Ist der Blinddarm ein nutzloses Organ?

Nahaufnahme einer Person, die ihre schmerzenden Bauchbereich mit beiden Händen hält. Ein roter Kreis markiert die betroffene Stelle im unteren Bauchbereich. Nahaufnahme einer Person, die ihre schmerzenden Bauchbereich mit beiden Händen hält. Ein roter Kreis markiert die betroffene Stelle im unteren Bauchbereich.

Unseren Blinddarm kennen wir vor allem in Zusammenhang mit Entzündungen. Beinahe jeder hat einen Verwandten oder Bekannten, der deshalb schon mal im Krankenhaus war. Dass sich die Blinddarmentzündung durch starke Bauchschmerzen ankündigt und möglichst schnell behandelt werden sollte, wissen die meisten. Bei manchen klingelt es auch noch beim Wort „Wurmfortsatz“. Das ist das Stück, das bei einer Blinddarm-OP entfernt wird. Eigentlich ist es aber auch egal, von welchem Teil wir uns da trennen. Schließlich hat das Organ ja keine wichtige Funktion oder?

Was ist der Blinddarm?

Der Blinddarm ist etwa sieben bis acht Zentimeter lang und gehört zu unserem Verdauungssystem. Durch dieses wandert unsere Nahrung; vom Magen über den Darm bis zum After, wo sie ausgeschieden wird. Der Blinddarm liegt an der Stelle, an der Dünn- und Dickdarm aufeinandertreffen. Auf der einen Seite wird der vorverdaute Nahrungsbrei weiter durch das Verdauungssystem Richtung Enddarm transportiert, auf der anderen Seite befindet sich das eng zulaufende Organ. In ihm sammeln sich viele Bakterien, die bei der Verdauung helfen. Besonders bei Pflanzenfressern, wie Kühen oder Hasen, spielt der Blinddarm deshalb eine wichtige Rolle. Zudem ist er wichtig für unser Immunsystem. In ihm finden sich besonders viele weiße Blutkörperchen, auch Lymphozyten. Sie unterstützen den Körper beim Kampf gegen Viren und Bakterien.

Ganz am Ende des Blinddarms liegt schließlich der dünne Wurmfortsatz, auch Appendix genannt. Dieser läuft blind zu, ist also eine Sackgasse. Nahrungsrückstände oder Fremdkörper können dort leicht stecken bleiben und eine Entzündung auslösen. Wird diese nicht behandelt, kommt es zu einem Durchbruch. Der Appendix wird undicht und die Bakterien breiten sich im Bauchraum aus. Um das zu verhindern, wird der Wurmvorsatz vorher entfernt. Viele lassen sich sogar vorbeugend operieren. Einschränkungen haben die Patienten in der Regel nicht. Hat er also wirklich keine Funktion?

Die Funktion des Wurmfortsatzes (Appendix)

Lange Zeit glaubten Wissenschaftler, dass der Wurmfortsatz tatsächlich eine Laune der Natur ist, den wir Menschen nicht benötigen. Inzwischen wissen wir, dass er zumindest eine Aufgabe erfüllt. Wird unser Dickdarm angegriffen, zum Beispiel bei einem Magen-Darm-Virus, können sich bestimmte Darmbakterien in den Appendix zurückziehen. Dort sind sie geschützt und die wichtige Darmflora bleibt intakt.

In Gegenden, in denen zum Beispiel schlechte hygienische Bedingungen herrschen oder es kein sauberes Trinkwasser gibt, ist das besonders wichtig. Unter unseren Lebensumständen kommt der Appendix dagegen nicht so oft zum Einsatz. Einige Experten vermuten sogar, dass das die Ursache von Blinddarmentzündungen sein könnte. Die Langeweile soll zu einer Überreaktion führen. Erwiesen ist das allerdings noch nicht.

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