Menstruationstasse: Wie hygienisch ist die Tampon-Alternative?

Vor über 80 Jahren wurde das erste Patent für eine Menstruationstasse angemeldet, doch erst in den letzten Jahren wird sie immer bekannter. Der kleine Silikonbecher soll Binden und Tampons ersetzen und vor allem Müll sparen. Viele Frauen sind dennoch skeptisch.

Denn Menstruationstassen oder -becher fangen das Blut lediglich auf. Die Nutzerinnen müssen sie selbst leeren und reinigen. Ist das wirklich hygienisch genug?

Die Reinigung von Menstruationstassen

Bis zu zehn Jahre soll eine Menstruationstasse halten, wenn sie richtig gereinigt wird. Deshalb bekommen Sie vom Hersteller gleich entsprechende Anweisungen mit. Vor dem ersten Verwenden und nach jeder Periode sollte der Menstruationsbecher desinfiziert werden. In der Regel geben Sie ihn dafür für etwa 5 Minuten in heißes Wasser. Den Boden des Topfes sollte er dabei nicht berühren. Je nach Produkt können Sie auch ein spezielles Gefäß für die Mikrowelle nutzen. Nach der Reinigung sollte die Menstruationstasse in einem luftdurchlässigen Gefäß oder einem Baumwollbeutel aufbewahrt werden, bis sie zum Einsatz kommt. Auch dieses liefert der Hersteller oft mit.

Während der Monatsblutung reicht es aus, die Menstruationstasse vor jedem Einsetzen mit warmem und kaltem Wasser abzuspülen. Wer mag, kann zusätzlich eine sanfte Seife oder ein spezielles Reinigungsprodukt verwenden. In öffentlichen Toiletten kann auch mal Toilettenpapier oder ein Reinigungstuch zum Auswischen verwendet werden. Experten empfehlen aber in jedem Fall das gründliche Abspülen, um Verfärbungen und das Ausbreiten von Bakterien zu vermeiden. Möchten Sie die Menstruationstasse auch zwischendurch desinfizieren, spricht natürlich nichts dagegen. Nötig ist das aber nicht unbedingt.

Das sollten Sie bei der Anwendung beachten

Das Einsetzen der Menstruationstasse kann am Anfang etwas schwierig sein. Deshalb sollten Sie sich dafür ausreichend Zeit lassen. Zusätzlich können Sie immer mal wieder prüfen, ob der Menstruationsbecher noch gut sitzt. Streichen Sie mit einem Finger über den Rand, sollte es keine Falten oder Einbuchtungen geben.

Da die Menstruationstasse durch ein Vakuum fest an ihrem Platz gehalten wird, sollten Sie diese nicht einfach herausziehen. Stattdessen können Sie sie sanft lösen, indem Sie den Rand eindrücken oder sie etwas drehen. Einige Hersteller empfehlen auch, den Menstruationsbecher mit der Beckenbodenmuskulatur herauszudrücken. Dafür braucht es aber meist etwas Übung.

Genau wie bei Tampons sollten Ihre Hände auch beim Einsetzen und Herausnehmen der Menstruationstasse immer sauber sein. Waschen Sie diese am besten davor und danach gründlich mit Wasser und Seife.

Auch bei der Tragezeit gibt es ein paar Dinge zu beachten. Die Hersteller nennen meist ein Limit von 12 Stunden. Einige Gynäkologen empfehlen aber, die Menstruationstasse spätestens nach etwa acht Stunden zu leeren. Andernfalls könnten sich Bakterien ansammeln und vermehren. Im schlimmsten Fall könnte das Toxische Schock Syndrom eintreten. Dieses kommt nur sehr selten vor und wurde im Zusammenhang mit Menstruationstassen erst ein Mal beobachtet, Studien dazu fehlen allerdings noch.

Wer darf keine Menstruationstasse verwenden

Menstruationstassen werden häufig bei Scheidentrockenheit empfohlen. Denn anders als Tampons saugen sie Scheidenflüssigkeit nicht auf. Meist lässt sich das Problem aber auch mit weniger saugstarken Produkten lösen. Ist das Milieu in der Vagina dagegen schon durcheinander, etwa bei einer Pilzerkrankung, sollten Sie auf Menstruationstassen besser verzichten. In einem solchen Fall empfehlen Gynäkologen meist luftdurchlässige Binden.

Bei einem intakten Hymen, wenn Sie bisher noch keinen Sex hatten, kann eine Menstruationstasse zudem zu Schäden führen. Die leichten Blutungen, die dabei entstehen, bemerken Sie in der Regel nicht. Dennoch wünschen sich manche Frauen ein bestehendes Jungfernhäutchen bis zu ihrem ersten Geschlechtsverkehr. Dann sollten Sie sicherheitshalber auf Menstruationstassen verzichten.

Der Unterdruck, der beim Einsetzen des Menstruationsbechers entsteht, kann zudem unter Umständen eine eingesetzte Spirale ziehen. Bei dieser Art der Verhütung empfiehlt es sich deshalb, nicht immer umzusteigen. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt darüber, bevor Sie sich endgültig entscheiden.

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