Veröffentlicht: 12.06.2017 | Lesezeit: 3 Minuten

Auch im letzten Drittel der Schwangerschaft sind die Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt wichtig. So können sie etwa dabei helfen, eine Eklampsie oder die Vorstufe der Präeklampsie rechtzeitig zu erkennen. Die Erkrankung wird auch als die schlimmste Form der Schwangerschaftsvergiftung bezeichnet. Unerkannt kann sie bis zum Koma oder Tod von Mutter und Säugling führen. Wird sie frühzeitig behandelt, können diese Folgeschäden aber verhindert werden.
Präeklampsie und Eklampsie – das passiert im Körper
Die Präeklampsie ist eine Vorstufe der Eklampsie. Sie tritt etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche auf. Betroffene Patienten haben erhöhten Blutdruck und scheiden vermehrt Eiweiß über den Urin aus. Deshalb wird bei jeder Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt der Blutdruck gemessen und eine Urinprobe untersucht.
Grund für die Symptome ist eine mangelnde Durchblutung der Plazenta. Um das ungeborene Kind dennoch zu versorgen, steigt der Blutdruck an. Außerdem sendet die Plazenta Signalstoffe an die Nieren, die ihre Ausscheidung von Eiweißen anpassen.
Unbehandelt können sich die Beschwerden der Präeklampsie drastisch verschlechtern. Es kommt zu einer Eklampsie. Diese löst Krampfanfälle aus, die einem epileptischen Anfall ähneln. Im schlimmsten Fall können sie das Leben der Mutter oder des Kindes gefährden.
So können Sie eine Eklampsie erkennen
Eine Eklampsie kann sich durch Beschwerden aus verschiedenen Bereichen zeigen. Diese treten meist plötzlich auf oder verschlechtern sich stark. Dazu gehört etwa der hohe Blutdruck, das Eiweiß im Urin und auch Wassereinlagerungen an ungewöhnlichen Stellen wie Händen und Gesicht. Zudem sind neurologische Symptome, zum Beispiel heftige Kopfschmerzen, beeinträchtigtes Sehvermögen und Schwindel möglich. Auch Erbrechen, Bauchschmerzen oder Rastlosigkeit können Hinweise auf eine Eklampsie sein.
Vorboten für einen Krampfanfall sind außerdem ein Flimmern vor den Augen, Kopfschmerzen und neurologische Ausfälle. Währenddessen kommt es häufig zu Atemnot, Bewusstseinsverlust oder einer Bewusstseinseintrübung.
Besonders Patientinnen mit einem erhöhten Risiko für eine Eklampsie sollten auf die Anzeichen achten und im Zweifel einen Arzt aufsuchen. Dazu gehören Schwangere mit:
- Präeklampsie
- Diabetes oder Schwangerschaftsdiabetes
- Erstgebärende unter 20 Jahren
- Mehrlingsschwangerschaft
- Übergewicht
- Eklampsie-Erkrankungen in der näheren Verwandtschaft, insbesondere der Mutter
Eklampsie behandeln
Die Ursache für die Eklampsie ist die bestehende Schwangerschaft. Sie verschwindet deshalb erst mit der Geburt. Ab der 36. Schwangerschaftswoche wird sie meist mit einer Einleitung beendet. Ist das nicht möglich, müssen Mutter und Baby überwacht werden. Zudem ist strenge Bettruhe und möglichst wenig Stress nötig. Der hohe Blutdruck wird durch Medikamente gesenkt. Krampfanfälle werden zudem mit krampflösenden Mitteln eingedämmt. Ein bis zwei Tage nach der Geburt gehen die Symptome in der Regel zurück.
In sehr seltenen Fällen kann die Eklampsie auch während der Geburt oder im Wochenbett auftreten. Sie bildet sich spätestens nach sechs Wochen von selbst zurück, muss aber intensiv überwacht werden.
Eine Eklampsie ist sehr selten
Nur bei etwa einer von 2.000 Schwangerschaften tritt eine Eklampsie auf. Oft haben die Schwangeren Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrgenommen, sodass diese nicht rechtzeitig erkannt wurde. Dennoch sollten gerade Patientinnen mit einem erhöhten Risiko auf die Anzeichen achten.

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