Endometriose – trotz starker Schmerzen oft spät erkannt

Fünf bis zehn Jahre dauert es im Schnitt, bis eine Frau die Diagnose Endometriose erhält. Für die Patientinnen bedeutet das viele Monate mit Schmerzen zu leben. Das liegt auch daran, dass nur wenige von Endometriose wissen, das gilt für Laien ebenso wie für Mediziner.

Was ist Endometriose?

Bei Endometriose entstehen Verwachsungen im Bauchraum. Das kann rund um die Gebärmutter und die Eileiter, aber auch die Blase oder den Darm der Fall sein. Die Zellen ähneln der Gebärmutterschleimhaut. Deshalb wachsen sie mit dem Zyklus der Frau. Während der Periode nehmen sie zu und verursachen zum Teil starke Schmerzen. Üblicherweise werden sie danach abgebaut. Sie können aber auch zurückbleiben und Zysten bilden.

Warum die Verwachsungen der Endometriose entstehen, ist noch nicht abschließend geklärt. Einige Experten gehen davon aus, dass die Zellen der Gebärmutterschleimhaut während der Periode dorthin gelangen. Andere vermuten, dass sich bereits vorhandene Zellen umprogrammieren.

Anzeichen der Endometriose 

Das größte Symptom und damit auch Anzeichen für eine Endometriose sind im Einklang mit der Periode auftretende heftige Schmerzen. Diese können im Unterbauch selten auch an anderen Stellen des Körpers, zum Beispiel der Schulter, vorkommen. Patientinnen vergleichen sie meist mit den Wehen während einer Geburt. Solche Schmerzen während der Periode sind auf keinen Fall normal. Ein leichtes Ziehen kann natürlich bei allen Frauen vorkommen. Liegen Sie jedoch mehrere Tage krank im Bett, ist das ein Alarmzeichen. Auch wenn bei Ihnen keine Endometriose vorliegt, sollten die Schmerzen unbedingt behandelt werden.

Weitere Symptome bei Endometriose können Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sein. Auch Schmerzen bei Geschlechtsverkehr, Stuhlgang oder Wasserlassen sind möglich. Ungewollte Kinderlosigkeit oder Fehlgeburten können ebenso eine Folge der Verwachsungen sein. Dabei kommt es nicht immer zu Schmerzen oder anderen Symptomen. Oft wird die Endometriose deshalb erst erkannt, wenn ein Kinderwunsch vorliegt.

Diagnose und Behandlung bei Endometriose

Experten vermuten, dass etwa eine von zehn Frauen Endometriose hat. Bis zur Diagnose ist es dennoch oft ein langer Weg. Speziell geschulte Gynäkologen können durch ein ausführliches Anamnesegespräch Hinweise erkennen. Manchmal können die Verwachsungen schon bei einem Ultraschall entdeckt werden. In der Regel ist jedoch ein minimalinvasiver Eingriff nötig.

Nach der eindeutigen Diagnose gibt es zwei Behandlungsmöglichkeiten. So können die Verwachsungen operativ entfernt werden. Dies kann je nach Lage auch medizinisch notwendig sein, um etwa Blase oder Darm wieder freizulegen. Bei einer großen Zahl von Patientinnen kehren die Zellen allerdings nach einiger Zeit zurück und müssen erneut behandelt werden.

Eine Hormontherapie ist auch ohne Eingriff möglich. Sie unterdrückt den Zyklus der Patientin und damit auch das Wachstum der Zellen. In vielen Fällen gehen die Beschwerden so zurück. Betroffene werden durch die Behandlung allerdings in den Zustand nach den Wechseljahren versetzt. Insbesondere für jüngere Frauen ist das schwer zu verarbeiten.

Zusätzliche helfen können Entspannungsübungen, wie Yoga oder Tai Chi, eine Ernährungsumstellung oder die Einnahme der Pille.

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