Mutter/ Vater – Kind – Kur: Auszeit auf Rezept?

Eine Mutter mit ihrem jungen Sohn auf dem Rücken am Strand. Beide lachen und genießen einen glücklichen Moment zusammen vor dem Hintergrund des Meeres und des bewölkten Himmels. Eine Mutter mit ihrem jungen Sohn auf dem Rücken am Strand. Beide lachen und genießen einen glücklichen Moment zusammen vor dem Hintergrund des Meeres und des bewölkten Himmels.

Das Leben als Elternteil ist in vielen Momenten die Arbeit an verschiedenen Fronten. Zeit für genügend Erholung findet sich hier selten. Wenn die psychische Belastung aber zu viel wird oder starke körperliche Beschwerden den Alltag erschweren und dadurch die Erziehung des Kindes leiden könnte, wird eine Pause fällig. Genau für diese Situationen gibt es die Mutter / Vater – Kind – Kur, welche jedes Jahr über 100.000 Menschen in Anspruch nehmen. Wer hat ein Anrecht auf diese Auszeit auf Rezept?

Was genau ist eine Mutter/ Vater – Kind – Kur?

Eine Mutter/ Vater – Kind – Kur bezeichnet eine medizinische Maßnahme die Eltern zur Verfügung steht, deren gesundheitliche Probleme mit dem Alltag als Erziehungsberechtigter zusammenhängen. Betroffene können die Behandlung entweder alleine oder gemeinsam mit dem Nachwuchs antreten.
Im Normalfall dauert eine Kur drei Wochen, kann ich manchen Fällen aber auch verlängert werden. Nach aktueller Gesetzeslage ist es alle vier Jahre möglich, eine Kur anzutreten.
Ziel des Aufenthalts ist es, jeden Betroffenen so zu behandeln, dass zum einen das Wohl des Kindes nicht beeinflusst wird und zum anderen die Symptome der Erkrankung bestmöglich versorgt werden.

Welche Kur-Formen gibt es?

Je nach Form der Erkrankung besteht die Möglichkeit einer stationären Vorsorgekur oder einer medizinischen Rehamaßnahme.
Es handelt sich um eine Vorsorge, wenn der behandelnde Arzt der Meinung ist, dass bestimmte Faktoren dazu beitragen können, dass Sie als Elternteil erkranken oder die Entwicklung des Kindes beeinträchtigt wird.
Sollten Sie bereits eine Krankheit haben, die sich auf den Alltag Ihrer Familie auswirkt, hat der Arzt die Möglichkeit eine medizinische Reha zu verschreiben.

Wer hat Anspruch auf eine Kur?

Die Gründe für eine Kur sind sehr unterschiedlich, es können sowohl psychische als auch physische Faktoren zum Tragen kommen. Untersuchungen haben ergeben, dass akute Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und Rückenbeschwerden nach einem Bandscheibenvorfall zu den häufigsten Bewilligungsgründen gehören. Ebenso können Mütter und Väter nach einer Trennung oder einem Trauerfall einen Antrag auf Kur stellen.
In den letzten Jahren haben außerdem die Kuraufenthalte aufgrund unmittelbarer Erschöpfungszustände, wie Burn-out, stark zugenommen. Für jeden Antrag ist es wichtig, dass die Symptome im direkten Zusammenhang mit der Erziehung des Nachwuchses stehen.

Bis zu welchem Alter dürfen Kinder mit zu einer Kur?

Im Normalfall ist es möglich, Kinder bis zum zwölften Lebensjahr mit in die Reha-Einrichtung zu nehmen. In einigen Ausnahmefällen ist sogar die Begleitung von Jugendlichen bis 14 Jahren erlaubt. Sollte Ihr Kind eine Behinderung haben, existiert keine Altersgrenze.

Die Kur ist komplett auf die Erholung des betroffenen Elternteils ausgelegt. Deshalb ist der Nachwuchs entweder nur begleitend dabei, wenn es dem Heilungsprozess helfen kann oder keine andere Möglichkeit der Obhut besteht.

Wie wird ein Antrag auf Mutter/ Vater – Kind – Kur gestellt?

Um herauszufinden, ob eine Kur für Sie infrage kommt, ist zunächst ein Gespräch mit Ihrem Hausarzt nötig. Hier gilt es zu klären, welche Probleme vorliegen und ob eine Kur medizinisch notwendig ist. Sobald Ihre Kurbedürftigkeit attestiert wurde, ist das Attest bis zu sechs Monate gültig.
Um die Kosten der Rehabilitationsmaßnahme nicht selbst zu tragen, ist es wichtig, einen Antrag auf Kostenübernahme an die eigene Krankenkasse zu stellen. Dass dabei alles seine Richtigkeit hat, ist es sinnvoll alle nötigen Unterlagen zusammen mit dem Arzt auszufüllen.

Wie läuft eine Kur ab?

Ihr Antrag hatte Erfolg und Sie sind zusammen mit Ihrem Kind auf dem Weg in eine Kur-Klinik. Hier erhalten Sie je nach Indikation einen auf sie zugeschnittenen Therapieplan. Dieser kann medizinische Behandlungen, Physiotherapie, psychosoziale Therapien und vieles mehr enthalten.
Das Ziel einer Kur ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Körper und Geist zugleich therapiert. Dabei sollen alle Behandlungen alltagstauglich sein, damit nach Abschluss der Mutter/ Vater – Kind – Kur die eingeleiteten Veränderungen weitergeführt werden können.
Neben dem Fokus auf eine physische und psychische Genesung der Betroffenen, liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Stärkung der Eltern – Kind – Beziehung. Durch gemeinsame Aktivitäten soll diese vertieft werden.

Helfen Mutter/ Vater – Kind- Kuren?

Verschiedene Studien haben die Effektivität einer Kur nachgewiesen. So zeigen Ergebnisse, dass sich der Gesundheitszustand von Eltern und Kindern nach einer Kur langfristig verbessert hat. Sowohl behandelnde Ärzte, als auch betroffene Eltern berichten davon, dass die Zahl der Medikamente die sie einnehmen müssen verringert hat.

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