis: Obwohl sich der Puls oder die Sauerstoffaufnahme der Probanden während der Übungen nicht veränderte, verbesserten sich unter anderem der Blutdruck, das Cholesterin und das Gemüt deutlich. Eine antidepressive Wirkung konnte ebenfalls festgestellt werden.

Qi Gong als Therapie

Kein Wunder also, dass viele Ärzte Qi Gong als begleitende Maßnahme zur Schulmedizin begrüßen. Als besonders profitabel gilt es etwa im Bereich der Schmerztherapie und chronischen Erkrankungen. Sogar Betroffene von „Fibromyalgie“, einem äußerst schmerzhaften Syndrom, spüren deutliche Linderung ihrer Beschwerden. Dabei ist Qi Gong als Therapie neben dem subjektiven Empfinden auch durch wissenschaftliche Studien belegt. Neuerdings ist die chinesische Kunst sogar als präventive Maßnahme gegen Herzmuskelschwäche im Alter im Gespräch, weitere Ergebnisse dazu erscheinen vielversprechend.

Gleich ob Rücken- oder Kopfschmerzen, Haltungsschäden, Stress, Magen-Darm-Beschwerden, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen – in Absprache mit dem Arzt kann Qi Gong deutlich dazu beitragen die Lebensqualität zu verbessern

Qi Gong als Weg zu mehr Lebensqualität

In der Traditionellen Chinesischen Medizin TCM, der Qi Gong als eine der fünf Säulen entspringt, entstehen Krankheiten als Konsequenz eines gestörten Qis. Ist die Harmonie des Flusses von Lebensenergie ungleichmäßig, empfiehlt die TCM die weichen und immer fließenden Übungen des Qi Gong zur Wiederherstellung des Gleichgewichts. Ein regelmäßiges und möglichst entspanntes Training ist dafür Voraussetzung.

Qi Gong kann viel:

  • Innere Spannungen lösen
  • Muskeln entspannen
  • Ängste abbauen
  • Die Wirbelsäule entlasten
  • Blockaden der Halswirbelsäule lösen
  • Regelschmerzen lindern
  • Wechseljahresbeschwerden nehmen

Viele Krankenkassen bezuschussen oder übernehmen die Kosten von Qi Gong Kursen. Ausprobieren lohnt sich also!

Qi Gong im Alter

Qi Gong wirkt – auch für Menschen ohne Beschwerden. Senioren etwa, die zwar gesund aber vielleicht in ihren Bewegungen etwas eingeschränkter sind, können Qi Gong genauso viel abgewinnen wie junge, sportliche Menschen. Das liegt vor allem daran, dass die Übungen sowohl im Stehen als auch sitzend oder liegend ausgeführt werden können. Wer dabei noch darauf achtet, nur das zu machen was er kann und nie über seine Grenzen hinaus trainiert, wird bald von den vielen positiven Effekten Qi Gongs profitieren.

Qi Gong im Alter kann…

… die Körperwahrnehmung verbessern

… die Psyche stabilisieren

… das Gleichgewicht verbessern und Stürze verhindern

… Organfunktionen anregen

… den Bewegungsapparat trainieren

… die Konzentration und Gedächtnisleistung anregen

… ein Weg in mehr soziale Bindungen sein.

Qi Gong Übungen

Anfänger sollten zu Beginn einen Kurs absolvieren, um alle Bewegungsabläufe und Techniken zu studieren. Dort lernen sie die Grundschritte. Der Lehrer kann individuell passende Übungen für die Beschwerden oder Wünsche des Schülers zusammenstellen und den Sinn dahinter vermitteln. Konzentration und Präzision sind zu Anfang sehr wichtig, bis die Bewegungen schließlich von alleine fließen. Wer kann, sollte täglich oder mehrmals die Woche Qi Gong praktizieren.

Malerische Namen wie die unten beschriebene „Den Bogen spannen als wolle man auf den Adler schießen“ tragen die meisten Übungen. Sie orientieren sich an dem, was den Menschen natürlicherweise umgibt – Tiere, Berge, Wald. Mittels der Vorstellungskraft erscheint während der Übungen ein Bild vor Augen und stärkt damit den meditativen Charakter.

 

Grafik_QiGong

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