„Ich sehe da einen Knoten“, möchte wohl keiner gerne beim Arztbesuch hören. Auch wenn sie in den meisten Fällen gutartig sind, zieht der Satz meist eine langwierige Behandlung nach sich. Muss das Geschwulst entfernt werden, gibt es jetzt eine neue, schonende Methode: Die Echotherapie. Statt einer aufwendigen OP oder der Radiojodbehandlung kommen bei ihr hochintensiv fokussierte Ultraschallwellen zum Einsatz. Mit einer Lupe werden sie stark gebündelt und auf den Knoten gerichtet. Dort erhitzen sie ihn auf rund 85 Grad. Er wird quasi geschmolzen und anschließend nach und nach vom Körper abgebaut.
Bei der Echotherapie wird weder die Haut noch umliegendes Gewebe verletzt. Während und auch nach der Behandlung haben die Patienten kaum Schmerzen. Sie wird meist ambulant unter einer lokalen Betäubung durchgeführt. Zudem liefern die Ultraschallwellen ein klares Bild von der Behandlung, die so überwacht werden kann.
Wofür eignet sich die Echotherapie?
Bis der Knoten nach der Therapie abgebaut ist, dauert es eine Weile. Eventuelle Beschwerden verschwinden nach der Echotherapie also nicht sofort. Besonders bei akuten Fällen oder dem Verdacht auf bösartiges Gewebe kann die Therapie also nicht eingesetzt werden. In Deutschland wird sie deshalb vor allem bei Fibroadenomen der Brust durchgeführt. Die Knoten werden ganz ohne Narben entfernt, was spätere Komplikationen zum Beispiel beim Stillen ausschließt. Auch für Behandlungen am Uterus und der Prostata wurden die hochintensiv fokussierten Ultraschallwellen schon erfolgreich eingesetzt.
Einige Praxen und Krankenhäusern testen zudem die Echotherapie bei Knoten in der Schilddrüse. Diese kommen relativ häufig vor und sorgen zum Beispiel für Schluckbeschwerden oder Heiserkeit. Die sogenannten heißen Knoten können außerdem Schilddrüsen-Hormone produzieren, was zu einer Überfunktion führt. Wurden sie bisher entfernt, wurde oft auch das Organ selbst verletzt. Nach der Behandlung konnte es nicht mehr ausreichend Hormone herstellen. Durch die Echotherapie kann millimetergenau nur der Knoten behandelt werden. Die Schilddrüse bleibt beinahe immer voll funktionsfähig. Trotzdem steht die Echotherapie noch am Anfang. Einige Krankenkassen übernehmen schon die Kosten, andere nicht. Ob die Behandlung für Sie infrage kommt, besprechen Sie deshalb am besten direkt mit Ihrem Arzt. Er kann auch andere Therapieformen empfehlen – je nach Ihrer individuellen Situation.