Veröffentlicht: 29.05.2019 | Lesezeit: 3 Minuten

In 38 Jahren behandelten genau 1,5 % aller Studien über Kinder auch die Väter. Langsam verändert sich die Forschungslage und es zeigt sich ein neues Bild des „Familienoberhaupts“. Wie hat sich die Rolle des Vaters im Vergleich zur vorherigen Generation gewandelt?
Väter gehen anders mit ihren Kindern um als Mütter
Mama ist die Größte. Dieser Leitsatz hat die Generationen überdauert und auch heute noch stemmen vor allem die Mütter den Großteil der erzieherischen Aufgaben. Neu ist, dass sie schneller wieder in ihren Job zurückkehren. Wie eine Metastudie zeigt, nehmen Väter hingegen eine größere Rolle im Leben ihrer Kinder ein, als sie es selbst noch aus ihrer Kindheit kennen. Papas erledigen auch Aufgaben, die lange klar den Mamas zufielen und haben ein anderes Selbstverständnis als ihre Väter. Die Geschlechterrollen passen sich dem gesellschaftlichen Wandel an.
Wenn Papa mit den Kindern spielt, gestaltet sich das jedoch weiterhin deutlich anders - „männlich“ eben. Ohne Klischees zu bedienen, zeigt eine groß angelegte Metaanalyse, dass der Umgang von Vätern mit ihren Kindern nach wie vor geprägt ist von körperlichem Spiel. Das Baby oder Kind wird imitiert oder lustige Grimassen geschnitten. Stimuli erhält das Kind vor allem über akustische und visuelle Reize. Die Abenteuer sind aufregender und bergen mehr Risiken, als im Spiel mit der Mutter. Pädagogen und Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang auch vom „kamikaze play“.
Die distinkte Funktion des Vaters
Erreicht das Kind das Kindergartenalter, füllen Väter die gemeinsame Zeit vorwiegend mit Aktivität. Sie erfüllen damit ein distinktives, also unterscheidendes Merkmal ihrer Geschlechterrolle. Es wird gelaufen, gesprungen, gerauft und Ball gespielt, geschwommen und Fahrrad gefahren. Das Kind lernt, seinen Körper zu kontrollieren und geht mit dem Vater an seiner Seite Wagnisse ein. Im Umgang mit Töchtern verfahren Papas übrigens sanfter und vorsichtiger und betonen das Geschlecht des Zöglings. Mütter gehen auf ihre Kinder meist genderneutral ein und legen ihren Fokus weniger auf die motorische Entwicklung.
Papa ist nicht Mama
Der Konsens älterer Arbeiten zum Thema Vater-Mutter-Kind-Beziehung lautete oft: Der Vater muss sein wie die Mutter. War dies nicht der Fall, galt er als defizitär. Fachleute distanzieren sich heute von dieser Meinung und betonen die Unterschiede zwischen den Elternteilen als wichtigen Beitrag für die Erziehung und das Heranwachsen des Kindes.
Eine interessante Entdeckung machten die Forscher einer anderen Metaanalyse, die zeigte, dass alleinerziehende Väter sich wie Mütter verhalten, sofern sie ihren Platz einnehmen müssen. Das Fazit lautet: Väter können alles lernen, was Mütter können, wenn es darauf ankommt. Ihr Unterschied ist jedoch das, was ihre Beziehung zum Kind besonders macht.

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