Krätze – das hilft gegen die ansteckende Hautkrankheit

Nahaufnahme eines grünlich gefärbten Hausstaubmilben unter dem Mikroskop. Die Milbe hat acht Beine und einen kugelförmigen Körper, der mit feinen Haaren bedeckt ist. Sie bewegt sich auf einer körnigen Oberfläche. Nahaufnahme eines grünlich gefärbten Hausstaubmilben unter dem Mikroskop. Die Milbe hat acht Beine und einen kugelförmigen Körper, der mit feinen Haaren bedeckt ist. Sie bewegt sich auf einer körnigen Oberfläche.

In Entwicklungsländern ist sie noch immer weit verbreitet und auch in Deutschland soll sie wieder vermehrt vorkommen: Die Krätze. Viele verbinden die Hautkrankheit mit ungewaschenen Körpern und mangelnder Hygiene. Tatsächlich ist aber eine kleine Milbe der Auslöser.

Die Skabiesmilbe kann nur auf der menschlichen Haut überleben. Um ihre Eier abzulegen, dringen die weiblichen Milben in die oberste Hornhautschicht ein. Zudem können sie sich dort verstecken, falls der Mensch eine längere Dusche oder ein Bad nimmt. Regelmäßiges Waschen hilft also nur bedingt gegen Krätze. Hinzu kommt, dass die Milben sich sehr schnell vermehren. Schon nach zwei bis drei Tagen schlüpfen die ersten Larven. Nach etwa zwei Wochen sind diese geschlechtsreif und können die Haut so weiter besiedeln.

Krätze ist ansteckend

Hat sich die Skabiemilbe einmal eingenistet, kann sie von einem Menschen zum anderen springen. Das geht allerdings nicht besonders schnell. Kurze Berührungen wie Händeschütteln reichen dafür nicht aus. Erst nach zehn bis 15 Minuten bewegt sich die träge Milbe von einem Menschen auf einen anderen. Das kann zum Beispiel bei einer langen Umarmung, beim Schlafen im gleichen Bett oder auch beim Geschlechtsverkehr passieren. Befinden sich mehr Milben auf der Haut, ist die Ansteckungsgefahr zudem größer.

Auch durch Bettwäsche und andere Textilien kann Krätze übertragen werden. Das kommt allerdings seltener vor, da die Milben außerhalb der Haut nur etwa 48 Stunden überleben können. Rücken, Arme und Beine besiedeln sie zudem selten. Stattdessen sitzen sie gerne an warmen Stellen mit einer dünnen Hornhautschicht, zum Beispiel zwischen den Fingern und Zehen, im Genitalbereich oder unter den Achseln.

Symptome zeigen sich bei Krätze erst spät

Die Skabiemilbe ist nur etwa einen halben Millimeter groß. Deshalb bemerken Betroffene sie meist nicht. Erst nach zwei bis fünf Wochen schaltet sich unser Immunsystem ein und versucht, sie loszuwerden. Hatten Sie schon einmal Krätze, treten die Symptome manchmal schon nach wenigen Tagen auf. Die Krankheit zeigt sich vor allem durch einen starken Juckreiz, der sich bei Wärme verstärkt. Auch ein roter Ausschlag mit Knötchen und trockene Haut kommen häufig vor. Mit einer Lupe sind zudem die Gänge, die die Milbe in die Haut gegraben hat, zu erkennen.

Für eine eindeutige Diagnose nutzen Ärzte spezielle Vergrößerungsgeräte oder legen eine Probe unter das Mikroskop. Auf den ersten Blick wird die Krätze aber auch oft mit einer allergischen Reaktion verwechselt und deshalb falsch behandelt.

Cremen hilft gegen Krätze

Ziel der Behandlung ist es, alle Milben, Larven und Eier abzutöten. Dafür kommen spezielle Salben oder Lotionen zum Einsatz. Damit die Mittel wirken können, wird der gesamte Körper eingecremt und erst nach ein paar Stunden wieder abgewaschen. Oft ist es ratsam, auch Familienmitglieder oder enge Freunde mit zu behandeln, um eine Ansteckung auszuschließen. Seit Mai 2016 gibt es auch ein Krätze-Medikament in Tablettenform, das ein- bis zweimal eingenommen werden kann.

In einigen Fällen kann es vorkommen, dass Symptome länger anhalten, obwohl die Milben schon verschwunden sind. Dann helfen zusätzlich Mittel gegen die Entzündung und eine fettende Creme.

So können Sie Krätze vorbeugen

Ist in Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis die Krätze ausgebrochen, sollten sie engen Kontakt mit anderen mehrere Wochen lang meiden. Da die Symptome erst verzögert auftreten, könnte es sein, dass sich schon Milben auf Ihrer Haut befinden und Sie diese so weitergeben. Bei ersten Anzeichen suchen Sie am besten sofort Ihren Hausarzt auf.

Zudem kann es helfen, Kleidungsstücke, Bettwäsche und Decken, die vielleicht mit den Milben in Kontakt gekommen sind, bei mindestens 50 Grad zu waschen. Nicht-waschbare Textilien sollten vier Tage bei Zimmertemperatur in einem Beutel oder Müllsack gelagert werden. Polstermöbel und Teppiche können abgesaugt und im besten Fall vier Tage lang nicht mehr benutzt werden. In der Regel werden die Milben so schnell abgetötet und können nicht mehr weiterwandern.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
Das Bild zeigt eine Illustration eines Gehirns, das teilweise aus Puzzleteilen zusammengesetzt ist. Ein Puzzleteil fehlt, und eine Hand hält das fehlende Stück, um es in die Lücke zu setzen. Der Hintergrund ist grau.

Aktualisiert am: 30.10.2025

Diagnose Alzheimer: wenn Vergesslichkeit zur Krankheit wird

In Deutschland leiden etwa 1,2 Millionen Menschen an Alzheimer. Die besondere Form der Demenz gilt deshalb als Volkskrankheit. Der Welt-Alzheimertag soll jedes Jahr am 21. September über die Diagnose Alzheimer und das Leben mit der...

Mittelalter Mann mit grauem Bart schläft in Rückenlage im Bett mit geöffnetem Mund, Hinweise auf mögliche Schlafapnoe oder Schnarchen. Schlafzimmerumgebung mit weißen Kissen und Bettdecke, Fokus auf Atemprobleme im Schlaf.
Anzeige

Aktualisiert am: 28.10.2025

BMC G3 BPAP und PAP Link – Ein digitaler Fortschritt im Gesundheitswesen

Schlafapnoe behandeln und Therapieabbrüche vermeiden: Die G3-Serie und PAP Link von BMC ermöglichen individuelle PAP-Therapie und effiziente digitale Kontrolle.

Eine ältere Person spannt ein Theraband zwischen den Händen.

Aktualisiert am: 25.10.2025

Physiotherapie in der Osteoporose Therapie: Die Reihenfolge ist besonders wichtig. Physiotherapeutin Gabriele Kiesling im Interview

Zur Osteoporose Behandlung gehört Physiotherapie: Was Sie dabei falsch machen können und was wirklich hilft.