Ergotherapie – professionelle Hilfe für einen selbstständigen Alltag

Zwei Hände greifen in einen Haufen bunter Steine mit blauen und grauen Farben. Zwei Hände greifen in einen Haufen bunter Steine mit blauen und grauen Farben.

Zwangsstörungen, ein schwerer Unfall oder eine chronische Krankheit: Das sind nur einige der Gründe die einen Menschen daran hindern, den Alltag eigenständig zu bestreiten. Die fehlende Autonomie mindert für viele Betroffene die Lebensqualität. Um jedem Patienten die passende Behandlung zukommen zu lassen, gibt es die Ergotherapie.

Was ist Ergotherapie?

Eine ergotherapeutische Behandlung zielt immer darauf ab, betroffenen Menschen dabei zu helfen den Alltag besser zu meistern, der ohne Hilfe ein großes Hindernis darstellt. Mithilfe des Ergotherapeuten sollen so Selbstversorgung und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wieder erlernt werden.
Um diese Ziele zu erreichen, verfolgt die Ergotherapie einen ganzheitlichen Ansatz, der neben den Einschränkungen durch Krankheit oder Störung auch Aspekte wie das soziale Umfeld oder die finanzielle Situation des Patienten mit einbezieht.

Aufgrund dieses Ansatzes lassen sich die Ziele der Behandlung wie folgt beschreiben:

  • Definition individueller Ziele sowie den Wünschen und Möglichkeiten des Patienten
  • Koordination, Sinneswahrnehmung und Emotionsverständnis sollen gefördert und verbessert werden
  • Entwicklung körperlicher und geistiger Bedingungen, um ein möglichst selbstständiges Leben zu führen
  • Verbesserung der vorhandenen Fähigkeiten, zur Steigerung der Lebensqualität
  • Wiedereingliederung des Patienten in sein gesellschaftliches und soziales Umfeld

Wann wird eine Ergotherapie angewendet?

Das Einsatzgebiet der Ergotherapie lässt sich nicht auf eines oder zwei Krankheitsbilder festlegen. Mit dem Ziel den Patienten auf ihrem Weg, zurück in einen selbstständigen Alltag zu helfen, kommt sie unterstützend in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen zum Einsatz. Dennoch wird eine Ergotherapie nicht automatisch bei jeder schweren Erkrankung angewendet, sondern bei bestimmten Leiden, wie:

Orthopädie

  • Störungen der Motorik
  • Amputationen
  • Querschnittslähmungen
  • Knochenbrüche

Neurologie

  • Schlagnanfall
  • Parkinson
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Multiple Sklerose

Psychiatrie

  • Suchterkrankungen
  • Zwangsstörungen
  • Angststörungen
  • Verhaltensstörungen

Altersmedizin

  • Anpassung an veränderte Lebensumstände
  • Erkrankungen mit Wesensänderung und Gedächtnisproblemen, zum Beispiel Alzheimer

Zusätzlich gibt es eine spezielle Kinderergotherapie, die darauf ausgerichtet ist frühzeitig auffälligen und ungesunden Wesenszügen entgegenzuwirken. Ebenso können damit körperliche Defizite therapiert werden. Zu den gängigen Behandlungsgründen gehören

  • Körperliche Behinderung
  • Seh- oder Hörstörung
  • Geistige Behinderung
  • Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

Wie funktioniert eine Ergotherapie?

Die meisten Ergotherapie-Behandlungen gliedern sich in die Schritte Befunderhebung und Zielsetzung, Planung und Durchführung der Behandlung sowie Bewertung der Ergebnisse. Sobald Therapeut und Patient gemeinsam die bestehende Situation aufgenommen und Ziele vereinbart haben, wählt der Ergotherapeut die geeignete Therapieform aus. Hier stehen ihm verschiedene Ansätze zur Verfügung, je nachdem wo die Schwächen des Betroffenen liegen und wie er positiv beeinflusst werden soll. Zu den möglichen Behandlungsmethoden gehören

  • Training der Hirnleistung: Kräftigung der kognitiven Fähigkeiten, wie die Stärkung der Gedächtnisleistung
  • Ausdruckszentrierte Behandlung: Die emotionale Wahrnehmung sowie die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen wird gefördert

Insgesamt steht einem Ergotherapeuten ein vielfältiges Behandlungsspektrum zur Verfügung, dass es ermöglicht fast jedem Patienten eine individuelle und förderliche Therapie anzubieten.

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