Myome: Die gutartigen Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut

Myome - nach Schätzungen hat jede vierte Frau sie, in etwa der Hälfte der Fälle werden sie aber gar nicht bemerkt. Denn auch wenn eine Veränderung an der Gebärmutter zunächst beängstigend klingt, die gutartige Wucherung ist oft harmlos.

Myome wachsen angeregt durch das weibliche Hormon Östrogen, weshalb sie erst nach der Pubertät auftreten. Meist entwickeln sie sich zwischen dem 35 und dem 50 Lebensjahr. Dabei können sie auf der gesamten Muskelschicht der Gebärmutter vorkommen.

Anzeichen oder Symptome eines Myoms

Myome bleiben oft unbemerkt oder werden durch Zufall beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin entdeckt. Sie können aber auch starke Symptome auslösen, die in den meisten Fällen während der Regelblutung auftreten. Verstärkte Blutungen oder Zwischenblutungen, die eventuell länger anhalten können ein Anzeichen sein, deuten zunächst aber auf viele andere Erkrankungen hin. Auch krampfartige oder wehenartige Schmerzen fallen in diese Kategorie der Myom Symptome.

Durch den Blutverlust kommt es manchmal auch zu einer Blutarmut. Patientinnen fühlen sich schwach und müde. Liegen die Myome in der Nähe anderer Organe und wachsen stark, können sie auch diese beeinflussen. Häufig betroffen sind Blase, Nieren und Enddarm. Harnstau. Auch wiederholte Blasenentzündungen oder Verstopfung können die Folge sein. Manchmal können die Wucherungen Druck auf Nervenbahnen ausüben oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen.

Diagnose bei Myomen

Oft werden Myome in der Vorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen bzw. der Gynäkologin erkannt. Der Frauenarzt tastet hierfür die Gebärmutter ab oder führt einen Ultraschall durch. Manchmal kann auch eine Spiegelung nötig sein, um störende Wucherungen zu entdecken.

Myome an der Außenseite der Gebärmutter können bei einer Bauchspiegelung erkannt und oft gleich entfernt werden.

Myome in der Schwangerschaft

Vorweg sei gesagt: Myome müssen in der Schwangerschaft keine Probleme bereiten. Gerade wenn Sie keine Symptome bemerken, gibt es vielleicht gar keinen Grund sie zu entfernen. Studien zeigen allerdings ein erhöhtes Risiko von Fehl- und Frühgeburten. Große Wucherungen können außerdem vorzeitige Wehen auslösen oder die Lage des Kindes beeinflussen.

Befinden sich die Myome an einer ungünstigen Stelle, können sie die Einnistungen der Eizelle blockieren, sodass es zu einer Eileiterschwangerschaft oder Fehlgeburt kommen kann. Blockieren sie den Geburtskanal kann außerdem ein Kaiserschnitt nötig werden. Sollten Sie Fragen oder Zweifel wegen Ihrer Myome und einer Schwangerschaft haben, sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt darüber.

Die Behandlung von Myomen

In den meisten Fällen müssen Myome nicht behandelt werden. Sind die Symptome allerdings sehr stark, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Bei der Auswahl spielen viele Faktoren eine Rolle, etwa ob die Familienplanung schon abgeschlossen ist und wie alt die Patientin ist. Außerdem ist natürlich die Lage und Größe der Myome entscheidend.

Medikamente

Damit Myome nicht weiterwachsen, können Hormone wie Gestagene oder GnRH eingesetzt werden. Sie wirken dem natürlichen Östrogen entgegen. Dabei können aber auch Nebenwirkungen ähnlich der Wechseljahre auftreten, etwa Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen. Nach der Medikamenteneinnahme können die Myome zudem weiterwachsen.

Operationen

Heute muss nur in seltenen, sehr schweren Fällen gleich die ganze Gebärmutter entfernt werden. Stattdessen greifen die Ärzte bei Myomen meist auf eine Ausschälung zurück. Je nach Lage der Myome werden diese bei einer Gebärmutterspiegelung durch die Scheide oder bei einer Bauchspiegelung entfernt. Manchmal ist auch ein Bauchschnitt nötig. In der Regel bleibt die Gebärmutter dabei intakt, sodass die Patientin weiterhin Kinder bekommen kann. Manchmal kehren die Myome aber nach einiger Zeit wieder zurück.

Embolisation

Ein neues Therapieverfahren ist die Embolisation. Dabei wird die Blutversorgung der Myome abgeschnitten, sodass diese mit der Zeit schrumpfen. Möglich macht das ein kleiner Katheder, der durch einen kleinen Hautschnitt in das entsprechende Blutgefäß geschoben wird, um dort winzige Plastikpartikel zu platzieren. Das Blutgefäß verstopft und kann das Myom nicht mehr versorgen.

Ultraschallwellen

Ultraschallwellen werden heute bei vielen gutartigen Geschwülsten und Knoten eingesetzt. Dafür werden sie auf das entsprechende Gewebe gelenkt und können es zerstören. Die Überreste werden anschließen vom Körper abtransportiert. Da auch dieses Verfahren noch recht neu ist, wird es nicht von jedem Arzt durchgeführt.     

 

Vorbeugen können Sie Myomen nicht. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen sind deshalb besonders wichtig, um sie rechtzeitig zu erkennen. Sollten Sie die oben genannten Symptome bemerken oder noch weitere Fragen haben, sprechen Sie am besten direkt mit Ihrem Frauenarzt darüber.

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