Magenspiegelungen, sogenannte Gastroskopien werden täglich tausendfach durchgeführt und zählen längst zum Repertoire der Routineeingriffe. Wie geht diese Untersuchung vonstatten? Welche Informationen sollten Patienten vorher haben?
Für welche Symptome eignet sich die Magenspiegelung?
Was die wenigsten Patienten wissen: Eine Magenspiegelung ist selbst so detaillierten Diagnoseverfahren wie Röntgenuntersuchungen, Kernspintomografie oder Computertomografie überlegen - jedenfalls wenn es sich um unklare Beschwerden im Bereich des Magens, der Speiseröhre oder des Zwölffingerdarms handelt.
Symptome könnten sein:
- Wiederkehrendes Sodbrennen
- Anhaltende Übelkeit und Erbrechen
- Schluckstörungen
- Chronischer Husten
- Schmerzen im Oberbauch
- Vermehrte Blähungen
- Unklare Gewichtsabnahme
- Bluterbrechen
- Blut im Stuhl
- Blutarmut
- Appetitlosigkeit
Außerdem kann die Magenspiegelung in der Regel eine sichere Diagnose liefern bei Verdacht auf
- Magenschleimhautentzündung
- Infektion mit Helicobacter pylori
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- Aussackungen
- Verletzungen oder Entzündungen der Schleimhäute
- Krampfadern in der Speiseröhre
- Zöliakie
Vor der Magenspiegelung
Vor der Magenspiegelung sollten Sie etwa zwölf Stunden im Voraus nichts mehr essen. Fachärzte raten dazu, etwa gegen 18:00 Uhr des Vorabends die letzte Mahlzeit zu sich zu nehmen. Das Trinken ist noch länger möglich, manche Gastroenterologen gestatten dies, je nach Anamnese, sogar noch am Morgen der Untersuchung.
Sie nehmen gerinnungshemmende Medikamente ein? Erkunden Sie sich etwa 14 Tage vor der Magenspiegelung bei Ihrem Behandler, ob Sie die Mittel vorsichtshalber bis nach der Gastroskopie absetzen sollten. Da Sie am Morgen der Untersuchung nüchtern in der Praxis oder dem Klinikum erscheinen müssen, sollten übliche Medikamente erst im Anschluss eingenommen werden.
Für den Fall, dass Sie sich für eine Spiegelung unter Narkose, der sogenannten Schlafspritze entscheiden sollten, müssen Sie für eine Begleitperson sorgen, die Sie nach Hause bringt. In den ersten 24 Stunden nach dieser Narkose sind Sie weder geschäftsfähig, noch ist eine Teilnahme am Straßenverkehr gestattet, gleich ob zu Fuß oder im Auto.
Vor der Untersuchung muss eventuell bestehender Zahnersatz aus der Mundhöhle entfernt werden. Damit das Endoskop nicht beschädigt wird, erhalten Sie einen kleinen Beißring aus Kunststoff.
Während der Magenspiegelung
Eine Magenspiegelung kann komplett ohne Narkose erfolgen, mit leichter Betäubung, Beruhigung oder unter einer kurzen Narkose. Beachten Sie bitte, dass Allergien die Eignung für eine Narkose beeinträchtigen können. Bei Unsicherheiten sprechen Sie Ihren Arzt im Vorfeld darauf an, sofern dies im Rahmen der Anamnese nicht geklärt wurde. Entscheiden Sie sich für eine Narkose, sollten Sie für den Aufenthalt in der Praxis etwa zwei bis drei Stunden einplanen.
Zu Beginn wird Sie Ihr Arzt auffordern, sich auf die linke Seite zu legen. Durch den Beißring wird das Gastroskop, ein flexibler Kunststoffschlauch in die Mundhöhle eingeführt und schließlich über die Speiseröhre bis zum Magen und dem Zwölffingerdarm vorgeschoben. Meist wird der Magen, um die Sicht zu verbessern, aufgepumpt. Mit Hilfe von Licht an der Spitze des Endoskops wird die Organoberfläche beleuchtet und kann so von einer Kamera digital aufgenommen werden. Nun kann der Arzt, neben der Beleuchtung der Organoberfläche mittels des Gastroskops
- Gewebeproben entnehmen
- kleine Metallclips setzen
- Blutungen aus Krampfadern in der Speiseröhre stillen
- Blutungsquellen verbrennen
- Engstellen in der Speiseröhre, Magen oder Zwölffingerdarm aufdehnen
- Stents in die Speiseröhre einsetzen
- Polypen oder kleine Tumore entfernen
Nach der Magenspiegelung
Im Anschluss an die Untersuchung werden Sie in einen überwachten Aufwachraum gebracht, um sich von der Narkose zu erholen. Dort können Sie in Ruhe frühstücken.
Komplikationen treten in der Regel selten auf. Die häufigsten Nebenwirkungen der Magenspiegelung sind Blähungen nach dem Eingriff aufgrund der eingebrachten Luft im Magen. Selten kann es vorkommen, dass Patienten Unverträglichkeitsreaktionen auf das Narkosemittel zeigen.