Veröffentlicht: 19.06.2019 | Lesezeit: 2 Minuten
Schilddrüsenhormone wirken auf den gesamten Körper und die Psyche. Ist das empfindliche Gleichgewicht durch eine Fehlfunktion der Schilddrüse aus dem Gleichgewicht geraten, kann dies das Wohlbefinden des Erkrankten massiv beeinträchtigen. Die Folge ist dann etwa eine Über- oder Unterfunktion, das heißt, es werden entweder zu viele oder zu wenig Hormone in den Organismus eingespeist. Beide Krankheitsbilder sind neben körperlichen auch mit psychischen Symptomen verbunden.
Symptome einer Funktionsstörung der Schilddrüse
Besonders die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion ähneln denen der Wechseljahre, weshalb es häufig zu Fehldiagnosen oder falschen Befunden kommt. Gleichzeitig sind aber auch besonders Frauen im Alter zwischen 50 und 60 anfällig für depressive Verstimmungen einerseits und Schilddrüsenfehlfunktionen andererseits.
Postpartum-Thyreoiditis
Die Risikogruppe für die Diagnose Postpartum-Thyreoiditis bilden Frauen nach der Geburt eines Kindes. Bereits in der Schwangerschaft verändert sich der Hormonspiegel. Nach der Entbindung folgt eine weitere hormonelle Umstellung, was zu erhöhten Schilddrüsenantikörperwerten und Funktionsstörungen der Schilddrüse sowie Depressionen führen kann. Patientinnen beklagen eine anhaltende Abgeschlagenheit oder starke Stimmungsschwankungen. Ärzte interpretieren dies zu oft als mütterliche Überlastungsreaktion, insbesondere bei Erstgebärenden.
Die Krux mit der Drüse
Zu Beginn einer Schilddrüsenerkrankung sind meist erst wenige Symptome vorhanden und die Blutwerte eher unauffällig. Das macht es für den behandelnden Arzt schwieriger, eine korrekte Diagnose zu stellen. Erschwerend kommt hinzu, dass die psychischen den körperlichen Symptomen einer Funktionsstörung der Drüse vorausgehen können.
Wie am Diagnoseschema der WHO zu Depressionen zu erkennen ist, ähneln die Beschwerden einigen Symptomen eine Unter- oder Überfunktion:
Fachmediziner fordern immer wieder, dass bei von Stimmungstiefs oder Depressionen betroffenen Menschen vor jeder weiteren psychologischen Behandlung eine umfangreiche Untersuchung der Schilddrüse stattfinden sollte. Die Hormone des Organs hätten immerhin Eigenschaften, die auch Einfluss auf die Psyche nehmen könnten. Das Wissen über die Wechselwirkung von Schilddrüse und Psyche ist ein wichtiger Schritt in der Psychiatrie und kann Patienten helfen ihre Erkrankung leichter zu akzeptieren. Einer deutschen Meta-Studie zufolge fußen fast die Hälfte aller Depressionen auf Schilddrüsenfehlfunktionen. Die rechtzeitige Diagnose kann Patienten einen langen Leidensweg ersparen.
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