Veröffentlicht: 03.01.2020 | Lesezeit: 4 Minuten

Angst, ein Zustand, den jeder Mensch schon einmal erlebt hat. Oftmals ist die Situation von kurzer Dauer und schränkt nur kurzzeitig ein. Es existieren jedoch auch andere Ängste, die eine sehr viel größere Einfluss auf das eigene Leben haben. Eine davon ist Flugangst. Wie äußert sie sich und welche Möglichkeiten gibt es sie in den Griff zu bekommen?
Was ist Flugangst?
Flugangst, auch Aviophobie genannt, bezeichnet die krankhafte Angst, in ein Flugzeug zu steigen. Sie gehört zu den sogenannten spezifischen Phobien, welche die Beklommenheit bis Panik vor bestimmten Gegenständen oder einer Gegebenheit beschreibt.
Betroffene Personen haben so starke Angst vor dem Fliegen, dass oftmals alleine der Gedanke an eine Reise mit dem Flugzeug zu übermäßiger Anspannung führt.
Dabei gibt es nicht die eine Flugangst. Es existieren die verschiedensten Gründe, warum eine Person an Aviophobie leidet. Dazu gehören:
- Platzangst
- Höhenangst
- Angst vor der Komplexität eines Flugzeugs
- Es wurde bereits eine schlechte Erfahrung im Flugzeug gemacht und nun herrscht die Furcht vor einer Wiederholung
Symptome der Aviophobie
Wie bei anderen Phobien auch, zeigen sich bei von Flugangst betroffenen Menschen verschiede Symptome, sobald sie sich mit einem Flugzeug oder dem Gedanken ans Fliegen auseinandersetzen müssen. Die Angst steigt dabei innerhalb kurzer Zeit immer weiter an und nimmt, sobald sie ihren Höhepunkt überschritten hat, erst langsam wieder ab.
Zu den bekanntesten Symptomen gehören:
Psychische Anzeichen
Meist sind negative Gedanken der Beginn des Teufelskreis Aviophobie. Im Kopf werden Schreckensszenarien durchgespielt, welche zu einem erhöhten Puls führen und die Angst weiter steigern.
Körperliche Anzeichen
Nachdem bei den meisten die Angst bereits vor der Ankunft am Flughafen beginnt, kommen vor Ort oftmals noch physische Symptome hinzu. Der Puls steigt und die Atmung wird flacher sowie schneller. Der damit verbundene hohe Kohlendioxidausstoß kann zu Schwindelanfällen oder einem Erstickungsgefühl führen.
Weitere typische körperliche Merkmale sind Durchfall oder übermäßiger Harndrang, Bauschmerzen sowie weiche Knie und Zittern.
Zusätzlich können besonders starke Fälle von Aviophobie zu einer Panikattacke werden, welche die bereits vorhandene Angst um ein Vielfaches erhöht.
7 Tipps gegen Flugangst
1. Möglichst entspannt zum Flughafen
Die Flugangst an sich ist schon nervenaufreibend genug, deswegen sollten alle Weitern möglichen Stressfaktoren bereits im vorneherein abgeklärt werden. Dazu gehören unter anderem ein online Check-in am Vortag oder genügend eingeplante Zeit am Flughafen, um sich zu akklimatisieren.
2. Offen kommunizieren
Selbst wenn es unangenehm sein sollte, es kann helfen andere Personen einzuweihen. Im Flugzeug bieten sich dabei die FlugbegleiterInnen oder der Sitznachbar an. Sobald diese eingeweiht sind, können sie aktiv mithelfen, Sie abzulenken und damit vielleicht die Nervosität abzulegen.
3. Einen leeren Magen vermeiden
Ein leerer Magen im Flugzeug kann ein großer Stolperstein werden. Zusätzlich zum bereits vorhandenen flauen Gefühl im Bauch kommt noch das Hungergefühl. Beide Empfindungen zusammen helfen nicht dabei ein positives Körpergefühl zu erzeugen.
4. Auf den richtigen Sitzplatz kommt es an
Bei vielen Menschen hängt die Flugangst mit Höhenangst oder Klaustrophobie zusammen. Aus diesem Grund kann der richtige Sitzplatz helfen, die eigenen Ängste ein wenig zu minimieren.
5. Ablenkung
Wenn es möglich ist, kann eine andauernde Ablenkung Wunder bewirken. Egal ob mit dem Board-Entertainment, einem guten Buch, der Lieblingsmusik oder einem langen Gespräch mit dem Sitznachbarn, die Gedanken schweifen weg von der eigentlichen Angst. Somit kann Ablenkung bei manchen Menschen eine erfolgversprechende Methode sein, die eigenen Angstzustände zu vergessen.
6. Medikamente
Sollte die Flugangst stark ausgeprägt sein, kann ein Gespräch mit dem Hausarzt helfen. Spezielle Medikamente mit beruhigender Wirkung können eine Flugreise erträglich gestalten. Für viele Betroffene reicht allerdings bereits die Gewissheit, im Notfall auf die pharmazeutischen Erzeugnisse zurückgreifen zu können, um ein angenehmeres Gefühl zu erzeugen.
7. Professionelle Hilfe
Alle Tipps wurden getestet und keiner hat zum gewünschten Erfolg geführt. Ist dies der Fall, gibt es professionelle Hilfe für Menschen mit Aviophobie.
Verschiedene Anbieter, von Instituten bis zu den Fluglinien, bieten Seminare, Coachings oder Beratungen an.

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