Havanna-Syndrom: Eine rätselhafte Krankheit

Selten gibt es im medizinischen Bereich ein so geheimnisvolles Thema wie das Havanna-Syndrom. Wissenschaftler und Ärzte rätseln darüber ebenso wie Sicherheitsexperten und Geheimdienste. Seinen Namen verdankt es den ersten Patienten: 2016 berichteten US-Diplomaten und kanadische Botschaftsmitarbeiter sowie ihre Angehörige in der kubanischen Hauptstadt von unerklärlichen Symptomen. Einige mussten deshalb ärztlich behandelt werden oder kämpfen noch heute mit den Folgen. Die Presse fand schnell den Namen Havanna-Syndrom.

Inzwischen zählen Experten etwa 200 Fälle auf der ganzen Welt, auch in Berlin soll es Betroffene gegeben haben. Ihre Gemeinsamkeit sind die Symptome und ihre Arbeit für die US-Regierung. Vor allem Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter berichten immer wieder von den gleichen Beschwerden.

So äußert sich das Havanna-Syndrom

Die Symptome des Havanna-Syndroms erinnern an eine Gehirnerschütterung: Benommenheit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit. Auch Hör- oder Sehprobleme sind möglich. Einige Betroffene sprachen von einem penetranten Pfeifton. Bei wenigen kam es zu einem dauerhaften Gehörverlust.

Das Havanna-Syndrom soll plötzlich und vollkommen unerwartet auftreten. In vielen Fällen verschwinden die Beschwerden nach einigen Tagen oder Wochen wieder. Manchmal sollen aber auch dauerhafte Veränderungen im Gehirn festgestellt werden. Ein spezieller Fond der US-Regierung soll dann die Behandlung der Betroffenen unterstützen.

Die Ursache für das Havanna-Syndrom ist weiter unklar

Woher das Havanna-Syndrom kommt, können Experten bis heute nicht sagen. Gerade zu Beginn wurde eine psychosomatische Ursache, etwa Stress, als Auslöser vermutet. Das würde allerdings nicht die Veränderungen im Gehirn erklären. Andere gehen von einem Angriff mit einer geheimen Waffe aus. Schallwellen oder Mikrowellen könnten zum Beispiel das Nervensystem stören. Wie damit gezielt einzelne Menschen getroffen werden sollten, ist allerdings noch nicht geklärt.

Die Beschwerden könnten auch Folge einer Abhöraktion sein, etwa um Daten von einem Mobiltelefon abzuzapfen. Einige vermuten, dass Russland hinter dem Havanna-Syndrom stecken könnte. Doch handfeste Beweise oder wissenschaftliche Erklärungen gibt es bisher nicht. Hinzukommt, dass das Havanna-Syndrom keine anerkannte Krankheit ist. Welche Symptome wirklich darunter fallen, ist nicht festgelegt. Eventuell könnte es mehr oder auch sehr viel weniger Fälle geben.

Der US-Geheimdienst ist dennoch zuversichtlich, die Ursache bald aufzuklären und spricht von wichtigen neuen Erkenntnissen.

Wie gefährlich ist das Havanna-Syndrom?

Einige Punkte des Havanna-Syndroms klingen eher nach Agenten-Thriller oder einer überbordenden Fantasie als nach der Wirklichkeit. Der unsichtbare Feind der mit einer unbekannten Waffe angreift und dabei nur US-Bürger und ihre Angehörigen trifft, klingt zunächst wenig überzeugend. Gleichzeitig äußern sich aber auch Betroffene, die US-Regierung untersucht die Fälle offiziell und es scheinen immer mehr Menschen Beschwerden zu haben. Es könnte also sein, dass uns das Rätsel um das Havanna-Syndrom noch eine Weile begleitet.

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