Veröffentlicht: 24.03.2021 | Lesezeit: 2 Minuten
Je älter wir werden, desto schlechter wird unsere Gesundheit und desto mehr Krankheiten haben wir. Für den medizinischen Laien klingt dieser Zusammenhang logisch. Experten wissen allerdings: Die Multimorbidität, also das Auftreten mehrerer Erkrankungen bei einem Patienten, nimmt zu. Dabei geht es vor allem um chronische Krankheiten der Atemwege oder des Herzkreislaufsystems, aber auch um Diabetes, Krebs und psychische Störungen. Sie alle gehören zu den nichtübertragbaren Krankheiten. Und diese belasten das Gesundheitssystem.
Laut WHO sind sie für 77 % der Krankheitslast und 86 % der Todesfälle verantwortlich. Durch die Pandemie hat sich diese Statistik verschoben, wir können aber davon ausgehen, dass wir wieder dahin zurückkommen. Wissenschaftler der Charite in Berlin, der University of Cambridge und des Helmholts Zentrums in München halten die Multimorbidität und die nichtübertragbaren Krankheiten deshalb für sehr wichtig und haben sie genauer untersucht.
Viele Krankheiten, ein Auslöser?
Über 11.000 Probanden haben an ihrer Studie teilgenommen. Vor 20 Jahren gaben sie eine Blutprobe ab. Diese wurde genauestens auf Hunderte unterschiedliche Stoffwechselprodukte getestet. Damals waren die Teilnehmer noch gesund, im Laufe der Zeit entwickelten sie aber viele unterschiedliche Erkrankungen. Zusammen mit den vorherigen Daten konnten die Wissenschaftler so 27 nichtübertragbare Krankheiten mit den Blutproben abgleichen.
Über die Hälfte aller Stoffwechselprodukte konnten sie mit zwei oder mehr Krankheiten in Verbindung bringen. Das deutet darauf hin, dass vollkommen unterschiedliche Erkrankungen auf den oder die gleichen Auslöser zurückzuführen sind. Doch was können wir mit den Ergebnissen jetzt anfangen?
Zukunftsperspektive: Das hilft gegen Multimorbidität
Bis der Arzt unser Blut untersuchen und uns anschließend Empfehlungen zur Vermeidung von chronischen Erkrankungen geben kann, ist es noch ein langer Weg. Das wissen auch die Wissenschaftler der Studie. Ihre Ergebnisse haben sie deshalb für weitere Untersuchungen zur Verfügung gestellt. Dennoch haben sie 50 Gesundheitsfaktoren erarbeitet, auf die die Stoffwechselprodukte in unserem Körper hinweisen könnten. Dazu gehören etwa:
- Leber- und Nierenfunktion
- Flüssigkeitshaushalt und Zuckerstoffwechsel
- chronische Entzündungen
- Vielfalt der Darmbakterien
- Lebensstil
Diese sind natürlich nicht neu. Das ein und derselbe Faktor aber später zu mehreren Erkrankungen führen kann, ist eine neue Erkenntnis. Sie zeigt, dass ein gesundes Leben und regelmäßige Vorsorge noch mehr Einfluss auf unsere Gesundheit haben, als wir bisher dachten; und dass wir einiges dafür tun können, Multimorbidität im Alter zu vermeiden.
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