Macrogol gegen Verstopfung: Wie wirkt das Produkt?

Nahaufnahme von zwei Händen: Die linke Hand hält eine Rolle Toilettenpapier, während die rechte Hand zwei schwarze Tabletten zeigt. Im Hintergrund ist eine Toilettenschüssel zu sehen. Nahaufnahme von zwei Händen: Die linke Hand hält eine Rolle Toilettenpapier, während die rechte Hand zwei schwarze Tabletten zeigt. Im Hintergrund ist eine Toilettenschüssel zu sehen.

Verstopfung ist unangenehm, mindert das Wohlbefinden und man spricht ungern darüber. Wer Verdauungsprobleme hat, sollte sich mit dem Wirkstoff Macrogol vertraut machen. Worum es sich bei Macrogol handelt, wie es wirkt und was Sie bei der Einnahme beachten sollten, zeigt dieser Artikel.

Was ist Macrogol?

Bei Macrogol handelt es sich um einen Wirkstoff, welcher in Abführmitteln verwendet wird. Macrogol nimmt man vor allem dann zu sich, wenn man unter Verstopfung leidet, doch auch für eine Darmreinigung vor einer Darmspiegelung wird es verwendet. Selbst bei Erkrankungen wie Koprostase findet der Arzneistoff Anwendung – dabei handelt es sich um eine Stauung des Stuhls im Dickdarm. Macrogol wird künstlich hergestellt und ist auch unter dem Namen Polyethylenglycol bekannt.

Wie wirkt Macrogol?

Damit Macrogol gegen Verstopfung helfen kann, sorgt es dafür, dass Wasser ins Innere des Dickdarms zurückfließt. Das ist dadurch möglich, dass der Wirkstoff große Mengen an Wasser binden kann. Dadurch wird der Stuhl aufgeweicht und sein Volumen vergrößert, was die Darmtätigkeit angeregt. Macrogol wirkt allerdings nicht sofort. Die Wirkung setzt etwa nach 12-48 Stunden ein.

Wie verwendet man Macrogol?

Macrogol wird oral eingenommen. So gelangt der Wirkstoff in den Darm und bindet dort das vorhandene Wasser. Dadurch wird eine Aufnahme ins Blut verhindert – der Wirkstoff bleibt also nur innerhalb der Darmwand. Man scheidet ihn unverändert über den Stuhl wieder aus.

Macrogol gibt es sowohl als Granulat als auch als Pulver oder sogar in Form von Brausetabletten. Sie benötigen kein Rezept, um Macrogol in der Apotheke zu erhalten, da es frei verkäuflich ist.

Um eine Verstopfung zu behandeln, nehmen Sie morgens zunächst eine Einzeldosis ein. Dabei handelt es sich um einen Beutel oder eine Brausetablette. In einem Glas Wasser aufgelöst können Sie den Wirkstoff problemlos zu sich nehmen. Schritt für Schritt können Sie die Dosis auf 3 Stück pro Tag erhöhen.

Da die Wirkung innerhalb von 1-2 Tagen einsetzt, sollte es danach nicht mehr notwendig sein, Macrogol einzunehmen. Nehmen Sie das Abführmittel allerdings bereits über eine Woche lang ein, sollten Sie einen aufsuchen. Langanhaltende Verstopfung und andere Verdauungsbeschwerden deuten womöglich auf eine Erkrankung des Darmtrakts hin.

Vor- und Nachteile von Macrogol

Macrogol gilt als sehr verträglich, da es laut Studien sowie Berichten von Ärzten und Apothekern nur selten Nebenwirkungen verursacht. Daher ist es ein sehr beliebtes Mittel gegen Verstopfung. Der Körper nimmt den Wirkstoff nicht ins Blut auf und verwertet ihn nicht. Es landet lediglich über den Verdauungstrakt im Darm und wird unverändert wieder ausgeschieden.

Wichtig ist allerdings die richtige Dosierung. Wer zu viel Macrogol einnimmt, kann unter Bauchschmerzen leiden und auch Darmgeräusche und Blähungen sind keine Seltenheit. Häufig treten diese Symptome auch zu Beginn der Einnahme von Macrogol ein. Allerdings sind diese unbedenklich und verschwinden nach wenigen Tagen wieder.

Bei einer sehr hohen Dosierung können die Nebenwirkungen allerdings etwas stärker ausfallen: Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sind die Folge. In diesem Fall ist es ratsam, die Einnahme abzubrechen oder die Dosis zu verringern. Denn wenn Sie eine lange Zeit über Durchfall haben oder sich übergeben müssen, verlieren Sie viel Flüssigkeit und Salz, was für den Körper gefährlich werden könnte.

Auch Wechselwirkungen gibt es so gut wie keine. Aufpassen sollten Sie nur bei Antiepileptika. Hier ist es nicht ratsam, das Medikament gleichzeitig mit Macrogol einzunehmen. Um Wechselwirkungen auszuschließen, sollten Sie am besten eine Stunde vor und nach der Einnahme von Macrogol keine anderen Medikamente einnehmen.

Risiken von Macrogol

Macrogol ist weitestgehend risikofrei. Allerdings sollte es nicht eine lange Zeit über verwendet werden. Der Grund dafür ist eine Art Abhängigkeit, die der Körper entwickeln kann. Wie sieht das in der Praxis aus?

Durch den regelmäßigen Gebrauch von Abführmitteln wie Macrogol kommt es zu Elektrolytverlusten. Das sendet dem Körper ein Signal, dass er die Verdauung herunterfahren muss, da der Nahrungsbrei zu schnell ausgeschieden wird. Also verlangsamt der Körper die Verdauung, was die Verstopfung weiter fördert. Wer jetzt noch mehr Abführmittel zu sich nimmt, gerät in einen regelrechten Teufelskreis, aus dem man nur schwer wieder ausbrechen kann.

Daher ist es nicht zu empfehlen, Abführmittel wie Macrogol über einen langen Zeitraum hinweg ohne Elektrolytzusatz zu verwenden. Generell ist es ratsam, eine längere Einnahme mit einem Arzt zu besprechen, um alle möglichen Risiken abzuklären.

Fazit

Macrogol ist ein wirksames Abführmittel, das zur Darmreinigung oder zur Lösung von Verstopfung eingesetzt wird. Es ist gut verträglich und zeigt kaum Nebenwirkungen, weshalb es ein beliebtes Mittel gegen Verdauungsbeschwerden ist. Einzig bei einer Einnahme, die eine längere Zeit andauert, können Probleme auftreten, weshalb dies immer mit einem Arzt besprochen werden sollte. Generell gilt es bei lang anhaltenden Verdauungsproblemen mit einem Arzt zu sprechen, um eventuelle Darmerkrankungen ausschließen zu können.

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