Veröffentlicht: 06.09.2019 | Lesezeit: 3 Minuten

Von einer Sekunde auf die nächste fühlt sich Ihr Ohr an wie mit Watte gefüllt. Geräusche die gerade noch laut und klar wahrgenommen wurden, klingen weit entfernt und verzerrt. Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, dann geht es Ihnen wie jährlich 200.000 Menschen in Deutschland die sich wegen eines Hörsturz behandeln lassen. Was hinter der plötzlichen Hörminderung steckt und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier:
Was ist ein Hörsturz?
Unter einem Hörsturz, auch Ohrinfarkt genannt, verstehen Ärzte eine einseitige Minderung der Hörleistung. Die Veränderung im Innenohr tritt oftmals innerhalb von Sekunden und ohne erkennbare äußere Einflüsse auf. Welche genauen Ursachen für einen Hörsturz verantwortlich sind, ist bis heute nicht geklärt. Unter Medizinern existieren daher einige Theorien, welche die Beschwerde erklären sollen:
- Durchblutungsstörung in den Haarzellen des Innenohrs, wodurch der Informationsfluss unterbrochen wird
- Fehlerhafte Übertragung der Hör-Signale durch die beteiligten Nervenzellen
- Erkrankungen wie eine Entzündung oder Virusinfektion
Oftmals wird auch Stress als Auslöser benannt. Diese Annahme hängt damit zusammen, dass die Symptome in einigen Fällen dann eintreten, wenn der Betroffene bereits ein erhöhtes Stresslevel hat. Wie bei den anderen vorhandenen Theorien ist auch hier ein eindeutiger Zusammenhang nicht nachgewiesen.
Symptome bei einem Hörsturz
Auch wenn die genaue Ursache noch eines der ungelösten Rätsel der Medizin ist, gibt es eine Reihe von Symptomen die während eines Hörsturzes auftreten können:
Schwerhörigkeit
Das bekannteste Symptom, das oftmals mit der einseitigen Hörminderung in Verbindung gebracht wird, ist die Schwerhörigkeit. Sie entwickelt sich meist innerhalb weniger Sekunden, kann aber in einigen Fällen über mehrere Stunden zunehmen. Auch in der Stärke variiert der Hörverlust, je nach Person. Von einer kaum wahrnehmbaren Beeinträchtigung, bis hin zu einer fast vollkommenen, temporären Taubheit.
Ungewohntes Hören
Es kann sich ebenfalls die Wahrnehmung bekannter Stimmen, Musik oder anderer Geräusche ändern. Es scheint, als ob das eigene Ohr auf einmal schlechter arbeitet als noch vor einigen Sekunden.
Druck
Nach dem Schwimmen bleibt hin und wieder Wasser im Ohr zurück. Das fühlt sich drückend an. Genauso beschreiben Betroffene den Druck, der bei einem Hörsturz im Ohr entstehen kann.
Geräusche
Ein weiteres häufiges Symptom neben der Schwerhörigkeit ist ein zeitweiliger Tinnitus. Das nur von den Betroffenen wahrnehmbare Geräusch äußert sich etwa durch ein konstantes Pfeifen oder Rauschen.
Schwindelgefühle
Zwischen 20 % und 50 % aller Personen die sich aufgrund eines Hörsturzes behandeln lassen, berichten von Schwindelgefühlen, die erst aufgetreten sind, als die Hörminderung eingesetzt hat.
Die Behandlung eines Hörsturzes
Sollten Sie einen plötzlich einsetzenden, einseitigen Hörverlust erleiden, sollte umgehend ein Hals-Nasen-Ohren Arzt aufgesucht werden. Dank verschiedener Tests und Untersuchungen kann er die Schwere der Minderung ermitteln.
Hat Ihr Arzt die Diagnose Hörsturz gestellt, gibt es verschiedene Behandlungsmethoden, die angewendet werden können.
Bei einer leichten Beeinträchtigung wird oftmals auf eine medikamentöse Behandlung verzichtet, um dem Ohr die Selbstheilung zu ermöglichen. Handelt es sich um einen schwereren Defekt, sind Kortison-Präparate eine gern eingesetzte Option.
Ganz gleich welche Behandlungsmethode am Ende angewendet wird, Ruhe und Erholung können jedem Betroffenen auf dem Weg zur Genesung helfen.

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